Im Reich der Tiere

Buchmesse In seinen Romanen beweist sich Mo Yan als großer Moralist. Wie Márquez geht der chinesische Autor von der Realität aus. Dann hebt er ins Fantastische ab
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Wenn er den Nobelpreis verleihen dürfte, ginge er an Mo Yan, hat der japanische Literaturnobelpreisträger von 1994, Kenzaburō Ōe, einmal geäußert, und wen wundert’s, dass sein Zitat in den Klappentexten aller drei zur Frankfur­ter Buch­messe erschienenen Romane des chinesischen Schrift­stellers landete. Entsprechend hoch liegt die Messlatte für den 1956 in der ostchinesischen Provinz Shandong geborenen Bauern­sohn Guǎn Móyè, der unter dem Pseudonym Mo Yan schreibt, was zu Deutsch so viel wie der Sprachlose bedeutet. Um es gleich vorweg zu sagen: Mo Yan erfüllt die Erwartungen.

Wer die Romane von Gabriel García Márquez goutiert, 1982 von der schwedischen Akademie geehrt, wird an Mo Yan seine Freude hab