Im Schatten der Macht

Spekulationen In seinem neuen Werk "Die Wörter und die Toten" versucht sich der ins Exil gezwungene kubanische Autor Amir Valle an einem Diktatorenroman
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Er ist tot. Für Kubas Streitkräfte ist Kasernenpflicht angeordnet, und so darf Facundo Ramírez, Leibwächter des Comandante en jefe seit den Tagen der Sierra Maestra, sein Büro nicht verlassen. Allein gelassen mit der schriftlichen Todesnachricht, ein paar Fotos des Verstorbenen und einer Thermoskanne des von seiner Frau gekochten Kaffees, den auch der Comandante so gern geschlürft hat, starrt er einen ganzen Tag lang auf den Platz der Revolution. Zweimal wird er dabei von Besuchern aus seinen Gedanken gerissen, von Raúl, dem jüngeren der beiden Castro-Brüder, und von einem Kameraden aus der Leibgarde des dahingeschiedenen Staatschefs. Und in der letzten Zeile fällt ein Schuss - soweit die Rahmenhandlung von Die Wörter und die Toten, de