Ein Land am Tropf der Kohle

Energie In Südafrika zerstören Minen das Grundwasser und den Boden. Die Anwohner wehren sich, Gewerkschafter fordern die Regierung heraus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2015

Woher der Wind auch weht, es riecht nach Kohle rund um Witbank. Die südafrikanische Stadt in der Provinz Mpumalanga im Nordosten des Landes ist umzingelt von staubenden Minen, qualmenden Kraftwerken und rauchenden Stahlhütten. Allgegenwärtig auch die Kohlelaster, die mit ihrer schwarzen Fracht von Sonnenaufgang bis spät in die Nacht über die Straßen poltern. Südafrika ist der siebtgrößte Kohleproduzent der Welt, ein Drittel seines schwarzes Goldes lagert rund um Witbank. Seit 2006 trägt die Stadt einen neuen Namen: eMalahleni, Ort der Kohle.

Steinkohle aus Südafrika geht auch nach Deutschland; im vergangenen Jahr waren es fünf Millionen Tonnen, etwa ein Zehntel des gesamtdeutschen Imports. Damit steht Südafrika hinter Russland