Festival „Jüdische Ossis“: Sie wurden doppelt vergessen

Geschichtsschreibung Jüdisches Leben in der DDR? Da wurde vor allem die Sicht von Jüdinnen und Juden lange ignoriert. Weshalb das Mini-Festival „Jüdische Ossis“ viele überrascht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2023
Kippa-Flashmob auf dem Berliner Alexanderplatz
Kippa-Flashmob auf dem Berliner Alexanderplatz

Foto: Uwe Steinert/Imago Images

Ob Menschen zweimal vergessen werden können? Kann Erinnerung mehrfach versagen? Bei dem bewegenden Festival Jüdische Ossis, das vergangenes Wochenende am Hans-Otto-Theater in Potsdam stattfand, drängte sich dieser Eindruck auf.

Das Festival, eine Veranstaltung des Instituts für Neue Soziale Plastik, warf an zwei Tagen Licht auf ein bisher kaum besprochenes Kapitel deutscher Geschichte, nämlich der jüdischen Erfahrung in der DDR. Dass Kunst und Kultur hier ganz besonders von jüdischen Remigrant*innen geprägt wurden, die nach 1945 mit der aufrichtigen Hoffnung in die sowjetische Besatzungszone kamen, hier ein antifaschistisches, „besseres Deutschland“ mit aufbauen zu können, ist allgemein zu wenig bekannt. Genauso wie die Tatsache, dass