Homeoffice, Krieg und Klimakatastrophe: Auf der Bühne geht es um alles

Theater Kritikern gilt René Polleschs Intendanz an der Berliner Volksbühne bereits als gescheitert. Doch Fabian Hinrichs’ Wehklagen in „Geht es dir gut?“ ist großes Theater
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022

Es gibt Theaterbilder, die vergisst man sein Leben lang nicht mehr: Fabian Hinrichs auf einem Stuhl, mitten auf der leeren Bühne, erschöpft. Den ersten Teil des Abends, eine Dreiviertelstunde lang, hatte Hinrichs – barfuß und allein, mit nichts als einem beigen Regencape behängt – die Weite der leeren Bühne durchstreift. Hatte in einem von Wahnsinn, Müdigkeit und Ratlosigkeit gezeichneten imaginären Dialog mit einer abwesenden Person versucht, dem Irrsinn unserer Gegenwart Worte abzuringen – bis sich plötzlich unter Donnergetöse eine schrecklich schöne und gleichzeitig furchteinflößende Rakete aus dem Bühnenhimmel herabsenkt. Wie eine göttergesandte Lösung für all die unüberwindbar schein