„Sardanapal“ an der Volksbühne in Berlin: Ein Abend, der immer schlimmer wird

Theater Fabian Hinrichs stilisiert an der Volksbühne in Berlin Lord Byrons Ästhetizismus mit dessen „Sardanapal“ zum Modell für unsere Zeit. Das geht entsetzlich schief
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Im ewigen Pathos schreitet Fabian Hinrichs voran
Im ewigen Pathos schreitet Fabian Hinrichs voran

Foto: Apollonia T. Bitzan

Im Grunde ist es nur eine einzige Frage, in der an diesem durchweg schmerzhaft anzusehenden Theaterabend einmal kurz so etwas wie Wahrhaftigkeit aufscheint. Da holt Fabian Hinrichs tief Luft, sammelt scheinbar seine letzten Kräfte und schreit: „Was suchen wir?“

Was er – sonst als Schauspieler bekannt – in seiner ersten Regiearbeit jedoch selbst sucht, warum um alles in der Welt er dafür das vielleicht nicht umsonst vergessene Stück Sardanapal gewählt hat, uraufgeführt 1834, geschrieben vom Dichterdandy Ich-hab-einst-in-Venedig-mit-zweihundert-Frauen-geschlafen-Lord Byron: Das wird bei der Betrachtung des Abends zur schreienden Gegenfrage.

So wird diesem überambitionierten Projekt mit fast hundert Beteiligten (darunter Tänzer*innen de