"Viele verlieren ihre Träume"

Im Gespräch Nach der brutalen Gruppenvergewaltigung in Indien organisierte der 25-jährige Brijendra Pratap Singh Proteste gegen die Unterdrückung von Frauen. Was hat sich verändert?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013
Im Januar demonstrierten Tausende – wie hier in Neu-Delhi – gegen Gewalt gegen Frauen. Mittlerweile sind die Proteste weniger geworden
Im Januar demonstrierten Tausende – wie hier in Neu-Delhi – gegen Gewalt gegen Frauen. Mittlerweile sind die Proteste weniger geworden

Foto: Raveendran / AFP

Der Freitag: Nach der Gruppenvergewaltigung, an deren Folgen eine 23-jährige Studentin im Dezember starb, gingen in Indien Tausende auf die Straße, um für Frauenrechte zu protestieren. Wie sieht das drei Monate später aus?

Brijendra Pratap Singh: Im Moment gibt es nur noch sehr wenige Proteste. Unsere Organisation „Save Women, save India“ und einige andere versuchen den Druck aufrechtzuerhalten, aber viele Leute wenden sich ab. Die Resonanz ist sehr gering. Die Bedeutung der Sache geht mit etwas zeitlichem Abstand wieder verloren und die eigene Karriere und all die anderen Sorgen des Alltags gewinnen wieder an Bedeutung. Trotzdem hat sich auch schon einiges verändert.

Was denn?

Das Bewusstsein, wie man Frauen in der Öffentlichkeit behandelt, hat sich