Filzdecke mit Aufdruck

Flüchtlinge Seit der EU-Türkei-Pakt gilt, stranden immer mehr Menschen im Hafen von Piräus. Zum Glück gibt es Helfer – vor allem Freiwillige
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2016
Leben auf engstem Raum in der Zeltstadt im Hafen von Piräus
Leben auf engstem Raum in der Zeltstadt im Hafen von Piräus

Foto: Angelos Tzortzinis/AFP/Getty Images

Hammed mag nicht länger warten. Seit Stunden schon steht der 15-Jährige, der mit seinem Vater vor Monaten aus der syrischen Stadt Idlib geflohen ist, an der Kaimauer und starrt ins türkisblaue Wasser. Seine Hand umklammert einen Besenstiel, am daran befestigten Faden baumelt ein Stück Toastbrot. Neben ihm sonnt sich ein Pärchen auf dem Asphalt. Zwei Jungen springen übermütig ins Hafenbecken, und eine griechische Familie breitet die Decke zum Picknick aus. So geduldig Hammed auch auf das Wasser schaut, kein Fisch will an diesem sonnigen Vormittag anbeißen. Doch was hilft es, hier Beobachter zu sein? Der Beobachter sieht nichts, auf jeden Fall zu wenig.

Das Motiv Flüchtlingsschicksal und Normalität lässt sich seit Wochen an jedem Sonntag