Syrien wird leben

Interview Ayham Jabr galt einmal als große Regiehoffnung. Heute verarbeitet der 28-jährige Künstler seine täglichen Erfahrungen im ruinierten Damaskus zu dystopischen Collagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2016

Früher galt er als große Regiehoffnung Syriens. Nun wohnt Ayham Jabr am Rand von Damaskus mit seiner Mutter sowie seiner Schwester in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung. Mit nicht mehr als einem Laptop und einem gecracktem Photoshop kreiert der 28- Jährige aus seinen Alltagserfahrungen und aus Szenen, die sich in Science-Fiction-Romanen finden, dystopische Collagen: Grüne Aliens wandeln durch die Damaszener Altstadt, riesige Raumschiffe schweben über syrischen Städten.

Das Telefonat mit dem Künstler, der aus einer der berühmtesten Schauspielerfamilien der arabischen Welt stammt, wird immer wieder von Stromausfällen unterbrochen. Es zieht sich über mehrere Tage. Ayham Jabr spricht über Kreativität unter Beschuss, über gescheitert