Pariser Klassenkampf

Terror Der Hass der Dschihadisten galt den „Bobos“. Das junge, weltoffene Bürgertum wird auch von den Neokons verachtet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2015
Beim Finale 1998 schien die multiethnische Nationalmannschaft für die meisten Franzosen noch ein positives Symbol
Beim Finale 1998 schien die multiethnische Nationalmannschaft für die meisten Franzosen noch ein positives Symbol

Foto: Daniel Garcia/AFP/Getty Images

„Barbarei“ oder „Wahnsinnstat“ sind so die Worte, mit denen wir ein schreckliches Ereignis zu bannen versuchen, das sich erst einmal unseren Begriffen zu entziehen scheint. Trotzdem hat ein Aspekt alle Beobachter bereits während der Anschläge überrascht: die genaue Auswahl der Angriffsziele und -orte, bei der man fast von Raffinesse sprechen kann.

Fangen wir mit dem Stade de France in Saint-Denis an. Es ist fast ein Tempel, in dem die französische Fußballelf 1998 die Weltmeisterschaft mit einem überragenden 3:0 gegen Brasilien gewonnen hat. An jenem Abend und in den darauffolgenden Monaten wurde die bunte französische Nationalmannschaft zum positiven Symbol. Die ethnische und religiöse Vielfalt, Ergebnis der Zuwanderung, schien