Sprechen in der "angstfreien Zone"

Graffiti In "Wir sind der Iran" lässt Nasrin Alavi die iranische Weblog-Szene zu Wort kommen
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"Der Tag wird kommen, an dem alles, alles gut wird", schreibt ein junger iranischer Blogger in seinem virtuellen Tagebuch auf Persisch. Das klingt wie ein Dialog aus einem schlechten Hollywood-Film, der Satz markiert aber den Tenor des ersten Buches von Nasrin Alavi. Denn er verrät zwar etwas über die optimistische Grundhaltung der im Iran geborenen Autorin, die nach dem Studium in London in den neunziger Jahren an britischen und nordamerikanischen Universitäten lehrte. Das bedeutet freilich nicht, dass Alavi bei der Auswahl von Texten aus der jungen iranischen Weblog-Szene, die sie zusammengetragen hat, nur die hoffnungsvollen Einsichten ausgesucht hätte. Wir sind der Iran. Aufstand gegen die Mullahs ist nämlich auch ein Buch voller Bitterkeit, Verzweiflung, Resig