Arbeitslosigkeit – aber mit Bewusstsein

Selbstbewegt Die Kölner Erwerbslosen in Aktion sorgen, mit Fantasievollen Einsätzen für aktiven und aktionistischen Protest und Widerstand gegen Hartz IV und andere Repressionen.

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Die Kölner Erwerbslosen in Aktion sorgen, mit Fantasievollen Einsätzen für aktiven und aktionistischen Protest und Widerstand gegen Hartz IV und andere Repressionen.

Ein, lange nicht vollständiger, Auszug aus der Liste ihrer Bemühungen:

·Massenbegleitung Jobcenter Nippes

·"Neujahrsempfang" im Jobcenter Köln-Porz

·Alle für Kalle!

·Soziale Kampfbaustelle in Köln

·Geburtstags-'Zahltag!' im Jobcenter Köln-Mitte

·Bürobesetzung im Jobcenter Köln-Mühlheim

·Bei der #14N-Demonstration in Köln

·Klassenausflug nach Köln-Marienburg

·Hausverbot im Jobcenter Köln-Mitte?

·Blauer Montag am Jobcenter Köln-Kalk

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Nun berichtet Hansi Hirsch von seinem Besuch am 31. Januar 2014 im Jobcenter Köln-Nippes. Was dabei zunächst erlernbar ist: „die Überwindung seiner Angst vor dem Jobcenter. Die braucht man nicht. Erst recht nicht, wenn KEAs sich im Schwarm begleiten.“

Hansi’s Anliegen besteht schon seit Oktober 2012. Damal verweigerte er die Unterschrift für eine „Eingliederungsvereinbarung“, wurde letztendlich sanktioniert. Aber die Sanktion wurde, nach 3 Monaten „aus formalen Gründen“ zurück genommen.

Nun sollte Hansi, am 31. Januar 2014, erneut die Einwilligung in seine Entrechtung dokumentieren.

Aber Hansi hat darauf geschissen.

In netter Begleitung brachte er stattdessen die Herrschaften der Elendverwaltung auf Leistung. Der kamen spontane Bedenken zur Sicherheitslage in ihren Heiligen Hallen: die übermotivierte Security erschien und auch die bewaffneten Hüter der Verelendung wären beinahe gerufen worden, was nur durch die (kostenlose) Rechtsberatung der Anwesenden KEA’s vermieden werden konnte.

Hansi’s persönliche Schilderung des, dann trotz dem überflüssigen Schautanz der Behörde ablaufenden, Gespräches mit „seinem“ Sachbearbeiter:

„Mein Vorschlag einer eigenen, zusammengestellten Eingliederungsvereinbarung, die ich sofort unterschreiben würde, da sie meine Grundrechte achtet und mich als ein mündiges Mitglied der Gesellschaft anerkennt, wurde lieblos überflogen, um diesen Vorschlag erneut abzulehnen. Hier zeigte sich wieder, dass Grundgesetz und Menschenrechte jeglichen Wert verlieren, sobald man einmal in die Fänge des Jobcenters geraten ist. Diese Rechte eiskalt ignorierend, wurde erneut ein liebloser Verwaltungsakt erstellt, für den ich einen schon vorbereiteten Widerspruch mitgebracht hatte. Nun also beginnt es wieder, das Warten auf staatliche Bestrafung und den direkten willkürlichen Ein- und Angriff auf meine Existenz.

Zum Schluß übergab ich meinem Sachbearbeiter noch eine weitere an ihn gerichtete Eingliederungsvereinbarung. Bleibt zu hoffen, dass er sich das Gesprochene und Geschriebene zu Herzen nimmt. Einsicht war während des Gesprächs aber kaum erkennbar.

Mein Sachbearbeiter verweigerte meine Eingliederungsvereinbarung und ich verweigerte seine. Es trafen zwei Menschen aufeinander, die sich gar nicht treffen wollten. Der inhaltliche Gesprächsteil, in dem es irgendwie um so etwas wie Arbeitsvermittlung gegangen wäre, betrug ohnehin gleich Null. Und das gilt für die meisten Jobcenter-Termine.“

Die arbeitsintensiven Bemühungen von Hansi und seinen Mitstreitern gegen die verordnete Rechtlosigkeit können im Detail auf den Seiten dieser vorbildlichen Bewegten studiert werden:

http://www.die-keas.org/jc-nippes

Die weiteren bisherigen Aktionen der KEA’s im Überblick

http://www.die-keas.org/aktionen

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Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

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