Der Unschuldsengel vom Dienst

Bösartiger Schelm Lustig könnte es sein, gäbe es die vielen ungeklärten Morde nicht. Sollten Denk- und Rechenweise der Rechtspflege sich einem allgemeinen Verständnis erschließen?

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Spätestens seit dem zwei unübersehbare Leichen die Existenz eines deutschen nationalistisch, rassistischen Untergrundes belegten, wimmeln durch die Hochbezahlten Kreisen unserer amtlichen Beschützer die unglaublichsten Erklärungen zu vielen Morden und Attentaten.

Mit schrecklicher Regelmäßigkeit werfen diese Verbrechen alltäglich mehr Fragen auf. Ungereimtheiten und unverständliches werden entdeckt. Zumeist von aufklärerischen Journalisten, Antifa`s und sonstigen linken Verschwörungstheoretikern, aber eben nicht von verbeamteten Verfassungsorganen.

Mit der Selben Regelmäßigkeit leidet das, doch in seiner Gesamtheit zuständige, amtliche Fachpersonal unter beklemmenden Gedächtnislücken, oder fehlender Zuständigkeit.

Längst sind nun alle Dienste aufwendig besser vernetzt, weil in der mangelhaften Vernetzung ja das Übel steckte.

So mancher Parlamentarische Untersuchungsausschuss empfing Nichtwissende Nichtskönner gleich Rudelweise mit einer dementsprechenden Aufklärungsquote. Die Fragestellungen verringerten sich dadurch, an Zahl und Qualität, nicht.

Nun meldet sich ein Mitarbeiter des LKA Thüringen zu Wort und versichert „an Eides statt“, er sei von seinem Chef an der Auffindung der NSU-Mörder gehindert worden. Das sagt er auch in die Fernsehkamera von der sein Chef, LKA Präsident Werner Jakstat dann verfolgt wird. Der kann natürlich nichts zu sagen haben, hat es jedoch verpasst den Vorgang belegende Akten rechtzeitig Schreddern zu lassen.

Schriftlich dazu die fr-online:

http://www.fr-online.de/neonazi-terror/nsu-prozess-lka-chef-soll-fahndung-verhindert-haben,1477338,25579340.html

Wie ungeschickt darf Mann sein um Beamter zu bleiben?

Konsequenzen wie „Strafvereitelung“ oder „Beihilfe zum Mord“ drängen sich gedanklich auf. Aber sicherlich wieder nur verschwörungstheoretisch.

In der rauen Wirklichkeit wird der freche „Whistleblower“ bestimmt zur Verantwortung gezogen.

Er könnte z. B. ein dreister Toilettenpapierdieb sein, der seinem aufklärungswilligen Vorgesetzen, dem honorigen Herrn Werner Jakstat an das Knie pinkelt?

http://www.spiegel.de/panorama/suche-nach-klopapierdieb-im-lka-thueringen-a-878212.html

Nun befindet sich die Jurisprudenz in München bereits in der prozessualen Erschließung der NSU Morde. Wohlgeordnet und den deutschen Traditionen der Rechtspflege hochgradig verpflichtet, versteht sich. Allerbest eben auch versorgt mit den Untersuchungsergebnissen der polizeilichen Ermittlungsbehörden deren aufklärerischer Elan unübersehbar als bewiesen gelten muss.

Im Zusammenhang mit der parlamentarischen Aufarbeitung der NSU-Morde setzt sich das Landeskriminalamt Thüringen erstmals zur Wehr. In einem internen Schreiben an den Bundestagsuntersuchungsausschuss weist LKA-Präsident Werner Jakstat eine alleinige Verantwortung seines Amtes für die Fahndungspannen in den 90er-Jahren zurück. Stattdessen werden Versäumnisse des Bundeskriminalamts kritisiert.

http://193.22.36.128/sachsen-anhalt/stendal/zwickauer-trio682_zc-81ac494e_zs-9597ac2b.html

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden