Scherz, Zynismus oder gangbarer Weg?

Ausweg und Misere Früher einmal wurde, hier in der BRD; für unerwünschtes Gedankengut ein zu besiedelndes "drüben" benannt, das heute in Mali liegt.

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Wie der Text von Sabine Kebir

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/drohnen-ueber-timbuktu

richtig feststellt, ist ein Krieg in Mali mit den, bereits in Afghanistan verschlissenen Billig-Söldnern nicht zu gewinnen. Eine soziale Perspektive muss her.

Das Tagegeld für den Kampfeinsatz unserer Helden bewegt sich, erkennbar leistungsgerecht, zu dicht an den Hartz IV Sätzen und wirkt demotivierend.

Zunehmend verbringt unsere Soldateska ihre Arbeitszeit gezielt nur noch vor den Bildschirmen ihrer Drohnen, weiterer Abbau der mentalen und körperlichen Fähigkeiten ist zu befürchten. So wird es nicht mehr viel weiter gehen können.

In Mali muss schnellstens hoch motiviertes und ausreichend bezahltes Fachpersonal an den Start!

Ich denke an den Einsatz kampfgestählter, multinationaler neoliberaler Einheiten und bin auf der Suche nach einer souveränen, demokratischen Mehrheit

Als Erstschlag stelle ich mir eine, angesichts deutscher Traditionen blitzartige, Luftlandeaktion der, gemeinsam dem Grabenkampf verschworenen, Vorstände aller im Bundestag vertretenen parteilichen Kampfgruppen vor. Die kämpferischen, den bundestäglich Bühnenschaffenden gern auffällig unauffällig soufflierenden, vorstehenden Truppen der Wirtschaftlich Tötenden dürfen endlich ihrer eingebildeten Funktion als Speerspitze der Nation gerecht werden.

Nur die nachweislich überzeugten Ablehner solcher Kampftechniken dürfen – nach eingehender Erforschung ihres Gewissens durch anerkannte Kriegsdienstverweigerer – den Einsatz verweigern. So viel Einigkeit sollte unter bekennenden Demokraten bestehen.

Versehen mit einem Fallschirm und einem, in stabile Folie eingeschweißten, Werbegeschenk von Heckler & Koch können alle anderen im Norden Malis eingreifen.

Als, moralstärkendes, symbolisches Abschiedsgeschenk könnte die Anreise in der Business-Klasse erfolgen.

Angesichts der angespannten Haushaltslage wird eine zusätzliche Bewaffnung allerdings nur als persönliches Sponsoring daran interessierter deutscher Hersteller möglich sein. Das kann sich dann gleichzeitig auch als eine schöne Dokumentation langjährig überzeugender, freundschaftlicher Zusammenarbeit erweisen.

Um der Aktion jeden nationalistischen Anschein zu nehmen, sollten unsere Kämpfer auch die europäischen und amerikanischen Freunde ihrer Ideologie rekrutieren, zur Betonung gemeinsamer, multinationaler Stärke.

Pabst Benedikt persönlich definiert vorneweg „das Böse“ und übernimmt die seelsorgerische Versorgung im Feld.

Dieser geballten, vielfach miteinander verschworenen Glaubensgemeinschaft werden die, rhetorisch nur laienhaft vorbereiteten, chronisch unterbewaffneten muslimischen Kombattanten nichts entgegen zu setzen haben.

Den, in den jetzt noch feindlichen, Reihen zu befürchtenden, traumatischen Spätfolgen durch anhaltende Lachkrämpfe, kann abschließend mit einem humanisierten Asylrecht entgegen gewirkt werden.

Bei optimaler zeitlicher Gestaltung des Einsatzes könnte eine Live-Schaltung, sicherheitshalber per Drohne, zu „Wetten das“ ermöglicht werden. Das gäbe der Veranstaltung eine zusätzliche unterhaltsame Note.

Die Versorgung der potentiellen Hinterbliebenen obliegt den parteinahen Stiftungen und den Staatsbürgerlichen Vereinigungen deren dann, mangels noch zu erwartender Einkünfte, unmittelbar bevorstehende Auflösung so einen schönen Event-Charakter erhält.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

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