Von Rollator-Banden und Wolfskin-Terroristen

Tourismus heute Gern verwandelt der gemeine Tourist alles Sehens- und Erfahrenswerte zu einer schleimigen, aber geschmacklosen Suppe: dem Linseneintopf Albernheit.

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Zur Vorgeschichte:

seit vielen Jahren ist mir ein, gar nicht weit in der Nordsee gelegenes, Eiland mit beinahe gallischen Traditionen bekannt.

An Tagen mir überschaubaren Windverhältnissen wird am Anleger dieses, touristisch hochgradig erschlossenen, Eilandes die Nordfriesische Flagge gehißt.

Was immer der Mensch von Fahnen halten mag, diese - die Nordfriesische - trägt den Spruch „Lewer duad üs Slav“. Eine Aussage die mir die dortige Ureinwohnerschaft – seit langem - sehr nahe bringt, zumal dieser Wahlspruch sich noch immer gern sogar im Alltag ausdrückt. Dem Genuss alkoholischenrKalt- und Heissgetränke steht der Nordfriese, im Allgemeinen, sehr aufgeschlossen gegenüber. Ebenfalls ein Wesenszug den ich für vertretbar halte.

Lieber blau als grau........

Nun habe ich mich, bereits vor vielen Wochen, unter die werktätig-saisonarbeitenden Lohnsklaven dieser, mit 100 Ureinwohnern und 60 Sklaven, überschaubaren soziologischen Gruppierung gemischt.

Geprägt werden die Verhaltensweisen, damit auch die Lebensverhältnisse, aller Bewohner dieser Hallig vom überfallartigen Auftreten touristischer Horden, deren tägliche Kampfstärke von wechselhafter Anzahl ist. Zur Anlandung auf der „Königin der Halligen“ sind die Eroberer auf wenige fahrplanmäßig verkehrende Schiffe und einige sporadisch anlegende, angewiesen. Außerdem auch noch auf der Schifffahrt zulängliche Wetterverhältnisse.

Die Bewertung der Wetterverhältnisse - in Hinsicht auf die gefahrlose Anlandung der Besatzer - obliegt den, mehr oder weniger abenteuerlustigen, Kapitänen diverser Dampfer unterschiedlicher Größe und technischer Ausstattung. Dabei spielt die Finanzierbarkeit der jeweiligen Technik, jenseits touristischer Anliegen eine nicht unerhebliche Rolle. Gelegentlich ist die touristische Opferbereitschaft, in Hinsicht auf den Fischbestand der Nordsee, durchaus gefordert.

Ein Gottesdienst der oft nicht in das Bewußtsein dringt.

Sofern der touristische Besatzer bereit ist hinlängliche Anteile seiner Barmittel auf der Hallig zu lassen ist er, zumindest bist zum Ablegen seines Schiffes, ein gern gesehener "Gast". Diese, durchaus verständliche, Sichtweise der Ureinwohnerschaft liefert beständige Einsichten in menschliche Verhaltensweisen unter kapitalistischen Vorzeichen.

Die königlichen Besatzer und die devoten Nutznießer ziehen am Selben, nicht näher deklarierten Strang. Der beidseitige Nutzen bleibt zunächst im Verborgenen.

Vieleicht ist das auch besser so?

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Geschrieben von

fahrwax

Lieber auf dem Wagen, als unter den Rädern.... Bekennender, autonomer Pferdeknecht

fahrwax

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