Kaum jemand, der nicht mit der Materie vertraut ist, weiß, wie tiefgreifend sich Entwicklungen im Internet analysieren lassen. Ich habe eine entsprechende Analyse über den Freitag und seine Community laufen lassen. Kurz gesagt (solche Analysen sind sehr teuer) lässt sich eindeutig festhalten: Verschenktes Potenzial.
Der Freitag war ein Early Adopter, wurde sehr gut angenommen, expandierte, machte typische "hausinterne" Fehler und ist nun nur noch eine Randerscheinung. Der erfolgreiche liberale Ansatz, Meinungspluralität, wurde sukzessive zerstört. Die Community verwandelte sich von einer lebhaft-anregenden Plattform in eine dumpfe Monokultur. Das Ergebnis ist Langeweile. Eine kleine Schar gleicher Kommentatoren postet gleich zu lesende Kommentare.
Der "Initiator", laut Selbstbeschreibung "Gärtner in Berlin" hat sich ausgeklinkt. Möglicherweise läuft ihm das ewig nach, die Zeitschrift "Landlust" expandierte, explodierte in der Zeit regelrecht auf 1.000.000 Leser, während der Freitag nach wie vor im 10.000der Bereich rumdümpelt.
Normal könnte man hier aufhören, vielleicht noch Wetten darauf abschließen, wann der Freitag endgültig eingestellt wird. Oder aber antizyklisch denken. Vielleicht ist jetzt der richtige Moment. Wem es egal ist, ob seine Beiträge gelesen oder kommentiert werden, der kann das Experiment wagen. Vielleicht klappt es dann auch mit einem Verleger in Berlin.
Kommentare 23
In alten FC-Zeiten war hier richtig was los. Früher hätte sich die versammelte FC auf dieses Blog gestürzt und sich wortreich verbeten, dass sich ein Außenseiter in die inneren FC-Angelegenheiten einmischt. Zum Glück hatten wir da nur eine geringe Reichweite.;)
Heute ist es mehr ein offener Stammtisch, an dem man mal seine Erkenntnisse oder Ansichten in eine kleine Blase des virtuellen Raums schreibt. Auch gut.
Was willst Du „den FClern“ denn nun eigentlich sagen? Den letzten Absatz verstehe ich nicht.
Genau „den FClern“ will ich nichts sagen. Eher denjenigen, die denken, warum soll ich meine guten Beiträge/Kommentare einer sterbenden Plattform hinterherwerfen.
Woher weist du dass sie stirbt?
Das steht nicht in meiner Antwort. Im Internet ist es schlicht so, dass dort geschrieben (investiert) wird, wo es sich lohnt (Resonanz). Kleine Filterbläschen sind eher uninteressant, sie blubbern still vor sich hin, bis der Stöpsel gezogen wird.
Fakt ist, dass ihre Beiträge eher uninteressant sind, in der "Blase" dFC und außerhalb. Das lässt sich leicht checken.
Ganz ehrlich. Ich habe mir ihre Beiträge durchgelesen. Die erinnern mich stark an den unbedingten Willen mancher Leute, die man im Englischen "Stinker" nennt.
Die müssen in virtuellen Foren auch immer Markierungen ihrer angeblichen Überlegenheit in Fakten und Meinungen kundtun und kleben daher ihre abgkauten Kaugummis überall drauf.
Schönes Wochenende
Christoph Leusch
Willst du eine andere Plattform anpreisen oder nur miese Stimmungen verbreiten?
Ich signalisiere potenziellen Kommentatoren, sie sollen sich von bestimmten Kommentaren (wie hier zu lesen) nicht abschrecken lassen. Die sind nur übliches Hintergrundrauschen.
hier hebt doch kein quadropode ein bein!
der f-checker ermutigt doch zu anti-zyklischem engagement.
oda?
Meine Antworten können wegen anderweitiger Beschäftigung länger dauern. Die Intention der Kommentare erschließt sich mir nicht.
Bei der genannten Auflage ging es vorrangig um die Relation, 1.000.000 zum 10.000der Bereich. Obe es nun 10 Tsd. oder 30 Tsd. sind, ist somit letztlich unerheblich.
Natürlich setze ich voraus, dass Leser Angaben selbst verifizieren. Eine gute Übung im Fak-News-Zeitalter.
"ermutigt doch zu anti-zyklischem engagement" - so ist es.
So viel Falsches habe ich in einem Blog des Freitag noch nie gelesen, und so jemand nennt sich "Systemanalytiker". Wie weiter oben hingewiesen, ist folgender Satz unter Fake zu rubrizieren:
>>...während der Freitag nach wie vor im 10.000der Bereich rumdümpelt.<<
Die IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) stellt für das 3. Quartal 2018 fest:
Verbreitung: 25.707 Ex., Verkauf: 23.765, Abonnement: 18.189
Damit bricht die gesamte Argumentationskette deines Blogs in sich zusammen. Du bist dir nicht mal zu schade, deine frei erfundenen Aussagen im Nachhinein in dümmlichen Art und Weise zu rechtfertigen:
>>Natürlich setze ich voraus, dass Leser Angaben selbst verifizieren. Eine gute Übung im Fak-News-Zeitalter.<<
Lächerlich, einfach nur lächerlich dein Gebaren.
Weiter schreibst du:
>>Obe es nun 10 Tsd. oder 30 Tsd. sind, ist somit letztlich unerheblich.<<
Das ist erheblich, sogar von zentraler Bedeutung, weil Augstein mal offenbarte, dass der Freitag ab einer verkauften Auflage von 20.000 Ex. ohne Zuschuss laufen könne, sich also selbst trage.
Ach dieser Kommentar ist mir nicht wirklich verständlich.
MINT-Fächer führen im linken Spektrum ein Schattendasein.
Beispeil auf/abrunden, im Zehntausenderbereich. 12.000 ergibt dann 10.000, 18.000 wird zu 20.000. In Relation zur angeführten 1.000.000 eher belanglos. Es geht um das Verhältnis.
Die Anforderung "selbst zu verifizieren" hat mit einer Rechtfertigung nichts zu tun, da es, wie oben gezeigt, nichts zu rechtfertigen gibt. Es ist schlicht ein Hinweis auf Lese- und Kommentierkompetenz.
20.000, 18.189, 23.765, scheint ein Ritt auf der Rasierklinge zu sein. Guten Rutsch wünsche ich :)
Ich verstehe diesen Sterbegesang nicht. Der Freitag hat doch gerade mit #unten einen guten Schritt auf der Erfolgsspur gemacht. Einstieg und Einmischung in die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit. Player für die Benachteiligten auf dem politischen Stimmungsfeld – intelligenter Gegenpol zu BILD... Gute Aussichten ... So etwas brauchen die vielen Millionen Unzufriedenen aller gesellschaftlichen Bereiche, die nach anderen Perspektiven, Inspiration, Wissen und Erkenntnis fördernder Unterhaltung suchen. Die Zeichen sind erkannt. Es geht voran. Und natürlich wird auch die FC wieder lebendiger.
Also was soll dein Auftritt hier, FaktenChecker. Fakten von heute müssen nicht die Fakten von morgen sein.
Die Anregung "antizyklisch zu denken" (kommentieren), ist kein Sterbegesang.
Das #unten Strohfeuer ist leider (wie zumeist in Deutschland) ohne echte Basis (die wirklich Betroffenen bleiben außen vor, sie wissen genau, was da läuft). Es handelt sich (wie zumeist in Deutschland) um einen medial-moralisierenden Wohlfühl#, der mehr simuliert als agiert und somit entschärft, entschärfen soll.
Solche Scheinmanöver/Ablenkversuche habe ich in UK und USA vor Jahren schon erlebt. Da sie allerdings nichts bewirken, einhergehend mit offensichtlich fadenscheinigen Politmanövern (Das Zuckerpüppchen, DoppelMoppel), führt das letztlich zu Ergebnissen wie Trump.
Substanziell fundierte Kritik fehlt weiterhin, von Alternativen ganz zu schweigen, Merkels Alternativlosigkeit wirkt.
#im FREITAG kommentieren macht sinn(deutsch für:#black friday matters).
matters or shatters?
take the foliage (butterfly) effect and he's right.
Shit happens
Die Anfangszeiten des Freitag kenne ich nicht, ich habe den Freitag nicht als liberales, sondern als linkes Meinungsmedium kennengelernt. Es wundert mich nicht, daß erst einmal diese Zeitung sich erfolgreich etablieren konnte, weil sie in eine von den anderen freigelassene Leerstelle eindrang, und dann einen Sättigungspunkt erreicht hat. Denn, machen wir uns nichts vor, Linke ohne Intellektuellenphobie gibt es vergleichsweise wenig, und daran wird sich so schnell nichts ändern. Vielleicht kann der Freitag und die FC das kritische linke Bewußtsein etwas schärfen und verbreitern, aber die Binnenfunktion der Selbstvergewisserung dieser Denkgemeinschaft dürfte die Außenwirkung weit übersteigen. Dabei ist zu hoffen, daß sich das linke Denken nicht durch Wunschdenken und selbstimmunisierenden Trotz gegen die Anderen von der Wirklichkeit abnabelt. Hier könnte man diskutieren, ob der Freitag oder die Community auf Kurs oder auf Abwegen ist.
Was Sie dagegen suchen, ist das Bad in der pluralen Menge und der Erfolg. Da sind Sie in den sozialen Medien doch genau richtig. Aber wozu sollte ein linkes Meinungsmedium diesen Weg einschlagen, es würde sich als solches abschaffen. Und wieso ist es antizyklisch, da zu kommentieren, wo es alle interessiert? Und ist die antizyklische Strategie sinnvoll, immer die irgendwo dominierende Meinung gegen die Langeweile durch eine Gegenmeinung zu pluralisieren? Die zwei Schlußsätze sind wohl nicht nur mir gänzlich unverständlich.
"Was Sie dagegen suchen, ist das Bad in der pluralen Menge und der Erfolg."
Ist mir neu.
"Und wieso ist es antizyklisch, da zu kommentieren, wo es alle interessiert?"
Im Beitrag steht zwar dass es antizyklisch ist, zu "Kommentieren, wenn die Plattform keinen interessiert", aber egal, wir nehmen das nicht so genau.
Die Schlusssätze sind bewußt unverständlich gehalten. Aber da sogar das Verständliche nicht verstanden wird, hätte ich sie auch verständlich formulieren können.
„Heute ist es mehr ein offener Stammtisch, an dem man mal seine Erkenntnisse oder Ansichten in eine kleine Blase des virtuellen Raums schreibt.“
Da fehlt natürlich noch die andere Seite: Das Lesen ...
Nach meinem Verständnis nennt man antizyklisch ein Verhalten, das kontraintuitiv das Gegenteil des Erwarteten tut, um einen Gleichgewichtszustand wiederherzustellen. Nun hatte ich Sie so verstanden, daß das Zukunftsmodell Freitag sich zum Auslaufmodell entwickelt hat, und zwar dadurch, daß der Pluralismus einem homogenen Mantra der Communarden gewichen ist, das die Krise des Freitag perpetuiert. Antizyklisch den Freitag wieder auf Erfolgsspur zu bringen, wäre dann doch gerade nicht mehr zu Kommentieren, was in der Blase bleibt, niemand außerhalb lesen will. Allerdings ist die antizyklische Meinungsäußerung auch total sinnwidrig, wie das Ziel, eine Zeitung maximaler Auflage zu kreieren. Da habe ich dann angemerkt, daß das am besten in den sozialen Medien geht, in den hysterischen Kampagnen, wo jeder was dazu zu sagen hat. So gesehen verstehe ich nicht nur Ihre zwei Schlußsätze nicht.