Gewählte Volksverhetzer

Rechtsextremismus Die Dortmunder Neonazi-Szene tritt wieder radikaler auf, auch wegen ihrer Vertreter in kommunalen Parlamenten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2015

Auf einmal knallt es mehrere Male vor der Flüchtlingsunterkunft im Dortmunder Stadtteil Eving. Einige Kriegsflüchtlinge denken, so erzählen sie später, es würde geschossen. In Wirklichkeit sind es Böller. Sie fliegen durch die Luft, kommen aus der Mitte einer Gruppe von Neonazis. Mehr als 20 Rechtsextreme sind mit Fackeln vor die Unterkunft gezogen, keine Polizisten in Sicht. Gegen neun Uhr abends verbreitet sich die Meldung im Internet. Etwa zur selben Zeit erfährt auch die Polizei davon. Sie nimmt später 13 Personen fest. Das Bild der fackeltragenden Neonazis verbreitet sich schnell auch im Ausland. Die Rechten marschieren wieder in Dortmund.

Dabei ist es seit 2012 zunächst etwas ruhiger geworden um die Naziszene in der Ruhrgebietsstadt. Damals