„Das kann helfen“

Interview Der Religionswissenschaftler Alexander-Kenneth Nagel erklärt, warum apokalyptische Erzählungen so faszinieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2021

Alexander-Kenneth Nagel hat ein Buch über Corona und andere Weltuntergänge geschrieben – etwa die Klimakrise: Angesichts der Unübersichtlichkeit moderner Gesellschaften eröffne die „Apokalypse“ neue Möglichkeitsräume.

der Freitag: Herr Nagel, was verstehen Sie unter „Apokalypse“?

Alexander-Kenneth Nagel: Ich meine damit ein Deutungsmuster, das die Gegenwart als zutiefst krisenhaft charakterisiert. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Offenbarung durch Wissende oder Eingeweihte und eine ausgeprägte Naherwartung, also die Aussicht auf einen baldigen Umschwung.

Wie lässt sich das wissenschaftlich untersuchen?

Ich unterscheide zwischen apokalyptischer Semantik, Syntax und Pragmatik. Die Semantik meint zum Beispiel die Bilder der