Wiener Schnitzel oder Kotelett Kiew

Moldau Die postsowjetische Republik ist durch Korruption und Machtkämpfe zerrissen. Sie pendelt zwischen der EU und Russland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2015

Klapprige Trolleybusse poltern in der moldauischen Hauptstadt Chişinău den Boulevard Ştefan cel Mare entlang. Daneben schieben sich schwarze SUVs durch den Feierabendverkehr und an Regierungsgebäuden, Restaurants sowie der Filiale des moldauischen Mobilfunkkonzerns Moldcell vorbei. Für dieses Unternehmen war Chiril Gaburici tätig, bevor er sich einer vergleichbaren Aufgabe in Aserbaidschan zuwandte. Das war ein paar Jahre vor seiner Zeit als amtierender Ministerpräsident in der Republik Moldau, dem ärmsten Land Europas. Der kometenhafte Aufstieg des heute 38-Jährigen steht exemplarisch dafür, wie in dem 3,5 Millionen Einwohner zählenden Land Politik gemacht wird.

Nach den Wahlen im November 2014 hatte es zunächst so ausgesehen, als