Die Punkmusik ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Jetzt tanzt sogar die CDU auf ihrer Wahlparty zu dem Song "Tage wie dieser" von den Toten Hosen. Die Band aber findet das gar nicht so toll und hat inzwischen auf ihrer Facebook-Seite gepostet: "Uns persönlich kam die Darbietung eher wie ein Autounfall vor: Nicht schön, aber man schaut trotzdem hin..."
Es stimmt: Wer sich die Bilder auf Youtube ansieht, kommt um das Fremdschämen nicht wirklich herum. Fraktionschef Volker Kauder gröhlt ins Mikro, die Parteivorsitzende Angela Merkel – strahlend über beide Ohren – klatscht in die Hände und der Generalsekretär Hermann Gröhe... der tanzt "wie ein Eichhörnchen auf Ecstasy", so hat es ein Journalistenkollege zutreffend beschrieben.
Die Toten Hosen geben sich nun unschuldig. Schon im Wahlkampf haben sie sich gegen die Instrumentalisierung ihrer Songs durch Parteien beschwert – gleichzeitig aber betont, dass sie nichts dagegen tun können, weil sie ihre Rechte an die Gema abgetreten haben. (Vielleicht sind sie in Zukunft bei der alternativen Verwertungsgesellschaft C3S?)
Trotzdem verrät die Band nur die halbe Wahrheit, wenn sie schreibt: "Das grausam vorgetragene Lied war immer noch mit Abstand die beste Leistung, die die CDU in letzter Zeit hervorgebracht hat." Die ganze Wahrheit ist: Das grausam vorgetragene Lied heißt "Tage wie diese" und schafft es, noch unpolitischer zu sein als die Bundeskanzlerin sich in ihrer Außendarstellung gibt. Politische Botschaft? Null Prozent.
Konservative Ignoranten
Wie war das mit dem Punk? "Arbeit ist scheiße", "Deutschland muss sterben" oder "Bullenschweine": Hätte die CDU Songs mit solchen Parolen abgespielt? Und dazu schön mit den Deutschland-Fahnen den Wahlsieg bewedelt?
Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich die Toten Hosen in ihren Texten bereits deutlich gegen Deutschtümelei, Patriotismus und Nationalismus positioniert haben, etwa so: "Wo sind all die ganzen Gründe, auf dieses Land stolz zu sein? So sehr wir auch nachdenken, uns fällt dazu nichts ein!"
Insofern ist vor allem überraschend, mit welcher Ignoranz gegenüber den Songtexten manch Konservative zu Toten-Hosen-Fans werden. Vielleicht ist der Punk die moderne Volksmusik und die Union die moderne Volkspartei. Vielleicht hatten die Toten Hosen gar keine Wahl, als den Weg der Kommerzialisierung mitzugehen, wenn sie mit ihren Aussagen mehr Menschen als die linken Punks erreichen wollen?
Der beste Schutz vor Autounfällen
Man kann und man muss sicherlich nicht mit jedem Lied eine politische Botschaft verbreiten. Wohlfühl-Songs sind auch okay. Aber wenn sie Überhand nehmen, passieren eben solche Autounfälle wie mit der CDU.
Wie es anders geht, zeigt die Band Feine Sahne Fischfilet aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie tritt klar antifaschistisch und antinationalistisch auf, ist daher sogar im Landesverfassungsschutzbericht gelandet. Das hat ihr jedoch nur noch mehr Fans verschafft. Und auch wenn die Kinder der Mitarbeiter im CDU-geführten Innenministerium auf die FSF-Konzerte gehen: Die CDU selbst würde die Musik wohl niemals abspielen.
Also: Die Erwähnung vom Geheimdienst scheint das beste Mittel gegen Autounfälle zu sein. Vielleicht gibt es dann ja auch Rabatt bei der Unfallversicherung.
Kommentare 23
Solange die SPD bei ähnlichen Anlässen nicht zur Wählertäuschung geeignete Ramstein-Karaokes veranstaltet (siehe Entomologen-Rock-Nummer unten), darf die CDU das. Ich befürchte aber, dass das um sich greifen wird. Die Linke müsste dann so was wie Wagners Walkürenritt intonieren.. Übrigens: Haben die Rolling Stones (wohl schon vor einiger Zeit) dezidiert widersprochen, dass ihr Hit "Angie" bei CDU-Anlässen gespielt werden darf (und er wird auch nicht gespielt). Geht doch wohl -GEMA hin- oder her- alles, oder, Tote Hosen? Oder ist das Argument der Düsseldorfer Edelpunks auch nur so eine Art Wählertäuschung?..
MfG-mcmac
Schadensersatz in Millionenhöhe:
Punk-Combo ”Die Toten Hosen” verklagen CDU-Führung.
Lese hier mehr:
http://www.tornante.pf-control.de/blog1/?p=10841
…manchmal findet eben doch zusammen, was unbedingt zusammengehört…
ein echtes und aufrichtiges Happy End…auch wenn sich die eine Seite noch a bisserl zieren tut…
hier noch ein paar passende Bemerkungen über die zierende Braut...
http://www.youtube.com/watch?v=Pxas0hiV9G0
geheimdienste als sicherheitsgaranten * supersicherheit und punk, ja der zusammenhang erschließt sich einem SOFORT * ob a.m. in der zukunft mit: " mehr punk wagen" die herzen ihrer stammwähler erreichen kann wage ich jedoch zu bezweifeln * die anregung vom mc hat fraglos etwas für sich (der liebe gott bewahre uns vor karaokeeinlagen der spd) * dies nur so anzudenken ist kein wirkliches high five um dem politischen ein return @ all zu ebnen * ob die hosen der cdu dies verzeihen werden? irgendwie, irgendwo, irgendwann ..... * aber was soll man auch durchhecheln nach der btw 2013 * die sache mit mehr punk wagen hat aber, wie ich finde viel feines * feinen resttag noch cp
aua, ich habe mir das jetzt doch noch angesehen. ich waere nie drauf gekommen, dass der song in der kategorie punk laufen koennte. insofern hosen, ja, selber schuld. der song ist genau fuer so was ideal in seiner schlechtheit.
fuer ihr rautenfingerklatschen kriegt angi aber authentizitaetspunkte. das sieht genauso unrhythmisch falsch aus, wie sich ihre reden anhoeren :)
dem herren hier waere/ist das alles nicht passiert:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=tC-i0iLxpO8
Owiwurscht.
Der Beitrag ist reichlich pubertär. Motto: Wie konnte es sein, dass Mama und Papa die gleiche Musik hören wie ich, da geht doch meine Abgrenzungsstrategie flöten. (Campino und Merkel dürften in etwas gleich alt sein ...)
DTH sind schon seit langem keine Punk-Band mehr. 1979 ziemlich sicher. 5 Jahre später schon fraglich.
An Tagen wie diesen wurde zum Bundesligarelegationsspiel für Fortuna Düsseldorf geschrieben. Und nun schaut doch einmal, was mit denen ein Jahr später ist. Wenn das nicht Hoffnung macht.
Best, Oi
Die JuSo-Punks werden auf einer CDU-Veranstaltung gespielt. Das ist nichts weiter als der Vorgeschmack auf die große Koalition.
Das kommt davon, wenn man so gefällige Mitgröhl-Songs schreibt, wie die Toten Hosen. Deren Musik ist genauso innovativ wie das CDU-Wahlprogramm, daher der perfekte Soundtrack für die Merkel-Partei.
Ich finde es immer wieder Erstaunlich, wie der Freitag (bzw seine Redaktion) Themen entdeckt, die schon lange wieder vorbei sind. Wurde darüber nicht schon genug Unsinn geschrieben?
Von einer Polit-Redaktion erwarte ich "investigativen Journalismus" in einem "linken" Meinungsmagazin! Ich muss nicht das lesen, was 20 andere vorher schon geschrieben haben.
Die 3-Akkorde-Mitgröhlmusik der Düsseldorfer Rentner-Combo und ihres "Sängers" mit dem Kamellenamen als Punk zu bezeichnen, ist etwa so absurd , wie wenn man in der CDU eine christliche oder demokratische Partei sähe.
Insofern passen Karikaturen wie diese doch wunderbar zusammen.
Punk or just say "Never mind the bollocks". Die bollocks beweisen doch eindrucksvoll was geht! Punk ist nicht tot. Aber das die Toten Hosen wirklich was damit zu tun haben ist auch kaum noch greifbar. Den Campino hier runterzumachen ist wohl genauso toll wie der Umstand das gerade die CDU etwas adaptiert. Das zeigt doch sehr schön was für Gesellen das sind. By the way war Campino wirklich Juso? ich glaub ja nicht. Auch glaube ich nicht daran das die irgendwelche Gemeinsamkeiten haben. Doch was soll die CDU daran hindern diesen Song zu grölen? Ist nicht alles in dieser neoliberalen Kloake irgendwie krebsartig? Helden werden gestylt wie die Superstars. Nur wirkliche Helden sind am aussterben. Da helfen auch keine Behelfshymnen. So never ever!
Der Autor verwechselt hier etwas. Die Musiker der Toten Hosen verstehen sich irgendwie als Punker, die Inhalte sind es aber weniger und die Musik schon garnicht. Das ist keine Punkmusik, das ist ganz einfacher schnöseliger Schlagerrock. Man könnte auch "so ein Tag, so wunderschön wie heute" mit Gitarren spielen und es würde fast dasselbe dabei rauskommen. Ich empfehle das Buch "Mainstream der Minderheiten" von den Herausgebern Tom Holert und Mark Terkessidis zu lesen u.a. mit Beiträgen von Diedrich Diederichsen.
Und dieses dann noch
Wie schon richtig angemerkt ist der Freitag ein Meinungsmagazin und kein reines Investigativmagazin. Und was hier im Text steht, war in der Form auch nicht woanders zu lesen. (Also die Tatsache, dass der Song abgespielt wurde schon, aber alles weitere nicht.)
Danke für den Buchhinweis. Gibts sogar online als pdf: http://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/holert_mainstream.pdf
danke dafür * okay, die mehrheit ist eigentlich links (juhuhu, rechnerisch richtig), jedoch ..... * das unputzige hosenbashing nehme ich mal an irgendeiner muss, ja schuld an der ungerechtigkeit der welt sein * schon klar, die hosen warens ..... * wenns der wahrheitsfindung im putzigen weltbild hilf oben unten links rechts * nimm hin und mach was feines draus, was auch immer ..... * anmerkung: das cdu gezucke zum song ist wirklich zum abgewöhnen * feinen resttag noch cp
ps: mal notieren, die hosen sind nicht pc - grinz - (pc wird ggf. total überschätzt)
Es war doch schon zu lesen; da sollte man mal über den Tellerrand schauen!
Wozu braucht es dann eine Redaktion, wenn die interessanten Sachen vom "Guardian" oder der Community stammen?
heute-show: "die toten hosenanzüge" ...
Was so alles zusammenfand in den letzten Jahren.
Klassik und Rock, Rap und Pop - Heino und Rammstein.
Jetzt also schwarze Politik und Punk.
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Der Kommentar wurde versteckt
...kann dann ja auch gelöscht werden.
Ich les immer Punks. Welche Punks?