Ein Lichtblick immerhin

Abschiebehaft Wie Deutschland mit Flüchtlingen umgeht, ist unzulässig, urteilte der Europäische Gerichtshof. Jetzt hoffen die Betroffenen. Aber wird es wirklich besser?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2014

Sie sitzen unschuldig hinter Gittern. In Deutschland. Ihr einziges Verbrechen: Sie besitzen den falschen Pass. Abschiebehäftlinge gehören zu den Entrechteten unserer Gesellschaft. Sie haben oft traumatische Erlebnisse hinter sich, suchen Schutz in Deutschland, werden aber hier wie Straftäter behandelt und verstehen die Welt nicht mehr: Die Antirassistische Initiative Berlin hat dokumentiert, dass sich seit 1993 mehr als 60 Menschen in deutscher Abschiebehaft das Leben genommen haben.

Sechs Monate lang dürfen Flüchtlinge eingesperrt werden, damit sie ihrer Abschiebung nicht entgehen. Diese Zeit kann noch einmal um bis zu zwölf Monate verlängert werden. Im Durchschnitt sind die Menschen ungefähr einen Monat inhaftiert, schätzt der Verein Pro Asyl.