Weihnachten gilt als das Fest der Nächstenliebe. Wie man Kindern ein friedliches Miteinander auch ohne religiösen Klimbim näher bringen kann, zeigt die „Geschichte vom frechen Hund“.
Autor Michael Schmidt-Salomon und Illustrator Helge Nyncke haben schon vorher zusammengearbeitet und das religionskritische und sehr lustige Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ veröffentlicht. Nun geht es nicht um Religionskritik, sondern um eine humanistische Ethik, wenn auch bloß in sehr rudimentären Ansätzen. Man kann das als Fortentwicklung begreifen: Zunächst die Abgrenzung von falschen Vorstellungen, danach eine positive Vision. Zum Lesen sei jedoch die umgekehrte Reihenfolge angeraten: Die Geschichte vom frechen Hund hat weniger Text und dürfte für kleine Kinder auch leichter zu verstehen sein.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Hund beißt Kuh, Pferd und Menschenkind und ist „stolz darauf, der allerfrechste Hund weit und breit zu sein“. Dann stürzt er in ein Loch und niemand will ihm helfen. Doch als er verspricht, niemanden mehr zu beißen, zieht in das Kind hinaus. Am Ende stellt er fest, dass es viel mehr Spaß macht, mit den anderen zu spielen als sie zu beißen.
Die Lehre: Frech sein ja, aber nicht gemein. Denn es ist nicht klug, schon aus ganz eigennützigen Interessen. Insofern ist es weniger eine Einführung in die humanistische Ethik, als ein Lebensratgeber für junge Kinder. Und die Erwachsenen können sich weitere Gedanken machen: ob man zu anderen nur nett sein sollte, wenn es einem selber nützt – oder ob ein altruistisches Verhalten vielleicht sogar immer glücklich macht.
Michael Schmidt-Salomon, Helge Nyncke: Die Geschichte vom frechen Hund. Warum es klug ist, freundlich zu sein; Alibri-Verlag, 2008. 12,00 Euro
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