An großen Worten sparen die Umweltschützer jedenfalls nicht: Am Wochenende soll es die größten Klimaproteste der Geschichte geben, der Startschuss für eine „historische Bewegung zur Rettung unseres Planeten“. Mehr als 100.000 Demonstranten werden alleine in New York erwartet, weltweit haben knapp 400.000 Menschen ihre Teilnahme an einem der Protestmärsche angekündigt. Anlass ist eine Klimakonferenz am Dienstag kommender Woche, zu der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon eingeladen hat.
In den deutschen Medien wird über Protest und Klimadiplomatie jedoch vermutlich nicht allzu viel zu lesen, zu hören und zu sehen sein. Nicht nur, weil die Demonstration in Berlin vergleichsweise klein ausfallen dürfte. Auch Angela Merkel trägt eine Mitschuld. Sie schwänzt das Gipfeltreffen. Und ohne Kanzlerin kein Blitzlichtgewitter, da hilft auch die Umwelt- und Einspringministerin Barbara Hendricks nichts.
Mehr als 100 Staats- und Regierungschefs wollen nach New York reisen, um sich erstmals seit dem Scheitern des großen Klimagipfels vor fünf Jahren in Kopenhagen wieder ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen. Im nächsten Jahr soll ein Abkommen stehen, die Zeit drängt. Aber Merkel redet lieber auf dem Tag der Deutschen Industrie in Berlin.
Lokaler Protest oder Gipfel-Hopping?
Bringen die Klimaverhandlungen überhaupt noch etwas? Nach der Enttäuschung in Kopenhagen haben sich viele Umweltschützer resigniert von den UN-Konferenzen abgewendet. Lokale Energiekämpfe statt Gipfel-Hopping! Seitdem protestieren Aktivisten verstärkt gegen neue Kohle-Tagebaue oder den Ausbau von Flughäfen.
Dass jetzt die New Yorker Klimakonferenz so viele Menschen auf die Straße treibt, mag daher überraschen. Aber während die Proteste in Kopenhagen stark von linken Aktivisten mitgetragen wurden, sind es nun vor allem das Online-Netzwerk Avaaz.org und etablierte Umwelt-NGOs, die den neuen Klimaprotest auf die Beine stellen und Bürger aus allen Schichten der Gesellschaft mobilisieren.
Der Rückzug der Klimaaktivisten auf den lokalen Protest und das Ausblenden der UN-Konferenzen haben sich als Irrweg erwiesen. Zwar mögen Kampagnen besser funktionieren, wenn sie konkrete Ziele haben, zum Beispiel das Abschalten von alten Kohlekraftwerken. Und es bleibt nach wie vor richtig, dass Fortschritte im Kleinen auch dazu beitragen, dass sich im Großen mehr bewegt. Je sauberer der Strom hierzulande erzeugt wird, desto leichter fällt es der Bundesregierung, sich international für ambitionierte Klimaziele einzusetzen.
Es hat sich aber auch gezeigt: Der direkte Druck auf die Klimadiplomaten ist unbedingt nötig. Denn es reicht bei weitem nicht aus, alte Kraftwerke abzuschalten. Der Treibhausgas-Ausstoß muss auch in der Landwirtschaft, im Verkehr und in der Industrie sinken. Sollen Aktivisten jetzt vor jedem Bauernhof demonstrieren?
Die Eigeninteressen der Staaten nutzen
Wer den weltweiten Temperaturanstieg auf ein halbwegs akzeptables Niveau begrenzen will, sollte zudem auch auf die Eigeninteressen der Staaten setzen: Alle Länder würden vom Klimaschutz profitieren, aber natürlich ist kein Land bereit, die Kosten alleine zu tragen. Wenn jedoch ein fairer Deal gefunden wird, rentiert sich das für alle, rein ökonomisch. Dafür sind die UN-Klimakonferenzen unabdingbar.
Obwohl die Verhandlungen oft lang und zäh sind: Wir brauchen sie zur Rettung der Erde – wie auch eine starke Klimabewegung.
Lesen Sie zur Klimakonferenz auch ein Interview mit Christoph Bals von der NGO Germanwatch auf freitag.de/klimagipfel
Kommentare 9
hm, die tante aus berlin bleibt also lieber in berlin. dass sie lieber eine industrievertretung aufsucht als die klimaretter in new york, sagt einiges. aber diese albernen tanten und onkel volksvertreter, auch wenn sie ein fach wie physik mit schwerpunkt studiert haben sollten, haben alle hände voll zu tun mit ihren machtspielchen und -kämpfen. klimakunde ist noch immer kein schulfach. die kommt nur mal kurz innerhalb der geographie vor. und geographie ist ein schwaches nebenfach...
globales geht die schöler nix an und die erwachsenen wenig, na, vielleicht mal touristisch irgendwie.
an die ökologisierung der gesamtgesellschaft ist noch lange nicht zu denken. staaten, konzerne, religionen haben angeblich andere probleme - bis die katastrophen anklopfen. in serie, versteht sich. bis ein genügend großer prozentsatz der bevölkerung die zusammenhänge mit der wirtschafts- und lebensweise geschnallt hat, vergeht auch noch mal mindestens eine generation.
ach, ich vergaß, dass die ökologie gar keine wissenschaft ist, nur so'ne masche bei manchen spinnern...
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Eine Ansammlung von sinnfreien Wörtern. Das einzig sinnvolle Wort, Klimawandel, kommt im Text nicht vor. Klima war, ist nie statisch, war, ist seit jeher im Wandel, lässt sich nicht schützen, nicht retten.
Gewiß ist es sinnvoller Wind-, Wasser- und Sonnenenergie zu nutzen, statt den Lebensraum von Menschen zu zerstören, um Öl, um Braunkohle zu fördern und zu verbrennen. Oder durch Fracking Wasser und damit die Umwelt zu vergiften.
Es ist sinnvoller sich überall für Frieden und Zusammenarbeit zwischen den Völkern einzusetzen, als weltweit jährlich Billionen an Dollar für Rüstung, Waffen zu verschwenden mit denen fortwährend Menschen abgeschlachtet werden, zudem Brände entfacht werden, die der Atmosphäre gewiß nicht zuträglich sind.
P.S. Die Grünen sollten darauf dringen, dass Panzer, nein, alle Militärfahr- und -flugzeuge weltweit mit Katalysator ausgerüstet werden und nur noch klimafreundliche Munition hergestellt und verschossen wird.
Claudia, Du schaffst es!
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass das Klimathema momentan politisch tot ist: Das Niveau der bisherigen Kommentare hier liefert ihn.
Natürlich wäre ein globales Abkommen als Teil einer umfassenden Strategie sinnvoll. Aber momentan sieht es für mich derart wenig danach aus, dass politische Aktivitäten in dieser Richtung mir etwa so zielführend erscheinen wie Schattentheater ohne Licht. Ich würde mich gerne eines Besseren belehren lassen...
Schonmal Gedanken gemacht über die erste Ableitung, sprich die Geschwindigkeit der Änderungen?
Im aktuellen Freitag-Print wird Naomi Klein im overhead als eine der klügsten Menschen der Welt angekündigt: Sie hat, laut Beitrag auf Seite 17, den Zusammenhang von Kapitalismus und Klimawandel messerscharf erkannt.
Mal abgesehen von dieser wirklich bahnbrechenden Erkenntnis der Kanadierin taucht die Bezeichnung des verantwortlichen, ökonomisch verbrämten Mördersystems im hiesigen, hauseigenen Beitrag nicht einmal auf.
Schade.
MfG-mcmac
Einige Annahmen zu den Auswirkungen des Klimawandels werden noch zu korrigieren sein, aber Totstellen nützt nix....
Seit Beginn der Industriellen Revolution haben die Ozeane demnach ein Viertel des in die Atmosphäre ausgestoßenen Kohlendioxids aufgenommen - ihr Säuregehalt stieg dadurch um 26 Prozent. Nie zuvor in den vergangenen 300 Millionen Jahren hat es eine so rasche Veränderung gegeben, lautet ein Ergebnis des internationalen Meeressymposiums in Monterey (US-Staat Kalifornien), berichtete n24 Ende 2013.
https://www.freitag.de/autoren/archinaut/kleine-ostseemuschel
Grüße vom Meer
archie
Am 25. April 2010 schrieb in der „DIE ZEIT“-Community ein User auf einen Beitrag zur „Klimaveränderung“ nachstehenden Kommentar, den er mir erlaubt hat, in Zukunft verwenden zu dürfen.
"Ich kann Sie beruhigen! (...) Der Streit zwischen den Klimakatastrophen-Apologeten und Klima-Realisten besteht kurz gesagt darin, dass die Klimakatastrophen-Verkünder diese unbewiesenen Behauptungen aufgestellt haben:
1. die Erde ist ein "Treibhaus"
2. das "Treibhausgas" CO² heizt die Erde auf
3. das CO² ist ein "Klimakiller"
4. die Erde wird durch eine "Rückstrahlung" zusätzlich erwärmt
5. die Pole schmelzen
6. die Meeresspiegel steigen
7. die Hurrikane haben zugenommen
8. wir können die Globaltemperatur nur durch "CO²-Minderung" senken und dadurch das Klima "schützen" und die Erwärmung auf 2 Grad begrenzen
9. TAUSENDE Wissenschaftler können diese Behauptungen bestätigen.
Die Klima-Realisten meinen:
1. Die Erde ist KEIN Treibhaus, kein abgeschlossenes System, dass erwärmte Luft zurückhält und einen Wärmestau bildet. Die Troposphäre wird durch den atmosphärischen Wärmeeffekt erwärmt, der durch die Sonnenenergie und das Wasser gesteuert wird.
2. Die Erde wird durch die Sonnenenergie erwärmt - steigt die Umwelttemperatur, folgt der Anstieg des CO²-Gehalts mit Verzögerung durch erhöhte CO²-Ausgasung der Meere und erhöhte Biomasse-Zersetzung. Der natürliche CO²-Eintrag beträgt 98% - der anthropogene NUR 2%!!! Untersuchungen von Eisbohrkernen und Proxydaten haben das erwiesen!
3. CO² ist weder ein Umweltschadstoff, noch ein Umweltgift oder „Klimakiller“. Die Pflanzen benötigen CO² für den Photosynthese-Prozess, um Fruchtzucker, Stärke und Biomasse zu bilden. Seitdem der CO²-Gehalt in der Luft gestiegen ist, haben sich nachweislich die Ernteerträge erhöht und die Pflanzen bilden mehr Biomasse.
4. Es gibt keine Rückstrahlung, die zusätzlich die Erde erwärmt. Das widerspricht dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik und dem Energieerhaltungs-Satz.
5. Nach Aussagen des AWI schwanken die Eismassen an den Polen periodisch. In den letzten 15 Jahren „stiegen“ die Mitteltemperaturen in den Permafrost-Zonen von – 42 auf -34 Grad Celsius. Die Antarktis, die 90% der Eismasse beherbergt, sanken dagegen die Temperaturen und die Eismasse wuchs um ca. 70 cm pro Jahr!
6. Seit Jahrzehnten gibt es KEINEN signifikanten Anstieg des Meeresspiegels. Er stieg um ca. 10 cm in 20 Jahren aufgrund der Erwärmung des Meereswassers!
7. Es gibt keinen merkbaren Anstieg der Hurrikans. Nach den Unterlagen des US-amerikanischen Hurrikan-Centers, waren die 30-er Jahre die stärkste Sturm-Saison, dann folgen die 60-er!
8. Die Globaltemperatur ist ein Mittelwert, der zum Teil aus Messungen und zum großen aus Berechnungen stammt! Weder CO²-Absenkung, noch anderer „Klimaschutz“ wird die mittlere Globaltemperatur beeinflussen. Kein Mensch ist in der Lage das Klima zu beeinflussen und den Anstieg auf zwei Grad zu begrenzen, denn dann müsste er zuerst das Wetter verändern.
9. TAUSEND Wissenschaftler ist übertrieben, denn es gibt inzwischen genügend Wissenschaftler, die den Klimakatastrophen-Verkündern skeptisch gegenüber stehen.
Nicht das CO² steuert die Temperatur in der Troposphäre sondern primär das Wasser. Die Sonnenenergie und das Wasser sind der Motor des Wettergeschehens.
In der Troposphäre befinden sich ca. 14.500 km³ Wasser, aber nur 2.300 Gt CO² – Wasser hat einen spezifische Wärmekapazität von 4,18 kJ/kg , CO² dagegen nur von 0,81 kJ/kg! Daraus ist schon zu erkennen welch marginale Wirkung CO² hat!
Um 14.500 km² Wasser zu verdunsten benötigt man eine Unmenge Energie. Die liefert die Sonne, 25 % der eingestrahlten Sonnenenergie wird für den "Antrieb" des Wasserkreislaufs benötigt. Für 1 m² Wasser benötigt man 700 kWh, um 14.500 km³ oder Gt Wasser zu verdunsten benötigt man 1,05 x 10 hoch 6 TWh - eine unvorstellbare Energiemenge. Die Wassermenge in der Troposphäre wird im Jahr ca. 30 Mal umgeschlagen!“
"" schon- aber was hilft es, zu dokumentieren, daß man einigen Durchblick hat und daß man sauer ist?""
hm, sollte ich helfen? oder das bewusstsein ein wenig auf den stand von heute befördern?
und wer sagt oder was, ich sei sauer (über was?)?
lieber gebe, ist dir bekannt, dass us-konzerne und inzwischen auch andere klimaforscher und auch solche, die von klima wenig bis keine ahnung haben, sponsern, um ihre fossilen köpfe und machenschaften gegen die masse der klimatologen zu verteidigen?
kein klimatologe hat gesagt oder geschrieben, die erde sei ein treibhaus. von a bis z nur gequatsche. für leute, die das nicht erkennen.
grüße, hy