Endlich mal eine gute Nachricht! Das Ozonloch schließt sich – ungefähr in der Mitte des Jahrhunderts könnte es verschwunden sein. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher in einer Studie, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde. Der Trend zur Heilung wird zwar schon seit längerem beobachtet, doch im vergangenen Herbst war das Ozonloch wegen Vulkanausbrüchen wieder etwas gewachsen – was Zweifel beförderte. Jetzt aber kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss: Insgesamt schrumpft das Ozonloch weiter.
Gehen solch guten Nachrichten in all den Öko-Horrormeldungen unter? Vielleicht. Die Medien wählen nach bestimmten Kriterien aus, aber nicht ohne Grund. Natürlich interessieren sich auch die Bürger eher für „Achtung, Gefahr!“ als für „Alles im grünen Bereich“.
Trotzdem lässt sich aus dem schrumpfenden Ozonloch etwas lernen: Internationale Umweltpolitik kann durchaus viel bewegen. Hauptursache für das Ozonloch ist die Freisetzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Kurz nachdem die Problematik bekannt wurde, haben sich die Staaten auf ein weitgehendes Verbot verständigt. Das Montrealer Protokoll von 1987 mit seinen Nachbesserungen 1990 gilt als das Paradebeispiel für erfolgreiche Umweltpolitik auf globaler Ebene.
Günstige Alternativen
In der Tat zeigt es, dass sich internationale Verträge lohnen. Staaten verpflichten sich dann zu mehr, als wenn jedes Land einzeln versucht, eine Lösung zu finden. Das liegt daran, dass in den Verhandlungen niemand gern der Spielverderber ist – aber vor allem auch daran, dass kein Staat massive wirtschaftliche Nachteile fürchten muss, wenn die Regeln am Ende für alle gelten.
Warum sind die Klimaverhandlungen dann so zäh und langwierig? Zum einen konnten beim Montrealer Protokoll ein paar wenige ausstiegswillige Länder starken Druck ausüben, weil sie FCKW herstellten und sich durch das Protokoll verpflichtet hatten, die Stoffe nicht in Länder zu exportieren, die der Vereinbarung noch nicht beigetreten waren. Die anderen Staaten waren auf Lieferungen angewiesen und unterzeichneten daher notgedrungen das Protokoll.
Zum anderen war das FCKW-Verbot relativ leicht umzusetzen, weil es für viele Anwendungen schnell günstige, ozonlochfreundliche Alternativen gab. Daher klappte die Umstellung auch in wenigen Jahren. Beim CO2-Ausstoß ist das nicht so leicht. Die gesamte Wirtschaft muss teuer umgebaut werden. Die Klimadiplomaten feilschen um Milliardenbeträge für bestimmte Branchen, für bestimmte Volkswirtschaften. Die Größe der Herausforderung ist aber kein Grund, aufzugeben. Wenn nämlich der Klimawandel ungebremst voranschreitet, wird es am Ende für alle viel teurer.
Kommentare 7
Danke für die kurze Erinnerung an einen ökologischen Erfolg.
Warum keine globale Einigung auf CO2-Reduzierung? Sie haben richtig gesagt, dass die ökonomische Dimension von Kohle- und Ölausstieg vielfach grösser ist. Weder USA noch China noch Australien, weder Deutschland noch Polen haben konkrete Vorstellungen, wie sie aus den fossilen Energieträgern wirklich heraus kommen.
Im Unterschied zum Ozonloch sind in den genannten Ländern auch den Treibhausgasen auch noch keine direkten Gesundheitsschäden und damit volkswirtschaftliche Kosten zuzuordnen. Das hilft bei der Verdrängung des Problems ...
Ein gutes Buch dazu: Die Blindheit der Gesellschaft von Hans-Jochen Luhmann.
paul luhman hätte ganz sicher auch ganz viel dazu zu sagen gehabt oder ein ganz böses wort: reaktionäre Gegenaufklärung getarnt als Aufklärung.
Wie Werdermann mit seinen wissenschaftlich dürftig unterfüttert wirkenden Kenntnissen von Metazyklizitaten zu solchen Erkenntnissen gelangt ist dürfte indes sein Geheimnis bleiben - gönnen wir es ihm
aber ich gehe mal davon aus, dass der Freitag weiter ist als die gegenwärtig bislang bekannten wissenschaftlich fundierten meterologischen Aufzeichnungen - sowie der Umgang damit.
Und ich bin alles andere als ein "Klimaleugner".
wie auch
Ha, wenn es "nur" darum ginge, dass das Ozonloch schrumpft/wieder schliesst: sei t der Bekanntgabe der erhärteten Ozonlochbildungstheorie der Wissenschaftler Crutzen/Arnold (1988) beschwichtigen die Medien alljährlich die Weltbevölkerung mit "sich schliessenden Ozonlöchern". Diese beruhigende Botschaft ist mit eienr verhängnisvollen Täuschung verbunden: Rundweg wird die Tatsache wegggelassen, dass die Schliessung eines Ozonlochs, will heissen seine Speisung mittels Ozonmolekülen, hauptsächlich vom bereits drastisch ausgedünnten Ozonschutzmantel bewerkstelligt wird, und nicht etwa durch eine Neubildung von Ozon, was zur Folge hat, dass der Ozonmantel jährlich mehr ausdünnt, und dass dadurch die schädliche Wirkung der UVB-Strahlen wie auch die Erderwärmung unweigerlich zunimmt.
doch es gibt hoffnung: wenn auch nur ein teil der voraussagen der klimatologen zutrifft, bekommt die menschheit einen gegner, den sie selbst produziert hat: die klimakatastrophe in vielerlei gestalt.
sobald diese katastrophe massiv spürbar wird, muss mensch sich um diese gefahr kümmern. das könnte im besten fall alle feindschaften unter den staaten verblassen lassen. insofern können die klimaschäden gar nicht früh und gar nicht drastisch genug auftreten...
Guten Abend! Bedeutet Ihre Aussage,daß an den falschen Stellen gemessen wird oder anders ausgedrückt,daß sich das vorhandene Ozon eigentlich nur dehnt über die Löcher?
Guten Abend Herr Werdermann! Mich hat es gefreut,so etwas zu lesen.Und ja so als Paradebeispiel ist es gut,diesen Erfolg anzuführen.Vor allem Ihr letzter Absatz war gut.Insgesamt heißt es für uns Zweibeiner,daß wir verzichten müssen und das auch lernen wollen müssen.