Medien wie die „Rheinische Post“, der „Kölner Stadt-Anzeiger“, die „dpa“ und der "WDR" berichten über Gewalt, Randale, Alkohol, Bengalos und verletzte Polizisten in Bezug auf die Aktionen und Abischerze der diesjährigen Abiturienten – egal ob in Düsseldorf, Remscheid, Köln oder Krefeld. Wie in jedem Jahr haben sich bestehende Rivalitäten zwischen den Gymnasien einer Stadt in Auseinandersetzungen zwischen den jeweiligen Abiturjahrgängen am Donnerstag, Freitag oder in der Nacht dazwischen entladen. Wasserschlachten sind ein bewährtes Mittel. Wie in jedem Jahr.
Aber nie waren die Auseinandersetzungen so aggressiv aufgeladen wie in diesem Jahr. Interessant ist dabei, dass die Aktionen unabhängig von einander in vielen Großstädten NRWs Parallelen aufweisen. Hinzu kommt: Diese Aktionen sind seit einigen Jahren mit zunehmender Intensität und vor allem auch unabhängig voneinander zu beobachten. Welche Motive haben also Abiturienten in den Großstädten, sich mutig Freiheiten herauszunehmen?
Das Streben von Eltern, ihren Kindern durch das Abitur zu einem bestimmten sozialen Status zu verhelfen, prägt die Schullaufbahn von Gymnasiasten – nicht erst in der Oberstufe. Nie wurde mehr Geld für Nachhilfe ausgegeben als in den letzten Jahren. Nie haben so viele Eltern die klare Erwartung an ihr Kind gelegt, doch bitte das Abitur zu machen.
Die hohe Zahl der Abiturienten schlägt sich auch auf die Zahl der Studienplätze nieder. Weil nach Leistungen, also der durchschnittlichen Abiturnote, die Plätze vergeben werden, es aber immer mehr Bewerber gibt, steigt der Druck auf jeden Schüler, gute Abiturnoten vorzulegen. Dieser zwischen den Abiturienten bestehende Druck beeinflusst ihr Verhalten: Wer sich selbst disziplinieren kann, Nachhilfe in Anspruch nimmt (und wessen Eltern das nötige Geld dafür haben) und mehr lernt als andere, schreibt eben auch bessere Noten – er oder sie hat aber auch weniger Freizeit, weniger Freiräume, ist bestimmt von Sachzwängen, Erwartungen an sich selbst und denen seiner Eltern. Gleichzeitig wird von denselben auch noch Engagement für Sport, Kunst oder soziale Tätigkeiten erwartet.
Noch nie waren Abiturienten und Gymnasiasten von derart vielen Reglungen, gesellschaftlichen Normen und Erwartungen konfrontiert wie heute. Noch nie war die Konkurrenz zwischen Abiturienten stärker. Noch nie sahen sich Abiturienten, angehenden Akademiker, derart schlechten Berufsaussichten und derart komplexen Anforderungen einer globalisierten Welt und einer derart sozial gespaltenen Gesellschaft mit apokalyptisch anmutenden demographischen Verhältnissen gegenüber. Noch nie haben sich schon junge Menschen mit dem Abiturzeugnis in der Hand sorgen um ihre Rente gemacht.
Aber es gibt ein kleines Zeitfenster befreit von Autoritäten, Normen und Reglungen, in dem sich Abiturienten keine Sorgen um irgendetwas – die Uni-Zulassung, die Karriere, die schlechten Fremdsprachenkenntnisse – und über keine Erwartungen von irgendwem Gedanken machen müssen. Dieses Zeitfenster sind die letzten Tagen an der Schule.
Diese Freiräume, im Alltag kaum vorhanden, werden schlagartig ausgenutzt. Das Korsett der Normen, Sorgen und Erwartungen wird für den Akademiker-Nachwuchs immer enger, die Reaktion auf den plötzlichen Freiraum immer heftiger. Nichts rechtfertigt Gewalt. Aber Gründe für Ungehorsam und Widerstand heutiger Abiturienten wogen noch nie schwerer. Die letzten Tage in der Schule sind der Aufstand gegen ein durch und durch geregeltes und genormtes Leben, das als Abiturient schon bis zum Renteneintritt verplant ist.
„Neues schaffen heißt, Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt, Neues schaffen“, appellierte Stephan Hessel an die weltweite Jugend. Ihm wurde dafür große Beachtung und Respekt gezollt. In den Mottowochen und den freizügigen, selbstbestimmten und selbst organisierten Feiern werden Ungehorsam, Trotz, Freiheit und auch etwas Hedonismus ausgelebt. Auch Alkohol gehört selbstverständlich dazu. Die Feiern sind insofern „Bekundungen des Missfallens“ – und das ist die Definition von Protest. In den Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Schulen, die in nicht zu rechtfertigende Gewalt umschlägt, überschreiten Abiturienten die Regeln so weit wie sie von diesen sonst eingeschränkt und unerträglich fremdbestimmt werden.
Nach den Aktionen Ende letzter Woche in Köln, Düsseldorf und anderen Städten wurden bereits erste Sanktionsmöglichkeiten verhängt und über mangelnde Disziplin geschimpft. Weitere strafrechtliche Sanktionen werden wahrscheinlich folgen. Das Korsett wird enger. Doch das wird nichts ändern. In Erinnerung an den letzten Jahrgang werden die Aktionen im nächsten Jahr möglicherweise dem Raum Schule entzogen und an andere Stelle – im Stadtpark, auf Plätzen oder sonst wo – verlegt. Oder sie steigern sich schlichtweg, weil die Entfremdung und die Motivation eben gegen diese fremdbestimmte Reglementierungswut, vollkommen übersteigerte Erwartungen und permanente Anpassung an die Konkurrenz Widerstand zu leisten, noch weiter genährt wird.
Eltern, Schulen, Lehrer, Schuldezernate und auch unsere Gesellschaft sind nicht Willens zu begreifen, dass sie jungen Akademikern nicht ein Großteil der Freiheiten nehmen, und gleichzeitig mehr regeln, disziplinieren und fordern können. So unverhältnismäßig wie das Korsett der Erwartungen und Regelungen für Abiturienten sind, so unverhältnismäßig sind ihre Reaktionen, wenn sich jedes Jahr an wenigen Tagen die Gelegenheit zum Protest bietet.
Der Autor hat 2012 Abitur gemacht und studiert Politikwissenschaft an einer Uni in NRW
Kommentare 16
"sich mutig Freiheiten herauszunehmen"
Mut gehört da nicht dazu, seinen Feiermüll der Allgemeinheit zu hinterlassen und bis zur Ablaufkante sich volllaufen zu lassen. Eher ist das Ausdruck eines gewissen Sättigungsverhaltens in unser Gesellschaft...
In einem deiner Links stehen einige Zahlen, die deine Schlussfolgerungen beeinflussen sollten:
Anteil der Abiturienten eines Jahrganges 1960 = 7%
Anteil der Abiturienten eines Jahrganges 1980 = 22%
Anteil der Abiturienten eines Jahrganges 2013 = 50%
Das Abitur erfährt logischerweise durch die steigende Anzahl der Abiturienten eine Abwertung. Das muss nicht inhaltlicher Art sein. Aber allein, dass rund die Hälfte eines Schuljahrganges diesen Schulabschluss erhält, ist doch zwingend, dass die Auswahl irgendwo ansetzen muss. In einigen Studiengängen wird deshalb radikal gesiebt. In anderen, die jeder absolvieren kann, wie z.B. den des Grundschullehrers, gibt es kaum Plätze für Referendare und noch weniger nachher ordentliche Arbeitsverträge. Also: Wohin mit all den Abiturienten?
Oder anders betrachtet: Der durchschnittliche Intelligenzquotient ist mit 100 gleichgesetzt. Das ist ein Wert, mit dem gut zu rechnen und zu vergleichen ist. Wenn nun 50% eines Jahrganges das Abitur bestehen, ist doch klar, dass viele dabei sind, die mit dem lapidaren Durchschnitts-IQ die Reifeprüfung schaffen. In den 60er, 70er und 80er Jahren muss das wahrscheinlich anders gewesen sein.
lieber felix, danke für deine be- und durchleuchtung der abifeiern im lande.
wenn ich mir das anschaue, produziert die gesellschaft nolens volens den sprengstoff für die erste teutsche revolution. die unterdrückte jugend, die hohe erwartungen hegt, aber in die enge getrieben wird - da kann man mit einem taschenrechner kalkulieren, wann es knallt, mit oder ohne sanktionen.
die vermehrte ausschüttung von abiabsolventen ist internazional vergleichbar und hat mit dem erhöhten bedarf der wirtschaft und verwaltung zu tun. man braucht mehr besser geschultes personal. weniger abiturienten und folglich auch weniger feiern geht nicht. die reglementierungen und zwänge nehmen gleichzeitig zu. stichworte g 8 und zentralabi.
so mischt jede gesellschaft, ohne es zu realisieren, selbst das pulver zur sprengung des betriebs. die lage ist ernst, aber aussichtsreich:)
grüße, hy
Ich glaube, es geht mehr um Frustration denn Mut.
@Gustlik @Oberham @Lethe
Natürlich ist keine Wochenend-Party im Großstadt-Club gleich Protest. Schließen sich aber tausende Abiturienten unabhängig voneinander zusammen, um selbstbestimmt zu feiern und zwar eben genau so ausufernd, wie wir es letzte Woche erlebt haben, dann ist das Protest. Am Ende ist es immer einfach über "den Müll", "das Besäufnis" und "den Vandalismus" zu klagen, die Abiturienten in die Ecke der Primitivlinge und Idioten ohne Benehmen zu schieben. Aber, dass die Abiturienten genau so feiern und nicht anders, hat irgendwo seine Gründe. Die Idee und der Wille genau so zu feiern, zeigt, dass sie es sonst nicht können. Könnten sich Abiturienten auch im Alltag, unabhängig von ihrer letzten Schulwoche, ausleben, im Stadtpark ungestört feiern, müssten sie sich nicht vor permanenten Sanktionen, Diffamierungen, Ermahnungen fürchten oder sie über sich ergehen lassen. Es gäbe es keinen Anreiz in der letzten Schulwoche all das einmal zu vergessen. Natürlich schützt den einzelnen dabei auch die Masse der Abiturienten. In diesem Fall ist Feiern ein Ausdruck von Widerstand, weil Freiräume zurückerobert werden, die vorher nicht eingenommen werden konnten; weil sich den Regeln und Erwartungen von Eltern und Gesellschaft widersetzt wird. Und je stärker der Druck der Regeln und Erwartungen ist desto stärker wird sich diesen widersetzt, wenn sich hier die Möglichkeit bietet – mit all den Folgen, die gerne als „Müll“ und „Besäufnis“ beschrieben werden. Lassen wir angehende Abiturienten einfach im Alltag mehr Freiraum, ermahnen wir sie nicht, wenn sie im Sommer auf den Stadtplätzen feiern - dann liegt dort auch weniger Müll. Denn sie werden dann ihre Freiräume nicht selbst aufs Spiel setzten in dem sie Müll liegen lassen, wenn es ihnen weiterhin erlaubt würde zu feiern, wenn sie den Müll wieder mitnehmen. Da Feiern aber so oder so ständig sanktioniert wird, können sie auch den Müll liegen. Der spielt dann auch keine Rolle mehr. Sanktionen spüren sie ja sowieso.
Ja, das kann man einwenden. Da muss ich mich selbst ein wenig korregieren. Frust spielt sicher ein Rolle.
Es ist vielleicht eine sehr "stumme" Form des Protests. Jedoch findet sich in den Feiern – und vor allem in deren Ausmaß über das gesellschaftlich Tolerierte (brrr) hinaus – eine Art Unwillen, auf den Pfaden zu wandeln, die vorgesehen sind, aber nirgends (für einen großen Teil) mehr hinführen.
Mit Sicherheit ist das nicht so zielgerichtet, wie es sich für einen ordentlichen Protest ( ;) ) gehört, aber auch wenn es schwammig daherkommt, ist das Moment, das dem zugrunde liegt doch ein wenig besorgniserregend. Oder anders: es lohnt schon, sich zu fragen, warum die so drauf sind.
Aber aus Frustration sicherlich ... ;)
Merzi. Ich wollte zeitbedingt nicht so weit ausholen, aber die Kritik am (gepachteten) Wort Protest allein greift mir ein bisschen zu kurz. Dahinter steckt mehr. Das bringt der Kommentar ganz gut auf den Punkt.
Aber mei, im Zweifelsfall war halt früher eh alles besser.
Als ob die selbsternannten Erwachsenen beim Feiern = Saufen keinen Müll hinterließen. Nur wird dieser organisiert weggeräumt, etwa durch die Sauberleute, die auf des Steuerzahlers Kosten nach den Faschingsumzügen die Straßen reinigen. Diese öffentlich organisierten Besäufnisse (Straßenfeste aller Art, etwa in München das Oktoberfest oder der Cannstadt Wasen) werden gehuldigt, als Kultur eingestuft und gefördert. Was ist bei Abi-Besäufnissen anders? Die kommunalen Spitzenvertreter mosern wegen des Mülls und anderer vereintlich erkannter Unanständigkeiten. Beim nächsten Straßenfest saufen sie selbst mit.
"Selbstbestimmt feiern", lieber Felix, sieht anders aus. Im Moment ist das doch nur ein jährliches Imitieren eines gewissen Ablaufs. Ich sehne mich nach SchülerInnen, die hinterfragen und ehrlich: Gelegenheiten dazu gibt es in der Schule in NRW genug.
Mitleid kann ich, als Auslauf der 68er, ehrlich für euch aufbringen. Aber ich hätte noch mehr Mitleid, würdet ihr es verstehen, vorher zu protestieren,den Unterricht nicht wie stumme Wattebällchen über euch ergehen zu lassen und versuchen, euren Fragen ein Gesicht zu geben, das über diese langweiligen Feiern hinausgeht.
Die gesamte Jugend auf diesem Planeten tut mir aufrichtig leid, da Sie ja leider nicht einfachmal das deprimierende Erbe ausschlagen können, dass auf sie wartet. Ein Weiter wie bis her, wird auf lange Sicht nicht mehr funktionieren. Nun gibt es durchaus akzeptable Vorschläge, wie eine Politik der Schadensbegrenzung aussehen und gestaltet werden könnte. Zum Beispiel hier:
Integrale Politik | Breisacherstrasse 43 | CH 4057 Basel
Dank der Vielfalt privater und öffentlicher Schulen wird es möglich, die überholten Aspekte des heutigen Schulsystems wie Schülerselektion, Konkurrenzverhalten, Leistungsdruck und Kontrolle zu verkleinern und bewusstseinsbildende Themen zu vergrössern. Die obligatorische Schule wird ersetzt durch eine obligatorische Bildung.
Vision
Ein integrales Bildungswesen basiert auf dem grundlegenden Wissen um die Verbundenheit allen Lebens. Es strebt die Entwicklung aller Menschen zur Intelligenz des Herzens an, indem alle Potenziale des Menschen, seine körperlichen, emotionalen, rational-intellektuellen und intuitiv-spirituellen gleichwertig gefördert und gefordert werden. Dies schafft den Raum für seine ganzheitliche Entfaltung zum Wohl des Einzelnen, der ganzen Menschheit, aller Lebewesen und der Erde.
Bildung ist eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Ein integrales Bildungswesen zeichnet sich aus
durch eine wohlwollende Haltung gegenüber den jungen Menschen, die mit grosser Achtsamkeit beim Aufbau ihrer Beziehung zur Welt begleitet werden
durch die Ermunterung, die individuellen Fähigkeiten zu entwickeln und die je einzigartigen Berufungen zu leben und dadurch ihren Beitrag zum Wohlergehen der Gesellschaft zu leisten
durch die Berücksichtigung aller Aspekte des menschlichen Lebens, z.B. die Bewusstseinsentwicklung, die Herausforderung der Elternschaft, die Komplexität der menschlichen Beziehungen, das Verhältnis zu Tod und Sterben
durch Unterstützung und Sensibilisierung der Eltern für ihre erzieherischen Aufgaben
durch die Verbesserung der Kontakte zwischen den Generationen in Unternehmen und geeigneten Bildungseinrichtungen wodurch die Übertragung der Erfahrungen der Älteren auf die jüngere Generation gewährleistet wird
Ethisch verantwortlich für die Erde sorgen – mit ganzheitlich entfalteten Menschen
Hauptaspekte eines integralen Bildungswesens
1. Die neuen Bildungsinhalte
Die neuen Bildungsinhalte orientieren sich vor allem:
nach dem individuellen Lebenskontext und der persönlichen Motivation des Schülers
nach der Vieldimensionalität des menschlichen Seins, die gleichzeitig die biologischen, psychischen, historischen, kulturellen, spirituellen und sozialen Aspekte umfasst und alle ihre Beziehungen untereinander
nach einem systemischen Wissen, das fähig ist, die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Erde zu erfassen
nach ethischen Grundsätzen, die noch zu definieren sind
2. Die Anforderungen an die Forschung
Die Forschung auf Universitätsniveau definiert sich neu, indem sie interdisziplinäre und holistische Methoden entwickelt, die Evolution unserer natürlichen, sozialen und kulturellen Mitwelt berücksichtigt. Forschung beschränkt sich aber nicht nur auf die Universitäten, For- schung wird schon in der Jugend betrieben.
3. Das Bewertungssystem im Bildungswesen
Die Bewertung der Bildungsfortschritte ist je nach Altersstufe verschieden:
Schulkinder werden in ihrer Entwicklung begleitet, indem mit ihnen Gespräche in Anwesenheit von Eltern und Lehrern geführt werden.
Mittelschüler erhalten Bewertungen bezüglich ihrer Kompetenzen und Hinweise auf ihre persönlichen Potenziale.
In höheren Schulen und Bildungsangeboten für Erwachsene erfolgt die Bewertung gemäss einem europäischen Punktesystem.
4. Die Organisation des Bildungswesens
Die Kantone und die Ausbildungsstätten erhalten die maximal mögliche Freiheit im Rahmen eines eidgenössischen Bildungsregulativs, das die Mobilität zwischen den Kantonen und den verschiedenen Schulmodellen sicherstellt und Minimalanforderungen definiert. Die Verbindungen zwischen Hochschulen, Berufsschulen und der Arbeitswelt entwickeln sich immer mehr. Beide Welten bereichern sich so gegenseitig.
Die ersten Schritte
1.Wir streben eine Grundschule an, deren Selektions- und Bewertungskriterien durch stärkere persönliche Begleitung ergänzt werden und die mehr Rücksicht nehmen auf das individuelle Potenzial des Schülers.
2.Wir unterstützen die Revision des Plans HarmoS in dem Sinn, dass sowohl für Lehrer wie für Schüler ein freier und leichter Übertritt zwischen den verschiedenen Schulsystemen ermöglicht wird.
3.Wir begrüssen die Schaffung und Anerkennung ganz verschiedener öffentlicher und privater Grundschulangeboten und befürworten die Freiheit der Schulwahl für alle.
4.Wir unterstützen Institutionen und pädagogische Initiativen, die Pionierarbeit leisten.
5.Wir helfen mit bei der Vernetzung des Bildungswesens, damit allen Interessierten die Informationen bezüglich neuer Erkenntnisse im Bildungswesen weltweit zur Verfügung stehen.
Wir freuen uns auf weitere Ideen und Initiativen dazu.
Integrale Politik | Breisacherstrasse 43 | CH 4057 Basel | T +41 61 811 39 49 27.04.2011
http://www.integrale-politik.ch/
Berlin: Mottowoche und letzte Schulwoche der Abiturienten:
Mo: Jungs in Mädchenkleidung und umgekehrt,
Di: in Pyjama und Bademantel (inkl. Kinobesuch Potsdamer Platz),
Mi: Zwanziger Jahre
Do: Proll oder Assi inkl. Bier und Zigaretten. Gegen Mittag verweist der Direktor die gesamten 13 Jahrgänge vom Schulgelände. Sie gehen in den Park. Anwohner rufen die Polizei, da sich "Penner zusammenrotten". Die Schüler lachen sich schlapp. Die Polizei schaut, wie in jedem Jahr, vorbei.
Alles wie gehabt "die Jugend": einzeln freundlich, zu fünft und mehr im Haus manchmal nervig.. und die Abi fahrt irgendwo an der spanischen Küste 'all inklusive' wird nicht anders ablaufen als das, was die meisten von uns auch nicht nicht gemacht haben ...
Da sich die Schüler für 13 Jahre entschieden haben sind sie relativ ausgeruht. Zugelassen zu den kommenden Abi-Prüfungen sind alle. Politisch sind manche unterschiedlich engagiert und manche auch gar nicht. Eine Meinung haben sie alle. Darauf legt die Schule wert. Sie ist auf unprätentiöse Weise gut und engagiert sich über das Lernen hinaus.
Bei den kids herrscht "Aufbruchstimmung". In dem Alter ist noch alles möglich ... denken sie zumindest.
"Armes Völkchen" ... Mitleid? Mit wem? Mit uns selbst, weil wir nur noch die Sehnsucht nach diesem Glauben verspüren?
PS) In Berlin gab es nur einen 'Krawall', eine Abi-Disco-Party war im Netz angekündigt worden ... zu viele Teilnehmer und zu wenig fanden Einlass. Sozialer Protest in gewünschter Reinform, wenn man denn so will.
Ja, ähnlich falsch wie AGD64. Diese Leute drehen sich nur um die eigene Achse und bekommen folglich überhaupt nicht mit was in ihrer Umgebung eigentlich so vor sich geht. Aber mit etwas Glück, könnte vielleicht irgendwann am Sterbebett, dann, ein Lichtlein aufgehen?? Eventuell auch vorher? Wer weis das schon?
"...jene Gruppe von Menschen, die vom Leid der Arbeiter am besten lebt, sie verurteilen die Ungerechtigkeit und erhalten für ihr Urteil Geld, Geld das sie nicht zurückreichen, sondern Geld mit dem sie die selben Lebensmodelle verwirklichen wie der kleine Abteilungsleiter, oder die besserverdienenden, der Oberstudienrat, der Richter im Amt - die Boheme, das bunte - doch graue - Bürgertum."
Verstehen kann ich Sie, lieber Oberham, auch mir ist diese Sorte von Mensch widerlich; und doch machen Sie einen Denkfehler: Erstens gibt es sie tatsächlich, diejenigen, die Geld zurückgeben, selbst wenn sie nicht als Beamte abgesichert sind; aber, das ist eine meiner traurigsten Beobachtungen, auch die Aussteiger sind von dieser Dumpfheit bedroht; ich kenne Reden schwingende Hartz-4-er, die das System nach Strich und Faden ausnutzen. Auch wenn "die da oben" unmoralisch sind, habe ich als jemand "da unten" noch kein Recht, es ebenso zu sein. Insofern muss ich bei mir beginnen. Ob ich im System bin oder nicht, macht dabei keinen Unterschied!
Ich stimme vollkommen mit Ihnen überein.
Meine Erfahrungen beruhen nicht nur auf das Ausnutzen der Hartz-4er (war ein schlechtes Beispiel, gebe ich zu, aber es ist dennoch wahr), sondern auf die Erfahrungen an einer Privatschule mit "Idealismus".
Nach mehr als einem Jahrzehnt interner Gehaltsordnung, bei der die Kriterien nicht vom Gesetzgeber, sondern von innen kamen, erkennt man die Menschen hinter der Maske. Obwohl von außen "sozial", von innen die althergebrachten Egoismen.
Dennoch kann man sich treu bleiben. Ehrlich vor sich selber zu sein ist das Schwerste.