Fünf Jahre nach der Tepco-Katastrophe vom 11.03.2011 klagen nun hierzulande die großen Stromkonzerne um Unsummen für den beschleunigten Atom-Ausstieg zuerkannt zu bekommen.
In Japan indes hält auch die Regierung selbst von einem Atom-Ausstieg nur wenig. Dagegen regt sich Protest. Und unter jenen JapanerInnen, die jene Katastrophe nicht verdrängt oder dies versucht haben, regt sich Misstrauen gegenüber offiziellen Verlautbarungen über die angebliche Sicherheit in der Präfektur Fukushima.
Eine Gruppe von BürgerInnen hat sich zusammengetan, um selbst die mit einem Geigerzähler erfassbare Gammastrahlung zu messen und auszuwerten.
Zu diesem Zweck und darüber hinaus insgesamt zum Erheben und Auswerten von Umweltdaten, hat sich eine Gruppe zusammengetan um einerseits entsprechende Messegräte zu entwickeln, andererseits die erhobenen Daten weltweit zu teilen.
So gehören z.B. zur Messung der Radioaktivität der mit GPS und Internetzugang versehene Safecast-Geigerzähler und die Homage des Projekts Safecast, http://blog.safecast.org/, zusammen. So ist es möglich, die Messwerte, die von jedem, der über ein solches Gerät verfügt im 5-Sekunden-Takt ermittelt werden können, direkt hochzuladen.
Ein japanischer Aktivist, der an dem Bau jenes Geräts mitgewirkt hat, hat dieses am Rande einer in Deutschland stattfindenden Anti-Atom-Konferenz vorgestellt. Dabei erklärte er seine Begeisterung für dieses Projekt damit, dass es sich um ein Bürgerprojekt handelt und somit für ihn etwas Anarchistisches hat. Schließlich wurde es nicht von irgendwelchen Konzernen sondern eben von Bürgern entwickelt und es erlaubt Unabhängigkeit von offiziellen, etwa von der Regierung verwendeten Veröffentlichungen von Daten.
Safecast - Ein Fall von Bürgerwissenschaft
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Geschrieben von
Ferdinand Liefert
Dipl.-Theologe (Studium in Greifswald / Marburg / Interreligiöses Studienprogramm in Kyoto ).
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