Bremers offene Flanke

Die Schiiten im neuen Irak Noch ist nicht entschieden, ob eine Mehrheit dem konservativen Block von Großayatollah Ali al-Sistani folgt
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Am 4. März 2004 kommt es zwischen den schiitischen und den kurdischen Mitgliedern des Provisorischen Irakischen Regierungsrats zum Eklat, ausgelöst durch einen heftigen Streit über den Artikel 161 des Entwurfs für eine neue Verfassung, der sich mit dem Status der föderativen Einheiten befasst. Fünf schiitische Mitglieder des Rates unterbrechen die Sitzung, um bei Großayatollah Ali al-Sistani Rat zu suchen - für die kurdischen und liberalen Mitglieder des Gremiums der Versuch, einem hohen schiitischen Geistlichen nach dem "Prinzip Khomeini" ein Vetorecht einzuräumen und einen islamischen Staat iranischen Typs zu etablieren. Nicht zuletzt um einem solchen Eindruck entgegen zu wirken, ringen sich die schiitischen Ratsmitglieder dann doch dazu durch