Gegend voller Gegner

Irak Das Referendum über eine Unabhängigkeit der Kurdenregion stößt auf Widerspruch von allen Seiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2017
Die Choreografie der Unabhängigkeit setzt auf den Mitnahmeeffekt
Die Choreografie der Unabhängigkeit setzt auf den Mitnahmeeffekt

Foto: Safin Hamed/AFP/Getty Images

Bald nach Beginn der Schlacht um Mossul rief Masud Barzani als Präsident der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan deren Bewohner auf, sich am 25. September an einem Unabhängigkeitsreferendum zu beteiligen. Ursprünglich sollte es ein solches Votum schon im Sommer 2014 geben, doch wurde das Vorhaben durch den Vormarsch des Islamischen Staates (IS) verhindert. Die mäßig bewaffneten Peschmerga konnten sich nur dank zügiger westlicher Waffenlieferung reorganisieren und den IS stellenweise aufhalten.

Das politische System Irakisch-Kurdistans war schon vor diesem Ansturm um die innere Balance gebracht. Teilweise lag das an der Graswurzelbewegung Gorran (Wechsel), die im September 2013 bei der Wahl des kurdischen Parlaments zur zweitstärksten Kraft nach der Demokra