Irgendwann im Nirgendwo

Nahost Trotz der militärischen Erfolge der Kurden gegen den IS bleibt die Gründung eines eigenen Staats Utopie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015
Milizionärin der kurdischen Women’s Protection Units in Nordsyrien
Milizionärin der kurdischen Women’s Protection Units in Nordsyrien

Foto: Delil Souleiman/AFP/Getty Images

Als Masud Barzani, der Kurden-Präsident im Nordirak, jüngst gefragt wurde, ob die Grenzen in der Region nach einer Niederlage der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) Bestand hätten, bezweifelte er das. Und stand damit nicht allein. Schon im August 2014 hatte US-Präsident Barak Obama zu verstehen gegeben, dass die arabischen Grenzen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg brüchig seien. Erstmals seit fast 100 Jahren erscheint eine Neuordnung durchaus möglich.

Als Grenzen nach 1918/19 vorrangig von der britischen und französischen Regierung gezogen wurden, gab es wenig Rücksichten auf die Bürger der neuen Staaten. So lehnten die Kurden als größte nahöstliche Nation die neuen Demarkationslinien ab, da sie bei dieser Staatenbildung leer