Da ich nun von etlichen Personen aufgefordert wurde, mich doch auch mal dazu zu äußern, werde ich das an dieser Stelle tun.
Der Grund, weshalb man mich zu einer Stellungnahme bewegen möchte, ist recht simpel: Die Täter werden beschrieben als Menschen mit nordafrikanischem Aussehen. Es waren also höchst wahrscheinlich Ausländer, die diese kollektiven Straftaten begangen haben. Was man nun also von mir erwartet, ist, dass ich all denjenigen Recht gebe, die behaupten, dass wir durch unsere Willkommenskultur nun mal auch möglicherweise hunderttausende Menschen in unser Land lassen, die nicht den nötigen Respekt gegenüber Frauen besitzen und mit der persönlichen Freiheit anderer im Generellen nicht klarkommen. Selbstverständlich werde ich niemandem den Gefallen tun und Ausländerfeindlichkeit akzeptieren - nicht in diesem Zusammenhang und auch in keinem anderen. Ausländerfeindlichkeit wird von mir nur eines: bekämpft.
Wenn nun also der pöbelnde Mob mit Mistgabeln auf die Täter losgehen möchte, weil diese aller Wahrscheinlichkeit nach nicht-deutscher Abstammung sind, so instrumentalisieren sie das Geschehene für ihre intolerante Weltanschauung. Das Mitgefühl mit den Opfern ist an der Stelle dann zweitrangig - im Fokus ist die Herkunft der Täter. Dass ich Gewalt als Pazifist nie gutheiße, sollte jeder Person klar sein, die mich einigermaßen kennt. Dass ich mich als Feminist auch entschieden gegen eine Herabwürdigung der Frauen als Sexobjekte engagiere, versteht sich von selbst. Es ist in meinen Augen mehr als schrecklich, was in Köln passiert ist. Ich wünschte, es hätten sich Menschen gefunden, die eine solch kollektive Tat erkennen und im Keim ersticken. Wo war die sonst an Bahnhöfen omni-präsente Polizei, wo waren andere Männer, die hätten eingreifen können, in dieser Situation? Sexueller Missbrauch in der Öffentlichkeit geht mit Sicherheit nicht vollständig heimlich vonstatten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass von mindestens 15 Opfern sexueller Belästigung kein einziges aufgeschrien hat - wer hat also weggehört? Seit wann ist es in Deutschland bitteschön möglich - Trubel hin oder her - mit solch niederen Schandtaten in der Öffentlichkeit einfach zu entkommen? Wieso sind diese Fragen nicht Bestandteil der Entrüstung der besorgten Bürger?
Ganz einfach, weil diese Fragen zu stellen, eben eines voraussetzt: Echtes Mitgefühl mit den Opfern sowie eine tatsächliche Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Denn wir werden Gewalt gegen Frauen nicht stoppen können, indem wir die Grenzen dicht und keine Flüchtlinge mehr ins Land lassen. Aus verschiedenen Gründen: Erstens ist die Behauptung, die Täter seien Flüchtlinge, derzeit haltlos. Nicht jeder Mensch afrikanischer Herkunft ist ein Flüchtling. Und haltet euch fest: Sogar nicht jeder Mensch mit nordafrikanischem Aussehen ist Ausländer. Zweitens, weil Gewalt gegenüber Frauen in Deutschland noch immer hausgemacht ist - im wahrsten Sinne des Wortes. Jede fünfte Frau in Deutschland hat schon mal Gewalt in den eigenen vier Wänden erlebt - möglicherweise ist die Dunkelziffer noch höher.
Bitte kommt mir also nicht mit "Wir müssen unsere Frauen vor den Ausländern schützen!", wenn ihr gleichzeitig beim Thema häuslicher Gewalt wegschaut oder ausweicht. Ja, wir dürfen die Augen vor Gewalt, und das beinhaltet eben auch die Gewalt an Frauen, niemals verschließen. Wir dürfen aber auch nicht das Wichtigste aus den Augen verlieren: Die Opfer. Und diese sind halt denjenigen, die bei sexueller Gewalt lieber über Ausländer als über sexuelle Gewalt reden wollen, herzlich egal. Am Ende sind es also nicht die Feminist_innen, die sich in dieser Thematik skandalös verhalten. Es sind schlichtweg all diejenigen, die sich nur dann über Gewalt an Frauen aufregen, wenn es eben keine Deutschen waren, die diese ausüben - und das macht sie zu ekelhaften Heuchlern.
Kommentare 55
D'accord. Es ist - mal wieder auf Kosten der Frauen - ein Kampf um ganz andere politischen Entwicklungen.
Wenn deutsche Männer, die Frauen sonst für zickig halten, wenn sie sich über Übergriffigkeiten erregen, auf einmal besorgt werden, muss man ins Grübeln kommen.
So wie es jetzt aussieht handelt es sich in Köln um marrokanisch, algerisch, tunesische Migranten, die organisiert in ganz Deutschland unterwegs sind mit Taschendiebstählen und das schon längere Zeit, was die Polizei schon vor Köln registriert hatte. Eine Zivilpolizistin wurde in Köln auch begrapscht und bestohlen. Es scheint wohl Masche zu sein, dass man Frauen verängstigt durch begrapschen, damit sie freiwillig ihre Taschen geben. Perfide Methode. Wenn man schon Taschendieb sein will wie in Ocean 11 dann sollte man Taschendiebstahl zu einer Kunst machen, sodass es nicht auffällt und nicht bemerkt wird. So rückt nun die Begrapscherei in den Vordergrund und nicht das eigentlich kriminelle Verbrechen, was organisiert abläuft. Die Migranten sollen schon Jahre in Deutschland leben. Das erinnert mich an erste Einwanderer in den USA aus Irland und Italien, die auch erst in Mafia Kriminellen Mileus anfingen. Diese Jungs scheinen eine ähnliche Karriere anzufangen.
Es scheint also eine Masche zu sein zu begrapschen, damit die Frauen Angst bekommen um freiwillig ihre Taschen zu geben. Also um zu und nicht Selbstzweck. Das hat dann nichts mit sexuellem Rassismus oder ähnlichem zu tun, sondern ist eine Masche um so Diebstahl zu begehen.
Was wir auf Facebook die letzten Tage nur gelesen haben war ausschliesslich nur die Bestätigung dessen, was Rechtsradikale die ganze Zeit behaupten, dass die Moslems "unsere" blonden Frauen vergewaltigen. Das scheint jetzt eben nicht so zu sein, denn es geht hier um etwas anderes: Diebstahl und Raub.
Das ist doch großer Blödsinn. "Hausgemacht" - Gewalt in Ehe und Familie gibt es in Nordafrika auch. Und gehört hier wie dort bekämpft.
Aber diese extreme, öffentliche Aggressivität gegen alles Weibliche ist eines der Probleme die Deutschland traditionell nie hatte.
Ein persischer König, der wohl ansonsten als Reformer galt, soll sich im neunzehnten Jahrhundert beim Besuch in Deutschland über die Frauen in der Öffentlichkeit mokiert haben - er hätte Frauen gerne den Theaterbesuch verboten!
Dieser extreme Sexismus ist kein klassisches nordeuropäisches Thema. Egal, wie restiktiv selbst in Skandinavien früher die Gesetzgebung war. ( Z.B. eingebrachtes Vermögen bei Heirat etc. ..das dann dem Mann gehörte.)
Dieser aggressive Sexismus in der Öffentlichkeit war und ist aber ein massives Problem in anderen Regionen der Welt.
Wer die Probleme von Menschen im - z.B. Jemen, Teilen Afrikas, Indien etc. etc. ignoriert und sich anmaßt, die Ursachen für den Frauenhass bei den Taten in Köln zu übergehen, wird dem Thema nicht im Ansatz gerecht und sollte mal arg nachdenken!!
"Die Täter werden beschrieben als Menschen mit nordafrikanischem Aussehen. Es waren also höchst wahrscheinlich Ausländer ..."
Ein dreifach 'Kölle alaaf' auf den Syllogismus!
Schon Goethe wußte: "Nicht überall wo Wasser ist, sind Frösche; aber wo Frösche sind, ist Wasser." ^^
Da die Täter hauptsächlich Muslime waren, widerspricht deren Tat eigentliich dem Koran.
Immer wenn sie mal braucht, ist die Sharia-Polizei nicht da.
So ein Vorfall hat viele Aspekte.
Sie hätten Philosophling werden sollen.^^
Es wird zu viel Gerede über dieses Thema gemacht, obwohl es einfache Lösungen gibt:
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/koeln-frauen-sollen-zu-fremden-eine-armlaenge-distanz-halten-aid-1.5669639
Die Bürgermeisterin empfiehlt den Frauen, einfach eine Armlänge Distanz zu Fremden zu halten.
Der Anfang vom Fremdenhass: komm mir nicht zu nahe !
Ein paar Ihrer Fragen werden hier beantwortet: warum tat die Polizei zu wenig, warum griffen andere nicht ein ?
http://www.sueddeutsche.de/panorama/koeln-ich-habe-noch-nie-so-viele-heulende-maedchen-gesehen-1.2806316
Frauen in Flüchtlingsheimen, Lagern, etc. sind ebenfalls massiv betroffen, von sexueller Gewalt, Bedrohung und Mißbrauch.
Dies Thema selbst hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun.
Eher verraten wir die, die wir schützen wollen, wenn wir die Dinge Bagatellisieren.
Aggressionskultur gegen Frauen macht Männer genauso kaputt. Das ist für die ganze Gesellschaft fatal.
Wenn Sie solche deutschen Männer kennen, dann würde ich an Ihrer Stelle auch ins Grübeln kommen… Sorry, aber diese Erfahrung, dass deutsche Männer Frauen für zickig halten, die sich über sexuelle Übergriffigkeiten wie Angrabscherei usw. beschweren, habe ich bislang nicht gemacht. Desgleichen gilt i.Ü. auch für nichtdeutsche Männer, von daher sind platte Verallgemeinerungen überhaupt nicht angebracht.
Auffallend ist, dass im berühmten Fall einer anzüglichen Bemerkung eines Politikers in Deutschland ein #Aufschrei erfolgte während zu den aktuellen Ereignissen unter den seinerzeit engagierten ProtagonistInnen _ mit wenigen Ausnahmen, die ratzfatz in die rechtsnationalistische, braune Ecke verortet werden _ eine Melange zwischen Schweigen, Relativierung & Warnung vor Instrumentalisierung vorherrscht. Das bringt mich zum Grübeln _ da die Vorfälle in Köln nicht neu sind. Neu ist nur die Konzentration an einem Abend an einem Ort. Ansonsten gibt es überall ´einzelne Vorfälle´ & wie ich heute lesen durfte, war Köln ein ´regionaler Vorfall´. Wie beruhigend für uns Berliner _ aber was wenn hier aus den vielen Einzelfällen auch ein Regionalfall wird? Na dann atmen die Kölner entsprechend auf & alles ist schick?
MM nach ist das alles ziemlich scary, da den Problemen, die es ganz offensichtlich in dieser Gesellschaft gibt, ausgewichen wird anstatt den Versuch einer Lösung zu starten. Diese wird nicht gelingen, wenn Tatmotive wie Täter mit zweierlei Maß betrachtet, behandelt, be- bzw. verurteilt werden. Dieses Vorgehen entspricht auch nicht den hiesigen Gesetzen & lässt sich genauso wenig mit der Verarbeitung der deutschen Geschichte & entsprechender Vorsicht erklären. Ganz im Gegenteil: Wenn z.B. in Köln russische Männer einen Mob gebildet hätten mitsamt der Übergriffe an Frauen, dann wäre der #Aufschrei.2 auf jeden Fall erfolgt & vermutlich beklatscht durch Augstein & CO, die schon immer wussten, dass liberale Werte den Russen fremd sind.
Das stimmt. Es gab darüber auch Debatten. In Berlin haben sie sich bemüht, Leute für die Security zu nehmen, die schon länger hier sind, aber Migrationshintergrund haben. Von ihnen war zu erwarten, dass sie Einfluss nehmen auf die Neuankömmlinge.
Liebe Mymind,
Sie haben die Debatten in diesem Lande zu diesem Thema nicht verfolgt. ich sag dazu nix mehr.
Wie auch sonst, so auch hier ein bemerkenswert kluger Kommentar von Ihnen.
Hier gibt es auf Facebook einen Hintergrundbericht, den man ernst nehmen kann.
https://www.facebook.com/regina.schleheck/posts/1024621834227118?fref=nf
Die Bürgermeisterin empfiehlt den Frauen, einfach eine Armlänge Distanz zu Fremden zu halten.
Der Anfang vom Fremdenhass: komm mir nicht zu nahe !
Sie sind ja witzig, was sollen Frauen denn ihrer Meinung nach tun? Die Typen bützen? Obwohl, ...wenn so ein Haufen feierfreudiger Möhnen bützend über eine Horde männl. Nichtkarnevalisten herfällt ... da kriegen die bestimmt Angst :-))
http://www.der-postillon.com/2016/01/8-fragen-und-antworten-zu-den.html
Hier kommt der Postillon.
Werte Magda,
wie kommen Sie zu der Erkenntnis, das ich eine Debatte nicht verfolge?
http://www.taz.de/Vorkommnisse-in-Koeln-und-Pressekodex/!5263129/
Dann verfolgen Sie mal das hier.
Grazie.
Wer die Probleme von Menschen im - z.B. Jemen, Teilen Afrikas, Indien etc. etc. ignoriert und sich anmaßt, die Ursachen für den Frauenhass bei den Taten in Köln zu übergehen, wird dem Thema nicht im Ansatz gerecht und sollte mal arg nachdenken!!
Gut, Frauenhass / Misogynie ist vielleicht etwas scharf geschossen, hat eher eine pathologische statt kulturell sozialisierte Komponente und kommt unabhängig vom Kulturraum mehr oder weniger immer vor. Fakt ist aber, dass Frauen in manchen Ländern z.B. Jemen, Teilen Afrikas, Indien etc. etc. tatsächlich als Objekt und gegenüber dem Mann als minderwertig betrachtet und behandelt werden - mit entsprechend gewaltigen gewalttätigen Folgen. Und das haben diverse Männertypen, vor allem die unverheirateten und abgehängten eben mit im Gepäck, wenn sie zu uns kommen.
Diesen Männern muss man klare Grenzen setzen - und setzen können. Einerseits durch die Politik, die allerdings nicht nur seit Jahren pennt, was die gesellschaftlichen Belange betrifft und andererseits durch den Rechtsstaat - der allerdings zu Gunsten der Wirtschaft, --> weniger Staat mehr Eigenverantwortung --> also auch weniger Kräfte in den einzelnen entsprechenden Behörden, stark geschwächt ist.
Hinzu kommt, dass sich die Bürger durch die bestehenden Probleme wie Terror, Flüchtlingszuzug und eben auch wie durch Vorfälle wie in Köln, zunehmend von der Politik alleingelassen (also mit dem weniger Saat mehr Eigenverantwortung) und hilflos fühlen.
Dann macht sich auch Wut breit und wie es der Teufel will, nehmen manche das "Problem" dann aus Wut und Hilflosigkeit eben selbst in die Hand. Eds werden noch mehr Flüchtlingsheime brennen und Menschen aus dem afrikanischen arabischen Raum angegriffen werden.
Lange Rede kurzer Sinn, ja hier prallen unterschiedliche Vorstellungen von Gesellschaft aufeinander und der respektlose bis gewalttätige Umgang mit Frauen ist ein Teil davon.
Das zu ignorieren ist in der Tat grob fahrlässig. Hier muss die europäische Politik und Gesellschaft klare Grenzen setzen. ...
Viel Spass bei dem Spagat mit den ohnehin desolaten politischen und gesellschaftlichen Strukturen.
(Tippfehler sind geschenkt ;-))
Was soll ich da verfolgen? Ist der Bax-Taz-Artikel eine Art Bibel, der ich folgen soll, um eine Debatte zu verstehen?
Diese Artikel wie Ihre Beiträge dienen nicht zum Verständnis, einem kritischen Dialog oder dem Versuch einer nachhaltigen Lösung, sondern möchten möglichst viele unangenehme Dinge, die diese Innen- wie Außenpolitik verursacht unter den Teppich kehren. Es gibt genügend Claquere für diese Arbeit _ nur verschonen Sie mich damit.
Interessant ist, dass Sie auf meinen Kommentar inhaltlich nicht eingehen möchten
Gewalttätigkeit hat nicht in erster Linie etwas mit Nationalität, Kultur oder gar einer bestimmten Religion zu tun, sondern viel mehr mit der individuellen Persönlichkeit und mit dem sozial-ökonomischen Hintergrund einer Person. Armut und Chancenlosigkeit machen bitter – und gewaltbereiter – ganz egal welcher Ethnie jeMAN(N)d angehört. Deshalb halte ich es für völlig verfehlt, von „Rassismus“ zu sprechen, wenn auf die Herkunft der Täter hingewiesen wird.
Ich empfinde es sogar als entmündigend, wenn solche Informationen einfach unterschlagen werden.
ich weiß nicht, ob das hier erlaubt ist, aber ich poste einen Kommentar aus ZON zu dem Thema, bin nicht ich:
quax74
#44 — vor 22 Stunden
Als Vater von 3 Töchter mache ich mir da schon Gedanken. Und das da erst am 4. Januar darüber berichtet wird, hilft da nicht. Ja, das ist total irrational. Ich weiß. Nur habe ich, im Gegensatz zu vielen Schönschreibern viel Lebenszeit im Nahen Osten und in Nordafrika verbracht. Ich weiß sehr genau, wie sich meine weiblichen Kolleginnen in der Öffentlichkeit verhalten mussten, um nicht Opfer zu werden ...
Anscheinend ist das nun hier angekommen.
Auch in der Silvesternacht passiert:
http://www.sueddeutsche.d...
Ich mache mir Sorgen, wirklich Sorgen.
Entschuldigung, der Kommentar drüber ist für Sie.
Nein, eine ältere Dame, die überhaupt nicht involviert war ist kein "Hintergrund" für massenhaft gezielt attakierte junge Frauen, die von den Tätern und Mittätern umringt für diese Frau gar nicht sichtbar waren. Sogar die Polizei hat davon teils nichts mitgekriegt. Viele Flüchtlinge und viele Migranten verhalten sich anständig und höflich.
Das verleugnen auch nur stramme Rechte. Gewalt geht auch gegen Flüchtlingsfrauen in den Heimen und Lagern.
Absolut unheimlich ist mir der Versuch, den Mädchen, die Anzeigen gegen massivste Übergriffe auf ihre Freiheit, Würde, Person erstattet haben als unglaubhaft darzustellen.
Hier wird nichts aufgebauscht.
Sexuelle Gewalt ist Gewalt.
Da sind sechzig bis siebzig Frauen sexuell misshandelt worden, mitten auf der Straße.
Der Facebookbericht könnte auch sein "Hitlerdeutschland war gar nicht so - ich als Arier wurde von der SS immer gut behandelt. Weiß gar nicht, was die Juden sich aufregen.."
Oder "Ich als Weißer nie Probleme mit Neonazis. Schwarze, die anderes erzählen, bauschen das Thema auf."
(Sorry, Nazivergleiche sind wegen der automatischen Überspitzung so gut geeignet.)
Bitte, Magda, nimm die Frauen ernst, die überfallen wurden.
Natürlich weiß jeder, der schon mal in armen Ländern wie Ägypten, Marokko, Indien etc. unterwegs war, dass es dort viel gewalttätiger zugeht als im beschaulichen Mitteleuropa, weshalb man auch entsprechende „Verhaltensregeln“ – insbesondere als Frau treffen muss.
Nun ist die Armut und Perspektivlosigkeit, die in solchen Ländern vorherrscht, eben auch massiv bei uns angekommen – mit den entsprechenden Folgen, nämlich denen, dass man nicht mehr davon ausgehen kann, dass man sich weiterhin auch nachts (angst)frei bewegen kann.
Auch in meiner relativ kleinen Heimatstadt (ca. 230.000 Einwohner) gibt es Viertel, wo in letzter Zeit die Kriminalität und Belästigungen so stark zugenommen haben, dass die Polizei dort jetzt verstärkt präsent sein muss.
Die massive Einwanderung aus bitterarmen, krisengeschüttelten Ländern plus die Gewalterfahrung, die diese Menschen gemacht haben plus die enttäuschten Erwartungen, die sie hier in Mittel- und Nordeuropa machen müssen, kann ja nicht ohne Auswirkungen bleiben. So sind die komfortablen Zeiten, die mit einem hohen Maß an persönlicher (Bewegungs)Freiheit verbunden sind, nun definitiv in Gefahr – und zwar nicht nur in Köln, Hamburg und Stuttgart, sondern überall.
Es war eben völlig blauäugig von Merkel, die Schleusentore zu öffnen und massenhaft Menschen hierher nach Europa einzuladen, wo man gar nicht auf solch einen Ansturm vorbereitet war, sprich weder genügend Wohn- und Lebensraum noch genügend Arbeitsplätze (=Zukunftsperspektiven) für solche Zuwächse vorhanden sind.
Auf die Gefahr him.daß ich von der Red suspendiert werde: das Frauenbild und die Praxis, die im real existierenden Islam gepflegt wird, könnte diese Effekte verstärken.
Die überwiegend gepflegte Praxis dort ist das die Frau Privateigentum des Mannes ist, verschleiert und nie alleine in der Öffentlichkeit rumlaufen muß und der Vater den Ehemann bestimmt.
Nachdem man bei uns festgestellt hat, wie negativ sich die Bestückung von Fußgängerampeln nur mit Männchen auswirkt und daher auch Ampelweibchen eingefürt haben, könnte man aus der oben beschriebenen Praxis auch Auswirkungen erwarten.
Armut und Perspektivlosigkeit gibt es überall, und auch Gewalt gegen Frauen, aber diese Grapscherei in Massenansammlungen ist auf islamische Kulturen beschränkt, wie auch Ehrenmorde und Steinigung.
"Auf die Gefahr him.daß ich von der Red suspendiert werde: das Frauenbild und die Praxis, die im real existierenden Islam gepflegt wird, könnte diese Effekte verstärken."
Archaische Frauenbilder verstärken diese Wirkungen mit großer Sicherheit und das Wegsehen bzw. Herunterspielen der Ereignisse in Köln und anderswo durch Merkels Willkommenskultur-Apologeten tun das nicht minder.
@ mymind und:
"..Wenn z.B. in Köln russische Männer einen Mob gebildet hätten mitsamt der Übergriffe an Frauen, dann wäre der #Aufschrei.2 auf jeden Fall erfolgt & vermutlich beklatscht durch Augstein & CO, die schon immer wussten, dass liberale Werte den Russen fremd sind.. (Zitatende)
Haarscharf getroffen. An soche Vergleiche dachte ich auch schon öfter.
Z.. B
Was , wenn plötzlich eine "Riesenwelle" ortodox- kommunistischer Religionsskeptiker kubanischer oder koreanischer Herkunft Deutschland überschwemmt, weil sie glauben,es in ihrem Heimatland wegen ökonomischer oder politischer Hegemonialbestrebungen ihrer nördlichen Nachbarn in ihrem Land nicht mehr aushalten zu können?
Ob wir deren unschuldig - sozialisationsbedingt entstandenen Wertvorstellen auch mit jederzeit mit vorbehaltsloser Toleranz begegnen, um nicht in den Verdacht zu kommen, im Innersten eigentlich doch irgendwie verkappte Rassisten zu sein?
(-: (-: (-; (-;
Während nun Maizière empört die Kölner Polizei beschuldigt, zu nachlässig zu sein, obwohl ja die Bundespolizei für den Bahnhof samt Vorplatz zuständig ist, fragt sich Polizeigewerkschafter Wendt erstaunt, dass es so wenig Empörung von der Linken gibt.
Wendt befürwortet verstärkte Videoüberwachung, räumt aber ein, dass dies nur wenig bringen würde. Ist nachvollziehbar, da die Polizei nach dem Nagelbombenanschlag in der Keupstraße nicht fähig war, das qualitativ und quantitativ perfekte Videomaterial mit Täteraufnahmen den aktenkundigen Terroristen zuzuordnen. Es passt nun leider nicht, dass Maizière nun personelle Konsequenzen von der Kölner Polizei fordert, im NSU-Komplex jedoch weder Bundes- noch Landes- noch Kommunalbehörden einer Dienstaufsichtsermittlung unterzogen wurden.
Es sieht danach aus, dass die Täter der Sylvesternacht Taschendiebstahlkriminelle gewesen zu sein, die sich sehr sicher fühlten, nicht erwischt zu werden. Anscheinend haben sie sich wie ein Mob verabredet und haben sich über ihre Diebstahlsangriffe hinaus durch sexuelle Übergriffe strafbar gemacht. Das ist nicht hinnehmbar.
Nun weiß ich, dass Taschendiebstahl gelinde gesagt nicht zu den Prioritäten der Polizeiarbeit gehört. Ich war selber einmal Opfer eines Taschendiebstahls und musste wegen eines gestohlenen Fahrzeugscheins einen neuen beantragen. Die Dame vom Straßenverkehrsamt meinte bloß, "na da haben Sie aber nicht aufgepasst" und kassierte neben der Gebühr für den Schein 20€ für einen neuen Fahrzeugbrief, denn es gab die Vorschrift, dass alte Briefe gegen neue ausgetauscht werden sollten, was für den Kunden aber ohne Nutzen blieb. Als Diebstahlopfer wurde ich also von der Kölner Behörde bestraft.
Den Kölner*innen ist bekannt, dass Taschendiebstähle in der Innenstadt von Köln in den letzten Jahren zugenommen haben. Es mag durchaus stimmen, was Werndt meinte, dass die Polizei zu wenig Personal hätte. Jedenfalls ist die Aufklärungsquote von Taschendiebstahl, ähnlich wie beim sich häufenden Einbruchsdiebstahl, rückläufig.
Ich glaube nicht, dass das kriminalistische Versagen monokausal ist. Nach meiner Erfahrung ist die Bagatelisierung von (Klein-)Kriminalität ebenfalls ein Grund, weswegen sich die kleinkriminelle Szene so sicher fühlt und deshalb ihre Taten eskalieren.
Was mich wundert, ist, dass es offensichtlich vielen Menschen nicht aufgefallen ist, was sich ereignete. Kann es sein, dass in unserer TwitterWhatsupFacebook-Zeit in einer Syvesternacht die 110 blockiert ist? Wäre es nicht sinnvoll, wenn die Polizei einen TwitterWhatsupFacebook Notruf einrichtet? Häufig möchte die Polizei aber gar nicht, dass Bürger die Polizei so unterstützen, denn sie scheut alles, was auf eine Art Bürgerwehr hinausläuft, und sei es bewaffnet mit Telefon, Kamera und Text.
@ pressekodex und:
"..Im Pressekodex, den sich die im Deutschen Presserat zusammen geschlossenen Medien einmal freiwillig und aus gutem Grund auferlegt haben, heißt es dazu, die Nennung der Religion oder Herkunft der Täter sei nur dann erwähnenswert, wenn es einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat gebe. Zu beachten sei, „dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte“ (Zitatende)
Das ist auch vollkommen richtig so. Denn die Erwähnung der Herkunft von Tätern aus gewissen süditalienischen Dörfern und derer Religionszugehörigkeit könnte ja unter Umständen Vorurteile gegen gewisse nicht ganz systemkonform sozialisierte Minderheiten aus solchen Gegenden schüren.
Was zudem in der Folge gelegentliche Repressalien hierzulande durch unter Umständen mit diesen Minderheiten freunschaftlich verbundene Kreise zur Folge haben könnte.
Sowas sollte man also auch im Sinne seiner toleranten Weltanschauungen und auch im Hinblick auf eventuelle negative politische Außenwirkungen auch nach Innen besser vermeiden.
(Sorry, dieser Text ist etwas satirisch- didaktisch zugespitzt.)
"...Bundespolizei für den Bahnhof samt Vorplatz zuständig..."
Ich befürchte, da liegt ein Irrtum vor. Wenn das die Kölner Polizisten tatsächlich dachten, erklärte das so Einiges. Das kann ich mir aber nicht vorstellen.
http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2014&nr=34
Viele Grüße
fos?
Manche Menschen verleugnen Probleme aus ideologischen oder individualpsychologischen Gründen so lange , bis sie ganz persönlich von ihnen überwältigt werden. (Ich mein jetzt nicht explizit "Magda." Ihr trau ich noch ein wenig Realitätssinn zu.)
Merke : (ohne "l") :
Nur weil meine politischen Gegner damit propagandistisch Schindluder treiben könnten, ist es noch lange nicht nötig, (eventuell für meine Weltanschaung unangenehme) Realitäten
-zu Erfindungen meiner Gegner umzudeuten.
Im Gegenteil . Es kann politisch selbstmörderisch werden.
nun, ich bin kein Experte, was das komplizierte föderale Polizeirecht angeht, doch selbst wenn sie bloß für den Eingang ins Bahnhofsgebäude schon zuständig wären, dann hätten sie von dort aus ja theoretisch mitbekommen können, was sich 10-30m weiter abspielt? Ist ja außer dem Dom alles nicht so gigantisch dimensioniert, da am Bahnhof....
"Ich habe selten derart freundliche und geduldige Landsgenossen erlebt."
Kann ich nach 2 Monaten einschlägiger Kontakte hier vor Ort voll unterschreiben.
"Besoffene kennt man von Karneval in Köln in ungleich größerem Ausmaß, da wird in Horden gesoffen, gegrölt gegrapscht, uriniert und gekotzt,"
Wird komischerweise nie in ähnlicher Weise hochgeblasen.
Danke für den interessanten Link.
Und nur mal zur Erinnerung: Wenn Einheimische sich zusammenrotten, dann geht es durchaus schon mal "deftiger" zu. Beispiel Rostock-Lichtenhagen.
Dieser Artikel ist typisch für die allgemeinen Aussagen, die ich von Linken nicht mehr anders gewohnt bin. Wer so viele Denkverbote ständig tänzelnd umschiffen muss, kann nicht frei in seinen Gedanken sein. Hauptsache, man kann den Heuchlern hier einen reinwürgen.
Um das, was pasiert ist, welche Sozialisierung und Mentalität die Tätergruppe vielleicht hatte, geht es nur sekundär. Wenn es aber eine Gruppe von Rechten gewesen wäre, so wäre, neben dem ohnehin selbstverständlichen Mitgefühl mit den Opfern, diese Eigenschaft ständig in den Vordergrund gestellt worden.
Eben klassische linke Doppelmoral.
"Nun weiß ich, dass Taschendiebstahl gelinde gesagt nicht zu den Prioritäten der Polizeiarbeit gehört. Ich war selber einmal Opfer eines Taschendiebstahls und musste wegen eines gestohlenen Fahrzeugscheins einen neuen beantragen. Die Dame vom Straßenverkehrsamt meinte bloß, "na da haben Sie aber nicht aufgepasst" und kassierte neben der Gebühr für den Schein 20€ für einen neuen Fahrzeugbrief, denn es gab die Vorschrift, dass alte Briefe gegen neue ausgetauscht werden sollten, was für den Kunden aber ohne Nutzen blieb. Als Diebstahlopfer wurde ich also von der Kölner Behörde bestraft.
Den Kölner*innen ist bekannt, dass Taschendiebstähle in der Innenstadt von Köln in den letzten Jahren zugenommen haben. Es mag durchaus stimmen, was Werndt meinte, dass die Polizei zu wenig Personal hätte. Jedenfalls ist die Aufklärungsquote von Taschendiebstahl, ähnlich wie beim sich häufenden Einbruchsdiebstahl, rückläufig."
Da sprechen Sie in meinen Augen ein zentrales Problem an, an dem sich nichts verbessern wird, wenn die Vorfälle zur Anti-Flüchtlingshetze missbraucht werden.
Ein zweiter Punkt wundert auch mich sehr: Wenn vor Ort Polizei war, weshalb wurde sie von keiner der Betroffenen um Hilfe gebeten?
Ich selbst bin um ca. 1980 mal im Stuttgarter Schlossgarten von einer Bande Jugendlicher angemacht worden. Obwohl ich sie abwimmeln konnte, habe ich sofort die Notrufsäule betätigt. Wieso ist eigentlich hier nichts Vergleichbares passiert?
"Wer so viele Denkverbote ständig tänzelnd umschiffen muss, kann nicht frei in seinen Gedanken sein. Hauptsache, man kann den Heuchlern hier einen reinwürgen."
Aus dem letzten Satz des Zitates schließe ich, dass Sie hier von sich selbst sprechen.
Danke für Ihre klassische linke Rhetorik. Nichts anderes kennt man hier.
"Nichts anderes kennt man hier."
Sollte Sie eigentlich nicht wundern, schließlich ist es hier immer noch Selbstverständnis "irgendwie links" zu sein..... Das ist sozusagen das Geschäftsmodell.....
Nur führen solche 'Geschäftsmodelle' zu sich selbst bestätigenden und kontrollierenden Gruppen, die andersartige Gedanken irgendwann gar nicht mehr zulassen. Siehe Politically Incorrect und Konsorten.
"Ich habe selten derart freundliche und geduldige Landsgenossen erlebt."
"Kann ich nach 2 Monaten einschlägiger Kontakte hier vor Ort voll unterschreiben."
Natürlich sind die meisten Menschen - egal um welche Ethnie es sich auch handelt - überwiegend freundlich veranlagt. Sogar die Deutschen! ;-) Genauso gibt es in jeder Gesellschaft, Menschen die in bestimmten Situationen mehr zur Gewalttätigkeit neigen als andere. Und dann gibt es eben auch Gesellschaften, in denen Gewalt in bestimmten Situationen eine größere Akzeptanz genießt als in anderen. Dazu gehört u.a. Gewalt gegen Frauen.
Und das was in Köln passiert ist, ist trotz aller Verharmlosungsversuchen und schräger Vergleichen ein absolutes No-go.
Ist ja auch nicht unbedingt entscheidend in der Diskussion.
Ob nun der Bund oder ein Land Stellen einspart, hat letztlich das gleiche völlig überraschende Ergebnis:
Rechtsfreie Räume.
Das schwarze Peter Spiel derzeit ist hochpeinlich und nutzt nur den Extremen.
Viele Grüße
fos?
@ hoipolloi und :
"... Wer so viele Denkverbote ständig tänzelnd umschiffen muss, kann nicht frei in seinen Gedanken sein"
Dieses Sprachbild gefällt mir außerordentlich. Schade, dass es MIR nicht eingefallen ist.
Zu:
hoipolloi 06.01.2016 | 13:10 @seriousguy47
Danke für Ihre klassische linke Rhetorik. Nichts anderes kennt man hier. (Zitatende)
Unfaire Totschlagrhethorik muss nicht unbedinkt etwas mit "Links" zu tun haben. Die gibt es in allen Lagern
Ich bedauere allerdings (auch), dass die Mehrheit der "Linken"
offenbar nur früher mal
stolz auf ihre Fähigkeit zu fair- rationalen Diskursen war.
Das ist richtig. Allerdings: Jeder, der hier schreibt, ist Teil der Community und kann damit auf die Gedankenwelt der Anderen einwirken. Die Community ist ein Prozess, keine abgeschlossene Gruppe. Leute kommen und gehen, aus welchen Gründen auch immer.
Ich erinnere auch an den Begriff Multi-Kulti, der insbesondere bei den Grünen geprägt wurde. Damit wurden die Migrationsprobleme klein gemacht, für die von Multi-Kulti betroffenen Menschen, meistens einfacher Ausbildung, jedoch groß. Heute ist doch offensichtlich, dass es darum geht, auf dem Arbeitsmarkt mehr Konkurrenz entstehen zu lassen. Nicht zufällig fordern die Unternehmerverbände seit Jahren eine verstärkte Zuwanderung, weil sich angeblich die sozialen Systeme nicht mehr tragen würden. Inzwischen gibt es Nachweise, dass die Vorhersagen über den Bevölkerungsschwund nichts als Propaganda sind.
ehe man die chance hat, durch texten auf die gedankenwelt anderer ein-fluß zu nehmen, ist man erstmal mit nicht-entsorgten,sorglos (re-)produzierten fehl-infos und falsch-gewichtungen anderer konfrontiert, über die man rübersteigt,weil es die verbleibende lebens-rest-zeit nicht erlaubt, sich jedem gammel zu widmen. der mühe-sparende weg, sich an ertrag-versprechenden kommentatoren-namen entlang zu hangeln,schützt nicht vor schwer-erträglichem. auch dem nachsichtigen, der tagesform als entschuldigung zuläßt, ist volatiler blut-druck sicher.
1. "Natürlich sind die meisten Menschen - egal um welche Ethnie es sich auch handelt - überwiegend freundlich veranlagt. Sogar die Deutschen! ;-)"
Ganz ernsthaft: Das unterschreibe ich nicht. Was ich hier erlebe, ist außergewöhnlich - ich würde es aber nicht verallgemeinern. Es gibt überall sone & sone.
2. "was in Köln passiert ist, ist ... ein absolutes No-go."
Da werden Sie von mir nichts Gegenteiliges hören. Genau aber, weil ich das auch so sehe, wehre ich mich gegen vorschnelle Sündenbockisierung. Für mich ist es nämlich ein No-Go ohne Ansehen der Herkunft der Täter. Oder sind mögliche biodeutsche Vergewaltigungen an Fasching tolerabel? Ich frage mich nämlich wie solches und Rostock-Lichtenhagen und NSU usw. usw. usw. einfach so passieren kann. Wozu haben wir eigentlich Gesetze, Gerichte & Polizei?
Da sehe ich das eigentliche Problem, wenn man sich nicht darauf beschränkt, Fremdenangst zu pflegen - ohne auf die eigentliche Misere zu schauen.
Und wenn man schon auf kulturelle Unterschiede weist: weshalb haben wir dann kein anständiges Regelwerk für Einwanderung (= Einwanderungsgesetz) und kein größeres staatliches Engagement in Sachen Eingliederung? Weshalb muss ich z.B. als "Helfer" nicht nur unbezahlte Kurse halten, sondern auch noch alles, was ich dafür für nötig erachte, selbst bezahlen? Und das ist nicht wenig.
In der Hetze seit Köln geht es mitnichten um das, was da passiert ist und nicht passieren darf, sondern darum, tatsächliche oder vermeintliche "Ausländer" zum Sündenbock für genuin inländische Mißstände zu machen.
Und in einem Punkt dürfen Sie sich ganz sicher sein: ich habe zwar blaue Augen und bin auch sonst prinzipiell blauäugig, aber in meinen Kursen rede ich auch Klartext - und habe auch Köln nicht verschwiegen. Meine Leute waren übrigens total geschockt......
Das ist zweifellos richtig. Aber es halten sich ja längst nicht alle ans Geschäftsmodell.
„Ganz ernsthaft: Das unterschreibe ich nicht. Was ich hier erlebe, ist außergewöhnlich“
Das freut mich zu lesen– und ich kann das sogar nachvollziehen. Denn ich persönlich mache auch immer wieder die Erfahrung, dass die Mitbürger mit Migrationshintergrund besonders freundlich darauf reagieren, wenn man selbst auch freundlich ist – was ich selbstverständlich immer bin und zwar ganz "ohne Ansehen der Herkunft" meines Gegenübers.^^
„Für mich ist es nämlich ein No-Go ohne Ansehen der Herkunft der Täter. Oder sind mögliche biodeutsche Vergewaltigungen an Fasching tolerabel?“
Vergewaltigung ist freilich nie tolerabel – was für eine überflüssige Bemerkung, die die Vorkommnisse in Köln völlig verharmlosen *kopfschüttel*
Sie scheinen ebenfalls die Schwere bzw. die besonderen Umstände dieser Gewalttat zu verkennen, denn das alles ist in einem öffentlichen Raum geschehen, wo so etwas normalerweise - auch ohne größeres Polizeiaufgebot - eben nicht passiert. Ich will gar nicht, dass überall Uniformierte rumstehen müssen, die ständig für Recht und Ordnung sorgen müssen. Ich wünsche mir, dass ich weiterhin darauf vertrauen kann, dass ich innerhalb einer zivilisierten Gesellschaft lebe, wo ich mich Tag und Nacht alleine an Bahnhöfen aufhalten kann - und zwar ohne bestimmte „Verhaltensregeln“ beachten zu müssen. Mich packt das kalte Grauen, wenn bestimmte Politikerinnen so etwas allen Ernstes äußern.
„Und wenn man schon auf kulturelle Unterschiede weist: weshalb haben wir dann kein anständiges Regelwerk für Einwanderung (= Einwanderungsgesetz) und kein größeres staatliches Engagement in Sachen Eingliederung?“
Was wollen Sie denn genau geregelt haben?? Etwa, dass man Frauen nicht sexuell belästigen und nicht ausrauben darf??
„In der Hetze seit Köln geht es mitnichten um das, was da passiert ist und nicht passieren darf, sondern darum, tatsächliche oder vermeintliche "Ausländer" zum Sündenbock für genuin inländische Mißstände zu machen.“
Also das unterschreibe ICH jetzt nicht – weil es mir schlicht zu pauschal ist.
Da mag es wohl welche geben, die die Vorkommnisse für Hetzte gegen Flüchtlinge instrumentalisieren wollen.
Aber das betrifft doch bei weitem nicht alle, die sich über die gesamten Vorgänge – z.B. das tagelange Totschweigen, die reflexhaften Rassismus-Vorwürfe etc. pp aufregen.
Außerdem habe ich keine Vorstellung von welchen „genuin inländischen Mißständen“ Sie hier schreiben. Klingt sehr interessant, weshalb ich gerne Näheres erfahren würde.
:-)
Ein Einwanderungsgesetz würde es z.B. möglich machen, Personen auftzunehmen, die man aufnehmen möchte. Das könnte die Inanspruchnahme des Asyls reduzieren und damit die Anzahl der Asylsuchenden. Das wiederum könnte genauere Überprüfungen aller potentiellen Einwanderer möglich machen. Und man könnte damit auch gleich radikale Vorkehrungen zur Abschiebung bei Kriminalität verbinden. Das nur mal so ganz spontan und pragmatisch.
Mit genuin inländischen Mißständen meine ich, dass man das Problem dieser spezifischen Kriminalität laut übereinstimmenden Berichten von Kommentatoren von dort seit Jahren "übersieht", anstatt radikal durchzugreifen.
Zum Abschluß einen Kommentar von anderswo:
seriousguy47 06.01.2016 | 17:55
...SZ vom 29. September 2011, 10:35 Uhr ... . Stichwort: Sexuelle Übergriffe auf dem Oktoberfest.
Dort u.a. zu lesen:
"Allein der kurze Weg zur Toilette ist der reinste Spießrutenlauf. Drei Umarmungen von wildfremden, besoffenen Männern, zwei Klapse auf den Hintern, ein hochgehobener Dirndlrock und ein absichtlich ins Dekolleté geschütteter Bierschwall sind die Bilanz von dreißig Metern. Es ist Samstag, 11 Uhr morgens im Hofbräuzelt. Der Wiesntag hat gerade angefangen. ....Reagiert man abweisend, wird man auch schon mal als "Schlampe" beschimpft - oder schlimmer.
.....
Wer öfter aufs Oktoberfest geht, weiß, dass wild gewordene Frauen in der Ekstase schon mal ihren Büstenhalter ausziehen und in die Luft werfen. Doch genauso oft entblößen betrunkene Männer ihre Genitalien. Gerne auf einer Bierbank stehend und genau dann, wenn eine Dame, die ihnen gefällt, vorbeikommt. Im schlimmsten Fall versucht der Angetrunkene noch, die Frau mit seinen Händen zu sich heranzuziehen. Szenen dieser Art gibt es immer wieder. In der Regel schreitet hier keiner ein.
Eine Kollegin, die zum Arbeiten im Hofbräuzelt war, wurde plötzlich von zwei Italienern eingekreist, die um sie herumtanzten und sich dabei Stück für Stück auszogen, bis sie komplett nackt waren. Von den anderen Gästen wurden die beiden noch mit lauten Jubelrufen und Klatschen angefeuert.
....
Gefährlich ist auch der Rasen unter der Bavaria. Gerade Frauen, die einen über den Durst getrunken haben und sich dort ausnüchtern wollen, sind wehrlose Opfer. Besonders unangenehm ist die Zeit nach 23 Uhr, wenn es auf der Wiesn langsam leerer wird: Zwar sind dann insgesamt weniger betrunkene Männer unterwegs. Die können dafür schneller sehen, dass man ohne Begleitung und damit potentielle Beute ist...."
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sexuelle-uebergriffe-auf-dem-oktoberfest-entbloessung-im-bierzelt-1.1151859
Das ist nur ein Ausschnitt. Von einem ähnlichen Medien- und Internet-Hype angesichts dieser Exzesse ist mir nichts bekannt. Ich könnte mir eher vorstellen, dass damals im Netz nicht die Täter, sondern die Autorin beschimpft wurde. Nur eine Vermutung....
Den Link habe ich übrigens von den Nachdenkseiten, wo auch etwas Eigenes zu Köln steht.
"Im Gegenteil . Es kann politisch selbstmörderisch werden."
Ja. Ja. Dreimal Ja! Und nicht nur politisch. Ich hoffe, die Politik wird es schaffen umzudenken - und der Idee von "Rechtsstaat, Stärke und Sicherheit" doch wieder einen Unterbau zu geben, bevor die Extreme so gestärkt sind, daß - wie soll ich es ausdrücken - "Elitenversagen" können sich die letzten, noch etwas soliden demokratischen und einflussreichen Staaten einfach nicht leisten. Punkt.
(Aus spontanen, apokalyptischen Emotionen gebiert mein Geist einen kleinen Trost: Trump und Putin - grauenhafte Vorstellung, aber durch die Kombination wäre WW3 weiter aufgeschoben. ) (Yay.) (...) =/
Na ja, wenn Sie meinen, das Oktoberfest und Fasching - beides Ausnahmezustände, auf die man sich genau so einstellen kann wie z.B. auf eine Reise nach Indien - mit Köln vergleichen zu müssen, dann wird eine weitere Diskussion zwecklos. Traurig eigentlich.
Den Artikel von Jens Berger hatte ich bereits gelesen und halte ihn (wie auch den Blog-Beitrag von Antje Schrupp hier in der FC) für reduktionistisch und tendenziös.
Und damit Sie nicht so alte Artikel hier einstellen müssen, hier noch eine Bilanz vom Okotberfest 2015:
Die kriminelle Wiesn-Bilanz: Das Münchner Oktoberfest in Zahlen
2017 Mal musste die Wiesn-Wache zu Einsätzen ausrücken. 2014 waren es noch 2205 Einsätze. 1.191 Straftaten werden polizeilich bekannt (2014: 1290); in 372 Fällen sind es Körperverletzungen (2014: 398), 88 davon werden als gefährlich eingestuft, eine als versuchte Tötung. 47 Schlägereien werden mit Maßkrügen ausgetragen.
Unter 20 angezeigten Sexualdelikten ist keine vollendete Vergewaltigung; im Vorjahr wurden eine Frau und ein Mann vergewaltigt.
374 Alkoholfahrer machten den Verkehr unsicher, zwei Betrunkene sterben nach selbst verschuldeten Unfällen.