Kritik an Felix Baumgartner

- Hingeschaut - Warum er kein Held ist

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Der sogenannte "Stratosphären-Sprung" des Österreichers Felix Baumgartner gerät zunehmend in die Kritik. Laut einer Umfrage des Internetportales "Promiflash" halten gut 30% der Befragten den Sprung aus luftiger Höhe für reinste Geldverschwendung.

Medienberichten zu Folge habe die Baumgartner-Aktion rund 50 Millionen Euro gekostet und das Geld hätte man durchaus auch sinnvoller einsetzen können. Baumgartner sei nicht wirklich ein Held, viele halten ihn sogar für einen "geltungssüchtigen Egoisten", der nur seinem Adrenalinrausch folge.

Ein klassischer Held opfere sich völlig selbstlos für das Leben anderer, hingegen Baumgartner vor allem seinen eigenen Interessen folge. Sein "Sprung" wird weder die Welt verändern noch die Probleme dieser Welt lösen, so das prüfende Urteil des Magazins.

Quelle: http://www.promiflash.de/felix-baumgartner-ein-held-oder-schade-ums-geld-12101577.html

(VL) Der Helden-Status des Österreichers Felix Baumgartner wird zurechtgerückt, eine längst überfällige Korrektur, wie ich meine. Ohnehin hatte man den Eindruck, dass alles einer großen Dramaturgie folgt. Erst die Verzögerung, dann der Abbruch und am Ende die Durchsetzung nebst Heiratsantrag und Buch-Ankündigung. Fernseh-Autoren hätten sich das kaum besser ausdenken können, weshalb auch die Frage nach den Hintermännern nicht unwichtig bleibt.

In erster Linie wäre da Dietrich Mateschitz zu nennen. Ohne seine Millionen hätte das Unternehmen "Baumgartner" vermutlich gar nicht erst stattgefunden und es geht dabei auch um Werbung.

http://www.zeit.de/sport/2012-10/baumgartner-redbull-sport-marketing

Mateschitz, dem unter anderem ein Getränke-Imperium, ein Verlag und ein Fernsehsender gehören, hat hunderte Extremsportler unter Vertrag und Baumgartner ist einer von ihnen. Der "Stratos-Sprung" war deshalb wohl eher auch eine gut durchdachte Werbekampagne und weniger die tollkühne Mutprobe eines Einzelnen. Jeder andere Base-Jumper hätte sich das vermutlich auch getraut, wenn er die entsprechenden Mittel zur Realisierung des Sprungs gehabt hätte. Insofern nun wirklich keine überragende, übermenschliche Leistung, die Baumgartner da anbot, zumal die Idee zum Sprung nicht mal von ihm ist.

Das jedenfalls behauptet ein Mann aus Österreich, der die Idee zu solch einem Sprung bereits vor Jahren hatte und diese bei Baumgartner auch anbot. Schon mehrfach berichteten österreichische Medien über ein sogenanntes "Uranos-Projekt" und das sei identisch mit dem, was Baumgartner dieser Tage umgesetzt hat.

http://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/art109,989640

Ivan Trifonov, so der Name des eigentlichen Ideengebers, bewarb sich dann für das Baumgartner-Team und wollte wenigstens mit dabei sein, wenn der Sprung stattfindet. Baumgartner aber sagte ab. Angeblich sei in Roswell kein Platz für Ivan gewesen, weshalb er auch nicht mit dabei sein könne.

Wollte Baumgartner den Urheber der Idee nicht mit dabei haben? Warum wurde Ivan Trifonov nicht eingeladen?

"Er wolle das allein machen - ohne ihn", will Baumgartner in einer E-Mail an Trifonov geantwortet haben.

Wenn das stimmt, wäre das alles andere als heldenhaft und würde bestätigen, was viele jetzt schon denken.

(VL) fernsehforum.com


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