Hartz IV: Spiegel verbreitet Fake News?

Unseriöse Sendung! Arbeit lohnt sich doch! In merkwürdiger Weise suggeriert der Spiegel in Spiegel -Panorama "das arbeiten sich nicht lohnt" und verbreitet schlimme Fake - News!

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Hartz IV: Der Spiegel verbreitet Fake - News!

Man muss sich schon fragen:

ob die Reporter vom Spiegel, schlicht unerfahren vielleicht naiv sind oder bewusst Fake - News verbreiten. Beides ist im Kontext Arbeit und Hartz IV - unverantwortbar und trägt zur Spaltung in der Gesellschaft bei.

In einem Filmbericht vom 27.05.2021 behauptet das Reporterteam, dass eine Mutter durch ihre Arbeit dennoch gezwungen sei - mit Hartz IV aufzustocken. Den Bescheid würde ich gern mal sehen. https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/arm-trotz-vollzeit-arbeit-job-gefunden-in-hartz-iv-geblieben-a-9b5354f8-7fc1-468f-b0e9-ebe12ee426d6

Kurioser Weise werden nur Einkommen und Mietkosten im Filmbericht erwähnt und behauptet, dass die alleinerz. Mutter noch mit Hartz IV aufstocken muss.

    Es gibt wenig Menschen, die bei großen zeitgeschichtlichen Ereignissen der letzten Jahrzehnte so oft mittendrin waren, wie Stefan Aust. Seine vorliegende Autobiografie ist auch ein Rückblick auf seine journalistische Arbeit, hier folgt man nicht nur den Stationen eines ereignisreichen Lebens, sondern erhält auch tiefe Einblicke in seine Recherchen

    Das ist schlicht so -nicht richtig, denn es werden zusätzliche Einnahmen - Einnahmemöglichkeiten verschwiegen! Wenn dem tatsächlich aber doch so sein sollte, dann verschenkt sie schlicht (sehr) viel Geld!

    Erneut Fake - News von Spiegel - warum?

    Hallo Spiegel

    mit Interesse habe ich euren Sternbericht - "Job gefunden, in Hartz IV geblieben" - gelesen / angeschaut.

    Leider ist dabei festzustellen, dass der Inhalt sachlich und fachlich falsch ist - auf falsche Annahmen bzw. Halbwahrheiten beruht, denn:

    Es ist mathematisch nicht möglich, mit dem beschriebenen Einkommen "weniger zu haben, als mit Hartz IV" - alleine. Und, eine Aufstockung durch das Jobcenter wäre überhaupt nicht notwendig.

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    Offenbar hat keiner nachgerechnet oder aber, die Protagonistin verschweigt, dass sie auch noch Anspruch auf Wohngeld (ggf. Kinderwohngeld) und / oder Kindergeldzuschlag hat.

    Es fällt schwer anzunehmen, dass sie nicht weiß, welche Leistungen sie zusätzlich erhalten kann. Denn, sie war ja einige Jahre im ALG II Bezug und macht einen durchaus sympatisch - kompetenten Eindruck.

    Und, so stellt sich die Frage:

    Warum hat sie sich auf eine solche Reportage durch den Spiegel eingelassen? War es das Bedürfnis in die Öffentlichkeit zu kommen, oder war es schlicht ein gutes finanzielles Angebot?

    Eine andere Möglichkeit wäre aber auch noch Unwissenheit, und, dass das Jobcenter wieder einen seiner beliebten Tricks anwendet. Die KM bewusst im unklaren darüber gelassen hat, dass sie mit anderen Leistungen sehr viel mehr Geld hätte und zeitgleich sich der Kontrolle des Jobcenters entziehen könnte.

    Mit diesem Bericht dürfte dann aber zumindest der eine oder andere im Helfersystem der KM -stutzig werden und hoffentlich reagieren.

    Der Bericht ist sehr irreführend, denn er spiegelt nicht die Realität im Kontext des tatsächlich zur Verfügung stehenden Geldes für die BG wieder, wenn alle tatsächlich zu beanspruchenden Leistungen mit eingerechnet werden!

    Ich weiß das als alleinerziehender Papa mit 2 (3) Kindern - und als ehrenamtlicher Sozialberater sehr genau.

    Außerdem verweise ich auf den Artikel von Stefan Sell, der ebenfalls dazu bereits auf seiner Medienplattform berichtet hat. https://makronom.de/ueber-uns/autoren/stefan-sell

    Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass neben:

    1300 € Netto Verdienst / Einkommen noch +

    663 € KG

    927 € UVG

    + ggf. Kindergeldzuschlag / oder Wohngeld ca. + 300 € hinzukommen.

    Hier wäre es ein Gesamteinkommen von 3190 € Netto

    Das bedeutet:

    Die Protagonistin hat ein Gesamteinkommen von tatsächlich 2800 bis 3100 € Netto mit allen Zulagen.

    Die Abweichung zu 2800 € könnte dann zustande kommen, wenn kein Wohngeldanspruch oder Kindergeldzuschlag erfolgt. Da wäre dann nochmals zu prüfen, warum dies nicht der Fall ist.

    Zeitgleich ist sie ggf. außerdem berechtigt auch BuT - Leistungen zu beanspruchen.

    Rechnung Hartz IV - Regelatz: Der normale Hartz IV Regelsatz ihrer BG inklusive Miete - beträgt rund 1892 € + Alleinerziehungszuschlag von 12% bis 36%. Also maximal etwa 2100 € Hartz IV. Natürlich inklusive der vollständigen Mietkosten und unter vollständiger Anrechnung des KG und UVG.

    Fazit:

    Die Protagonistin hat etwa + - 0

    • rund 800 € Netto mehr im Monat - durch die Vollzeit – Arbeit!

    • Hinzu kommt 1 x im Jahr der Lohnsteuerjahresausgleich, der sich bei 3 Kinder dann schon lohnen kann.

    • Eine Aufstockung durch das Jobcenter mit ALG II wäre somit überhaupt nicht notwendig, wenn selbiges die KM entsprechend aufklärte.

    Seien sie und ihre Kollegen vom Spiegel doch bitte in Zukunft so freundlich und recherchieren richtig, denn:

    alles andere sendet schlicht ein falsches Signal in die Gesellschaft - ist nicht ehrlich bzw. muss schlicht als Fake - News angesehen werden!

    Man muss diese Reportage schlicht als einen Versuch der gesellschaftlichen Spaltung betrachten und es ist ehrlich gesagt auch sehr traurig, dass es Menschen gibt, die sich und ihre Familie dafür missbrauchen lassen.

    Das war auch oft der Grund, weshalb ich mich selbst des öfteren - trotz einiger Anfragen von verschiedenen Sendern, gerade nicht auf solche Reportagen eingelassen habe, denn: nur wenige Sender und Verlage arbeiten wirklich seriös und mit Fakten.

    Mit diesem Bericht jedenfalls, hat sich der Spiegel erneut keinen Gefallen getan und wieder einmal gezeigt, Ehrlichkeit, Gründlichkeit und Seriösität sieht anders aus.

    Ganz deutlich muss gesagt werden:

    Auch wenn der gesetzl. Mindestlohn eine dauerhafte Armutsfalle bedeutet, hat man als Familie mit einem selbstverdienten Einkommen, immer noch einige 100 € (fast 800 - 1000 €) mehr zur Verfügung, als nur mit Hartz IV.

    Ergänzend muss aber auch festgestellt werden, dass die Jobcenter gerne und oft bewusst - alle alternativ / staatliche Transfer - und Zusatzmöglichkeiten verschweigen!

    Zum einen deshalb, um die Kontrolle über die BG zu behalten, denn wer zusätzlich Leistung bezieht - muss regelmäßig weiterhin zur Verfügung stehen und u.a. Nachweise einreichen und zum anderen - die "Staatskasse" zu entlasten.

    Hinweis: Es lohnt immer, sich ab einem bestimmten Einkommen vom Jobcenter abzumelden, weil man nur so, sich der staatlichen Kontrolle durch die BA entziehen kann.

    Und, erst mit der Abmeldung vom Jobcenter als Arbeitsuchender und schriftlichen Verzicht auf aufstockende Leistungen, kann man auch einen Anspruch auf Wohngeld und Kindergeldzuschlag geltend machen.

    Dies lohnt sich, weil die anderen staatlichen Transferleistungen sehr viel höher sind, als aufstockende ALG II - Leistungen. Man muss "nur" entsprechend der Antrags - und Bearbeitungszeit ungefähr einen Monat als "finanzielle Durststrecke" überwinden, welche aber durch die Nachzahlungen ab Tag der Antragsstellung dann wieder ausgeglichen wird.

    Anmerkung:

    Das Argument von Betrieben und hier im Bericht von Spiegel, "der Mindestlohn sollte nicht sehr viel Höher sein" verfängt auch nicht, denn die Einführung des gesetzl. Mindestlohnes hat ja gerade nicht zu massenhaften Entlassungen geführt. Im Gegenteil und er stellt bis zu einem gewissen Grad auch Schutz vor Ausbeutung dar.

    Er schützt aber auch nicht vor Altersarmut!

    Etwas Positives ist dem Bericht dennoch zu entnehmen:

    Am Ende des Berichtes wird zumindest angedeutet , dass es Alleinerziehende sehr viel schwieriger auf dem Arbeitsmarkt haben und nur mit viel Glück, auch halbwegs vernünftige Arbeit zu finden ist.

    Davon gerne mehr, aber dann muss auch auf die Gesamtproblemstellung von Alleinerziehenden, den gesellschaftlichen Fehlentwicklungen sowie die fatalen Versäumnisse des Staates einggangen werden.

    Und: Es ist ein riesiger Unterschied, ob man rund 2000 € mit 4 Personen - oder eben fast 3000 € im Monat hat!

    Deshalb, Arbeiten lohnt sich (zumindest auf den Monat gerechnet) !

    Perry Feth

    Vorstandmitglied der Erwerbsloseninitiative Leipzig!

    Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
    Geschrieben von

    FHP: Freie Hartz IV Presse

    Perry Feth: SGB II - Aktivist u.Publizist! Als Eltern müssen wir gegen jede Art von Unrecht in der Hartz IV - Gesetzgebung - Widerstand leisten!

    FHP: Freie Hartz IV Presse

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