„Bones and All“: Luca Guadagnino erzählt vom jugendlichen Hunger auf mehr

Kannibalismus Luca Guadagnino erzählt in seinem Film „Bones and All“ von Coming-of-Age und Außenseitertum mit ausgesprochen viel Blut, Haut und Knochen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2022
Fleischeslust ist nicht gleich Fleischeslust – das muss auch Timothée Chalamet erkennen
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Foto: Yannis Drakoulidis/Metro Goldwyn Mayer Pictures

Warum Maren von ihrem wohlmeinenden Vater abends zum Schlafen ins Zimmer eingesperrt wird, leuchtet nach ein paar Minuten ein. Übers Fenster schafft es die Jugendliche, auszubüxen, im Dunkeln schleicht sie zur Pyjamaparty im Haus einer Mitschülerin. Noch ein paar andere Mädchen sind da, sie lachen und plaudern, Maren ist ganz auf die Gastgeberin fixiert. Als die ihr, eng neben ihr auf dem Boden liegend, stolz die Hand mit den gerade frisch lackierten Fingernägeln vor die Nase hält, beißt Maren plötzlich beherzt zu und nagt einen Finger ab bis auf die Knochen.

Regisseur Luca Guadagnino lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass sein romantisches Roadmovie über junge Außenseiter keine gewöhnliche Liebesgeschichte erzählt. Ma