Die Deutschen leiden lieber

Droge Die Serie „Dopesick“ erzählt die Geschichte der Opioid-Krise in den USA – und vom Kartell hinter den Schmerzmitteln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2021

Der kulturelle Graben zwischen Amerika und Deutschland ist offenbar tief. Diesen Eindruck haben die Männer hinter dem Pharmakonzern Purdue, wenn es nach der Miniserie Dopesick geht. Sie erzählt die Genese der durch das Schmerzmittel OxyContin ausgelösten Opioid-Epidemie in den USA nach. Diese soll seit Mitte der neunziger Jahre rund eine halbe Million Todesopfer gefordert haben. Während in den USA seinerzeit unter fadenscheinigen Begründungen eine neue Ära der Schmerzbehandlung ausgerufen wurde, beißt sich der Konzern bei der Expansion nach Deutschland die Zähne aus. Die Zulassung des angeblich harmlosen Opioids, das in den USA seit 1996 erhältlich war und dort dank hilfswilliger Ärzte selbst bei kleinsten Wehwehchen verschrieben wurde, wir