„Ich will keine Karikaturen schaffen“

Ulrich Seidl In „Rimini“ wirft der Regisseur wieder einen besonderen Blick aufs Hässliche, Abstruse, aber allzu Menschliche. Gespräch mit einem, der wieder einmal das Publikum spaltet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2022

Anstelle von Sonne, Meer und Strand leere Hotelbunker, zugesperrte Bars, Nebelschwaden und sogar Schnee – das ist die Szenerie, in der Ulrich Seidls neuer Film Rimini spielt, den er auf der Berlinale im Wettbewerb vorstellte. Aber wovon Seidl mit einem abgehalfterten Schlagersänger im Zentrum erzählt, geht einmal mehr über Tristesse und Melancholie hinaus.

der Freitag: Herr Seidl, Ihr neuer Film „Rimini“ spaltet das Berlinale-Publikum. Viele finden Ihren Blick auf den Alltag eines alternden Schlagersängers im winterlich-verwaisten Badeort Rimini deprimierend, andere kommen geradezu gutgelaunt aus dem Kino. Absicht, oder?

Ulrich Seidl: Ich möchte gar nicht, dass der Zuschauer mit einer ganz bestimmten Stimmung das Kino verlässt, ich habe keine M