Nach dem Tod mehrerer Dutzend türkischer Soldaten bei einem syrischen Luftschlag in Idlib hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem Telefonat am Freitag kondoliert.
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Frau Merkel verurteilte »die rücksichtslosen Angriffe auf türkische Einheiten und forderte ein Ende der Offensivoperationen des syrischen Regimes und seiner Unterstützer«. – »Offensivoperationen des syrischen Regimes und seiner Unterstützer«: Was für eine monströse Bezeichnung für legitime Verteidigungshandlungen.
Was sie amnestisch/pathologisch ignoriert: Baschar al-Assad zusammen mit Russland und Iran führen ihre Bombardierungen in Idlib im Rahmen eines ganz legitimen Verteidigungskriegs auf syrischem Hoheitsgebiet durch.
Ja – das war ein Luftangriff auf einen völkerrechtswidrigen türkischen Kommandostab in der syrischen Provinz Idlib am Donnerstagabend, bei dem dutzende türkische Soldaten ums Leben kamen. Recep Tayyip Erdoğan hat bekanntlich syrisches Hoheitsgebiet annektiert.
Frau Merkel befindet sich in bester Gesellschaft mit Chorknaben devoter Medien, die ihre Botschaft – wie immer – mit Chorgesang begleiten:
Sebastian Fischer, Giorgos Christides, Steffen Lüdke und Maximilian Popp von SPIEGEL ONLINE gehören ebenso dazu wie Paul-Anton Krüger von SZ.de.
Genannten Mitarbeitern von SPIEGEL ONLINE habe ich aus aktuellem Anlass nachfolgende Protest-E-Mail zugesandt, wie tags zuvor bereits Paul-Anton Krüger von SZ.de mit analogem Inhalt:
From: j.beineke@t-online.de | Sent: Saturday, February 29, 2020 12:01 PM | To: Christides Giorgos SPIEGEL ONLINE ; Lüdke Steffen SPIEGEL ONLINE ; Popp Maximilian
Subject: Fw: SPIEGEL ONLINE 29.02.2020, 09:14 Uhr | Die Lage am Morgen_ Putin, der Brandstifter
Erdogan winkt Flüchtlinge nach Europa durch
»Erdogan hat in den vergangenen Wochen versucht, den Vormarsch des syrischen Diktators Baschar al-Assad in Idlib zu stoppen. Er erhöhte die Präsenz seines Militärs in der Provinz dramatisch. Spätestens mit dem Angriff von Donnerstagnacht dürfte ihm der Preis dafür schmerzlich bewusst geworden sein: Bei dem Angriff wurden so viele türkische Soldaten getötet wie nie zuvor an einem einzigen Tag im Syrienkrieg. Die Fotos der jungen Männer verbreiteten sich in den sozialen Medien.«
»Weil Putin so ruchlos vorgeht, bleiben Erdogan kaum Handlungsoptionen.«
Hallo Giorgos Christides, Steffen Lüdke und Maximilian Popp,
ich bitte Sie, meine nachfolgende E-Mail an Ihren Kollegen Sebastian Fischer zur Kenntnis zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Beineke
…
From: j.beineke@t-online.de | Sent: Saturday, February 29, 2020 10:20 AM | To: Sebastian.Fischer@spiegel.de
Subject: SPIEGEL ONLINE 29.02.2020, 09:14 Uhr | Die Lage am Morgen_ Putin, der Brandstifter
»Durch die neue Gewaltwelle des Duos Assad-Putin sind Uno-Angaben zufolge in den vergangenen Wochen gut eine Million Menschen aus Idlib vertrieben worden, darunter Hunderttausende Kinder. Gezielt werden Krankenhäuser, Schulen, Wohngebiete bombardiert. Die meisten Flüchtlinge vegetieren nun an der Grenze zur Türkei und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will verhindern, dass sie ins Land kommen.«
Hallo Sebastian Fischer,
was Sie hier abliefern, sind vergiftete Agitationstränen übelster Art!
Baschar al-Assad zusammen mit Russland und Iran führen ihre Bombardierungen in Idlib im Rahmen eines ganz legitimen Verteidigungskriegs durch.
Der seit 2011 tobende Krieg in Syrien hat hunderttausenden Menschen das Leben gekostet und einen wahren Exodus von Flüchtlingen verursacht. Aus geopolitischer Rivalität haben zuerst Katar und später auch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate im Verbund mit Großbritannien, Frankreich und den USA einen der brutalsten Kriege der Neuzeit entfacht, der unter anderem zu einem Magneten für Dschihadisten jeglicher Couleur wurde. Auch Deutschland und die Türkei hatten einen nicht zu verleugnenden Anteil an der versuchten Zerstörung der arabischen Republik Syrien, bis der Iran und September 2015 auch Russland der syrischen Regierung von Baschar al-Assad zu Hilfe eilten. Zu diesem Zeitpunkt lieferte Deutschland bereits ein Jahr lang die Zielkoordinaten für die völkerrechtswidrigen, verkommenen und zerstörerischen Bombenabwürfe der internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat in Syrien. Dieser gescheiterte Regime-Change-Versuch hat zehn Millionen Syrerinnen und Syrern die Heimat zerstört und sie in die Flucht getrieben. 1,2 Millionen davon klopften 2015 an Deutschlands Türen und baten um Zuflucht.
Und – wissen Sie noch? Frau Merkel hat schließlich für sechs Milliarden Silberlinge Flüchtlinge an Recep Tayyip Erdoğan verkauft und ihm damit das Erpressungspotential geliefert, das der Mann jetzt für seine verkommenen Zwecke einsetzt, einmal, um die EU und die NATO zu erpressen und zum anderen, um sie als lebende Schutzschilde gegen Baschar al-Assad und seine Verbündete zu missbrauchen.
Auch, wenn es Ihnen nicht passt: Baschar al-Assad ist der legitime Präsident der rechtmäßigen Regierung der Arabischen Republik Syrien. Russland und Iran sind die einzige Nation, die für ihre Syrien-Intervention nach internationalem Recht über einen legalen Status verfügen, da sie Schutzmacht dieser legalen Regierung Syriens sind.
»Zugleich sind offenbar mehr als 30 türkische Soldaten bei einem Luftangriff in der Provinz Idlib getötet worden. Möglicherweise stecken die Russen hinter dem Angriff - sie bestreiten das.«
Ja – das war ein Luftangriff auf einen völkerrechtswidrigen türkischen Kommandostab in der syrischen Provinz Idlib am Donnerstagabend, bei dem dutzende türkische Soldaten ums Leben kamen. Recep Tayyip Erdoğan hat bekanntlich syrisches Hoheitsgebiet annektiert.
Putin, der Brandstifter, wie Sie sich dämonisierend ausdrücken, plädierte immer wieder für den Abzug aller ausländischen Streitkräfte aus Syrien. Nach seiner Ansicht muss die territoriale Integrität Syriens vollständig wiederhergestellt werden. Zudem sollten sich alle ausländischen Streitkräfte aus dem Land zurückziehen.
Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Beineke
...
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Ergänzung per 01.03.2020 19:47
(*) Paul-Anton Krüger von SZ.de
Er ließ mich in Antwort auf meine diesbezügliche E-Mail an ihn folgendes wissen:
From: Krüger, Paul-Anton | Sent: Friday, February 28, 2020 7:32 PM | To: j.beineke@t-online.de
Subject: Re: SZ.de 28. Februar 2020, 13:07 Uhr | Kampf um Idlib: Harte Sanktionen gegen Moskau sind nötig
Sehr geehrter Herr Beineke
vielen Dank für Ihr Interesse an der Süddeutschen Zeitung und Ihre Zuschrift. Ich führe ja die ganzen problematischen Aspekte auf an dem, was die Türkei macht. Es gibt keine Guten in diesem Konflikt. Aber wenn man alles zusammennimmt, ist das Wichtigste, das Massaker an der Zivilbevölkerung in Idlib zu stoppen und sich auf die Seite der Menschen zu stellen, die dort gezielt ausgebombt werden - was ein Kriegsverbrechen ist. Das Völkerrecht kann nicht als Deckmantel für einen Genozid hergenommen werden. Mit freundlichen Appellen an Herrn Putin und Herrn Assad wird man nicht erreichen, dass sie ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten. Russland schert sich ums Völkerrecht ohnehin nur, wenn es ihm gelegen kommt.
Mit freundlichen Grüßen, Paul-Anton Krüger
Paul-Anton Krüger Stv. Ressortleiter Außenpolitik | Deputy Foreign Editor
Süddeutsche Zeitung The leading German national daily
email: Paul-Anton.Krueger@sueddeutsche.de
…
Meine Antwort:
From: j.beineke@t-online.de | Sent: Friday, February 28, 2020 7:58 PM | To: Krüger, Paul-Anton
Subject: Re: SZ.de 28. Februar 2020, 13:07 Uhr | Kampf um Idlib: Harte Sanktionen gegen Moskau sind nötig
»Das Völkerrecht kann nicht als Deckmantel für einen Genozid hergenommen werden.«
Hallo Paul-Anton Krüger,
Sie suchen sich die passenden Termini aus. Darf ich Sie daran erinnern, dass die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft ein Jahr nach Regierungsantritt von Herrn Schröder und Herrn Fischer, 1999 also, anfing, systematisch muslimische Bevölkerungen zu ermorden und deren Heimat zu zerstören?
Seit dem ersten Irak-Krieg 1991 zieht sich eine Blutspur der NATO und williger Koalitionen von Jugoslawien und Afghanistan über den Nahen Osten, den Jemen und Libyen bis nach Mali. Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen, zumeist völkerrechtswidrigen Interventionskriege von mittlerweile Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen ist die obszöne Reputation, die sich mit der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ verbindet, die mal als NATO, mal als Coalition Of The Willing, mal als Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat Staaten überfällt.
Das "Cost of War"-Projekt des "Watson Institute for International and Public Affairs" untersuchte die Auswirkungen des von den USA nach dem 11. September 2001 entfachten "Kriegs gegen den Terror" und präsentierte uns allen ein paar hässliche Zahlen:
In den vergangenen 18 Jahren kamen demnach über 800.000 Menschen durch direkte Kampfhandlungen der US-geführten diverser Koalitionen der Willigen (Coalitions Of The Willing) ums Leben. Darunter zählen Zivilisten, NGO-Helfer, Journalisten, US-Soldaten und Söldner, Angehörige des US-Verteidigungsministeriums sowie Truppen, Polizisten und Rebellen, die an der Seite der US-Koalition kämpfen.
Professor David Vine der American University, ein Vorstandsmitglied des "Cost of War Project", betonte, dass die indirekte Opferzahl dieser Kriege in Afghanistan, im Irak, im Jemen, Pakistan und Syrien "generell viermal so hoch geschätzt" wird. Nach dieser Schätzung starben demnach mindestens 3,1 Millionen Menschen aufgrund der Kriegsfolgen (kein Zugang zu Nahrung, Wasser, Medizin, Infrastruktur etc.), "etwa 200-mal mehr als US-Tote", sagte Vine. Die US-Führung trage die Hauptverantwortung für die Entfachung von "katastrophalen Kriegen, die nie unausweichliche, sondern gewählte Kriege waren".
Rund 6,4 Billionen US-Dollar hat Washington dafür ausgegeben, Tendenz steigend.
Außerdem sollten Sie sich mal für die "Armee Mohammeds" interessieren.
Wünsche noch einen schönen Abend, Jürgen Beineke
...
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Kommentare 122
An diesem Beispiel lässt sich wieder mal aufzeigen, wie die Mainstream-Medien funktionieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Journalisten, die eine derart verfälschende Darstellung des Sachverhalts in ihren jeweiligen nato-treuen Medien veröffentlichen, nicht wüssten, was sie tun. Sind sie blinde Gesinnungsschreiber, die alles goutieren, was die Nato anrichtet, oder sind sie Lohnschreiber, die ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und deshalb ihre Rolle als Magd interpretieren?
Ergänzend zwei empfehlenswerte Beiträge, welche sich der blutigen Demagogie von FAZ (Kai Hermann) und Tagesschau widmen:
Vorlage für NATO-Angriff
Von Arnold Schölzel
Blutsverwandt: Kriegswille und Rassismus
Die Tagesschau unterscheidet nicht zwischen echter und nur politisch korrekter Trauer über die Opfer von Gewalt
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Nicht wenige sind Mitglied der "Atlantikbrücke e. V." Der bekannteste aber bei Weitem nicht Einzige ist Matthias Döpfner/Springerverlag. Es ist also davon auszugehen, dass in der Atlantkbrücke nicht nur dem militärisch-industriellen Komplex hörige Politiker, sondern auch dito Journalisten herangezüchtet werden.
Man kann nicht oft genug wiederholen, was in Deutschland gesetzlich geschützt ist. Das oben genannte ist kein Missstand, sondern Normalität.
Aus dem Wikipediaartikel zum Tendenzschutz:
"Unter Tendenzschutz, in Österreich Blattlinie, versteht das Medienarbeitsrecht das Recht eines Verlegers, die politische Meinung seines Mediums (z. B. einer Zeitung) festzulegen. Seine Macht erstreckt sich also nicht nur auf wirtschaftliche Entscheidungen, etwa zur Betriebsorganisation, sondern wegen der besonderen Rolle der Massenmedien auch auf politische Entscheidungen, die andere Unternehmen nicht treffen können...
Umfasst ist das Recht, die inhaltliche Tendenz einer Zeitung festzulegen, beizubehalten, zu ändern und diese Tendenz zu verwirklichen.[2] Der Verleger ist berechtigt, die politische Richtung der ihm gehörenden Medien zu bestimmen und seine Redakteure und freie Journalisten in einer Betriebsvereinbarung zu verpflichten, in einer bestimmten Art und einem bestimmten Stil Texte, Bilder und Filme in einer bestimmten politischen Sichtweise zu produzieren. Ein Recht von Redakteuren, journalistisch und inhaltlich vom Verleger unabhängig zu sein, besteht nicht."
was Sie als selbsternannter "pazifist"
hier bemänteln als "legitimen verteidigungs-krieg",
den zwei herren der geheim-dienste/staats-sicherheit,
wenn nicht tyrannen(gegen die widerstand geboten ist),
hier zu geduldigem papier bringen:
geht auf keine kuh-haut.
Sie personifizieren die selbst-aufgabe des pazifismus
im angesicht faktischer gewalt.
eine tollität, die denen auf der anderen seite: nicht nachsteht.
Am warmen Schreibtisch im sicheren Deutschland lassen sich islamistische Halsabschneider trefflich verteidigen. Denn um diese geht es in Idlib. Die sind dort noch zu tausenden kampfbereit. An jedem Tag sterben auch für Sie dort unten Menschen, damit diese Terroristen nicht eines Tages doch vor Ihrer Tür stehen. Wenn Sie dann mit einer Kapuze über dem Kopf auf den Säbelhieb warten, wird Ihnen obiges Geschreibsel auch nichts nützen. Dann ist der Kopf einfach ab, wie es vielfach in den selbstgedrehten Videos dieser Typen zu sehen war. In Griechenland stehen sie schon an der Grenze. Herzlich willkommen in der Realität.
Hier eine Stimme der bürgerlichen Presse, die zu Beginn des Einmarsches relativ klar analysierte:
>>Alle Alarmglocken müssen läuten, wenn der mächtigste Mann der Welt, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, nicht mehr weiß, was er tut. (...) Wenn er Erdogan grünes Licht gibt für einen Einmarsch der Türkei in den Norden Syriens. Wenn er die Voraussetzung dafür, den Abzug der US-Truppen aus dem Grenzgebiet, weder mit dem Verteidigungsministerium noch mit dem Außenministerium, weder mit dem Kongress noch mit den Nato-Verbündeten abspricht.<< Tagesspiegel vom 09.10.19
Der Punkt ist der, dass die derzeitige Berichterstattung und Kommentierung den völkerrechtswidrigen Einmarsch eines Nato-Staates außen vor lässt und damit der Gesamtsitutation den Blick durch die Brille der Nato verleiht und publiziert.
na, S i e sind doch kein pazifist. warum fühlen Sie sich angesprochen?
auch Sie sind kein "pazifist" und trump-versteher.
Der Titel hat mich erst irritiert ! Es sollte vielmehr heißen: ´Die neue Gewaltwelle der üblichen Verdächtigen´.
Selbstredend machen Merkel & ihre Freundin Annegret dabei mit. Ich weiß nicht, wie diese gesamte Clique es schaftt, sich im Spiegel anschauen zu können ohne zu kotzen.
Ob ich Pazifist oder Trump-Nichtversteher bin, spielt keine Rolle. Witzig ist doch, wie die dt. Politik den US-Amerikanern in den Hintern kriecht. Dazu der Tagesspiegel:
>>Angesichts der militärischen Eskalation in der syrischen Rebellenprovinz Idlib hat Bundesaußenminister Heiko Maas das Vorgehen der syrischen Armee und Russlands als Kriegsverbrechen gebrandmarkt. „Als Konfliktparteien stehen sie in der Pflicht, die Zivilbevölkerung zu schützen. Stattdessen bombardieren sie zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen“, sagte Maas am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat. „Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus sprechen niemanden von der Einhaltung des humanitären Völkerrechts frei.“ (...)
US-Verteidigungsminister Mark Esper habe mit seinem türkischen Amtskollegen Hulusi Akar über die „brutale Aggression des Assad-Regimes“ in Idlib gesprochen, das von Russland und dem Iran unterstützt werde, teilte Pentagon-Sprecherin Alyssa Farah mit. Die USA untersuchten Möglichkeiten, wie sie mit der Türkei und der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten könnten.<<
Der Spieß wird einfach umgedreht. Dass die Türkei in Syrien völkerrechtswidrig einmarschiert ist, davon kein Wort mehr. Die Aggressoren und Verletzer des humanitären Völkerrechts sind jetzt Russland und Syrien. Die Friedensengel kommen plötzlich alle aus der Nato, die die Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft suchten.
Im Oktober 2019 nannte Erdogan den dt. Außenminister einen "politischen Dilettanten", weil dieser sich damals noch verhalten kritisch zum Einmarsch äußerte. Maas hat kein Rückgrat. Er macht das, was Trump und Erdogan wollen, denn letzterer droht ja mit dem Durchlass der Flüchtlinge.
»Sie personifizieren die selbst-aufgabe des pazifismus im angesicht faktischer gewalt.«
Seit Februar 2016 bin ich nun Mitglied in dieser dFC, und seit vier Jahren warte ich auf IHRE Verurteilung jener verkommenen faktischen Gewalt, DEN DIE SOGENANNTE WESTLICHE WERTEGEMEINSCHAFT AN IHREM STECKEN HAT, die Millionen von Menschenleben gekostet hat und jene Millionen Flüchtlinge, die jetzt schäbig hin und her geschubst werden, produzierten.
Außerdem – interessieren Sie sich mal für die "Armee Mohammeds".
denkzone8: Sie sind entweder ein devoter Reklameträger der monetären Machthaber und deren gleichermaßen devoten Erfüllungsgehilfen oder – ebenso wie Angela Merkel – auf dem Weg in die Welt der Psychiatrie.
Bitte sprechen Sie mich nie wieder an!!!
Dieses Subjekt ist, was sie immer schon war: kognitiv suboptimal. Um es noch "höflich" auszudrücken.
Und sie spiegelt damit jediglich den majoritären Zustand der Gesellschaft.
ich spreche Sie nicht an. als person sind Sie mir unbekannt.
ich beziehe mich auf Ihre veröffentlichten positionen.
die von ihnen konstruierte "westliche werte-gemeinschaft"
ist kein handelndes subjekt, es ist ein phantasma,
ein imaginiertes kollektiv, das Sie als "reich des bösen" glauben
verachten zu müssen.
in Ihren manichäisch-schlichten holz-schnitten
sammelt sich dort die schwarze farbe.
gut, daß Sie mit den heucheleien und vergeblich-keiten
der menschen-rechts-/befreiungs-bewegung nix zu tun haben
und das völkerrecht auf seiten putins ist.
Geht's noch!
korr.: ...Sie das völkerrecht auf seiten putins und assads wähnen.
Was hier sogar in vernebelten Denkzonen vergessen oder verdrängt wird, ist der totalitäre Charakter der Fundamentalislamisten. Wenn die ein sicheres Rückzugsgebiet haben, wird der Rest der Welt keineswegs von ihnen in Ruhe gelassen, sondern es gibt regelmäßig Terrorexport und Terroranschläge, die sind in der arabischen Welt traurige Normalität. Keine Regierung in Damaskus könnte ein solches Rückzugsgebiet dulden, jede Regierung muß das Land vor solchem Terror schützen. Die Türkei schützt dagegen das Rückzugsgebiet des Terrorismus.
Assad und Putin sind also relativ im Recht, die Idlib-Terrorecke auszuräuchern, Pazifismus heißt nicht, wie Denkzone meint, über einen Selbstwiderspruch aufklären zu müssen, daß man vor dem Terror die Waffen streckt. Oder müßten wir als Pazifisten auch hier bei uns gegen die rechte Gewalt die polizeilichen und juristischen Waffen strecken? Ist das Aufklärung über den Pazifismus?
Richtig freilich ist, daß Assad und Putin, wie all unser Nato- und fast durch die Bank weg Polit- und Journalistenestablishment machtorientiert, mehr oder weniger heiße/kalte Krieger sind. Ich komme jedoch nicht umhin, festzustellen, daß gerade Putin, sicher, weil es ihm in die Hände spielt, also nicht aus reinster Humanität, im Syrienkonflikt noch die akzeptabelste Rolle gespielt hat. Er hat sogar versucht, die Feinde seiner Interessen in der Region, die Türkei und Israel, in ein Boot diplomatischer Vereinbarungen zu holen. Wenn ich etwas auf europäische Politiker geben würde, würde ich tatsächlich darauf drängen, daß allen Ländern im Nahen Osten Druck gemacht wird, einen Weg des friedlichen Miteinanders und der Versöhnung anzustreben, was natürlich mit der Goldgräbermentalität einer kleinen Oberschicht in diesen Ländern nicht geht. Primär ist die soziale Entspannung, aber mit weniger Dringlichkeit bedarf es selbstverständlich eines entschiedenen Demokratisierungsprozesses. Wirkliche Demokratie kann es erst geben, wenn der religiöse Fanatismus abgebaut ist und sich alle als Bürger eines Staates fühlen. Bis dahin wäre eine Gewaltenteilung (à la Libanon) schon ein großer Fortschritt, Assad müßte als gleichberechtigtes Mitglied der politischen Führung von allen anerkannt werden, wenn man schon meint, ein besseres Staatsoberhaupt finden zu können. Aber der Westen kann ohne die Teufel Assad und Putin keinen Gedanken fassen.
Was Idlib betrifft, weiß ich nicht, und es wird aus der einseitigen westlichen Sicht nicht thematisiert, ob Assad genug dafür tut, daß die eingeschlossenen Zivilisten, die teilweise aus verständlichen Gründen mit dem IS sympathisieren, über Korridore das Kriegsgebiet in Richtung des assadschen Herrschaftsbereichs verlassen und sich diskriminierungsfrei in die prekäre syrische Gesellschaft reintegrieren können. Hier wäre diplomatischer Druck auf Assad, Militär und Baath-Establishment auszuüben, aber ich sehe nirgendwo in Europa ein großes Interesse an einer Befriedungslösung, an einer humanitären Entwicklung, nur Machtspiele und eine unerbittliche Feindbildproduktion.
Btw. Wenn man Kriegselend von Europa aus verhindern will, sollte Europa die IS-Kämpfer aufnehmen und die Türkei aus Syrien zurückpfeifen. Dann braucht kein einziger Zivilist mehr sterben.
in ihrem ideologischen denk-raum haben herrscher,
die sich von teilen ihrer bevölkerung befreien wollen,
weil diese für ihre herrschaft dys-funktional sind.
keinen platz.
aber assad will keine "reuigen schäfchen"
im land ansiedeln: seine folter-keller sind eh voll.
Ihre empfehlung "diplomatisch zu drängen"
gegen einen despoten! ist hell-blau-äugig und in die irre führend.
pfeifen Sie, aber kräftig!
damit sich in europa eine regierung findet,
die konflikt-opfer und reuige konflikt-täter in frieden aufnimmt.
und assad/putin entlastet.
Die IS-| Al Nusra- | HTS- & XY-Sympathisanten aus der Region Idlib wollen vermutlich gar nicht in die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete (Der Begriff ´Assads Herrschaftsbereich´ entspringt auch einer Kalten-Krieger-Sprache). Anderen Bewohnern soll der Weg dahin von den Islamisten versperrt worden sein.
Was den Druck betrifft: Finden Sie tatsächlich, dass die westliche ´Werteclique´ nicht genügend Druck auf Assad ausübt? Wie viel Druck sollte es denn noch sein? Wie viel Druck ist denn bislang auf die gegnerische Seite inkl. der türkischen Regierung, die diese pempert, ausgeübt worden?
Diese einseitigen Schuldzuweisungen wie auch Unterstützungen haben in allen Kriegen, in denen die üblichen Verdächtigen involviert waren, zu mehr Leid & Opfer innerhalb der Bevölkerung geführt. In den entsprechenden Medien habe ich in den vergangenen 9 Jahren keinen einzigen Artikel gelesen, der sich mit den Menschen befasst, die in dem sog. ´Assads Herschaftsbereich´ leben & keinen Bock auf einen islamistischen Regime-Change haben. Einen Artikel wie dieser wäre in einem linken Medium wünschenswert, leider ist DF keines mehr…
Ergänzung 1.Satz: ....in die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete f l ü c h t e n. (in die Gebiete wollen sie schon, doch als Eroberer...)
>>Wer hat wen angegriffen? Wer steht in welchem Land? Wer bedroht wen?<<
Berechtigte Fragen _ doch die korrekten Antworten stellen Petitessen für die ´Wertekrieger´ dar. Es interessiert sie nicht, ob ihr Vorgehen irgendwie mit ihren Worten oder dem Völkerrecht harmoniert. Sie fühlen sich als die Überlegenen, die sich alles für das Erreichen ihrer Ziele erlauben dürfen. Gesetz des Dschungels eben.
@ Montaine Duvall & @ mymind
Auszug aus meiner persönlichen Protest-E-Mail an Bundespräsident Joachim Gauck vom 15. Juli 2016
… als Bürger der Bundesrepublik Deutschland möchte ich Sie fragen, worin sich eigentlich die Gewalt- und Tötungshandlungen des IS von denen der „westlichen Wertegemeinschaft“, wie Sie gemeinhin zu sagen pflegen, unterscheiden? Doch allenfalls in ihren Dimensionen – jedenfalls nicht in ihrer Brutalität. Menschen verbrannten und verbrennen auch nach Bombenattacken des Westens bei lebendigem Leibe.
"Mittlerweile zeichnet sich ab, dass der IS aus seinem Kerngebiet in Nahost heraus Aktivitäten in weiteren auswärtigen Gebieten plant oder versucht, sich in die Arbeit von dschihadistischen Gruppen vor Ort einzubringen", erklärte uns BND-Präsident Schindler im Interview mit SPIEGEL TV.
Und der Westen reibt sich die Augen, wundert und empört sich über Terroranschläge auf eigenem Territorium. Seine einzige und immerwährende Strategie heißt Eskalation der Gewaltspirale. Er verfügt ja über die gute verbrecherische Gewalt.
Was die Politiker in ihrer blinden Arroganz nicht wahrhaben wollen: Die Eigendynamik der Gewaltspirale hat ihnen längst alle Gestaltungsspielräume geraubt. Sie sind Gefangene ihrer eigenen Politik, in der sie Krieg zur legitimen Ultima Ratio von Staaten hochstilisiert haben.
Wer den Terrorismus dieser Tage verjagen will, muss die Politiker dieser Tage verjagen, denn die sind die Haupt-verursacher. Sie haben den Terror in Europa möglich gemacht.
…
Kriege haben keinen einzigen Konflikt gelöst aber um unsägliches Leid der Menschen erweitert. Er wurde und wird möglich, weil sich intellektuelle Brandstifter und größenwahnsinnige Schurken für privilegierte Götter halten, uns den Krieg vor dem Hintergrund ihrer pathologischen Deutungsmentalität als Ultima Ratio zu verkaufen und denen es gelingt, selbst noch das Volk in diesem Sinne ebenso skrupellos wie pathologisch zu agitieren.
Gab es eine Antwort?
Wie Herr Beinecke es mit anderen Worten im Beitrag schreibt, geht es aber nicht um das Regime Assads, sondern, wie das Verhalten der Türkei zu werten ist, was noch folgenden Sachverhalt betrifft: "
"Wenn ein bewaffneter Angriff gegen einen NATO-Partner vorliegt, also eine rechtswidrig völkerrechtliche Gewaltanwendung, kann der NATO-Rat den Bündnisfall ausrufen. Der Rat besteht aus ständigen Vertretern aller 29 Mitgliedsstaaten und trifft sich wöchentlich.
Nach Angaben der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages sind bei der Entscheidung über einen Bündnisfall "Angriffs- und Verteidigungshandlung sauber zu unterscheiden". Die NATO-Staaten müssten also zunächst die militärischen Aktionen der Türkei in Syrien als rechtmäßig im Sinne des Völkerrechts erachten. Eine militärische Reaktion Syriens könnte dann als Angriff gewertet werden.
Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben die türkische Invasion aber bereits als "Offensive" bezeichnet und verurteilt." (aus Fragen und antworten WDR)
Und selbst wenn der Fall der Fälle einträfe, bleibt die Entscheidung den Ländern immer noch vorbehalten. Anmerkung noch zum Verhältnis NATO und Völkerrecht: da muss man genauer hinschauen, da die NATO ihre eigenen Maßstäbe setzt.
@denkzone hat sich bei seinem "Hobbythema" mal wieder verlaufen, ist im Rahmen Assad- Putin- Trumpversteher einzuordnen. "Verstehen" wird dabei allerdings mit Akzeptanz oder Tolerierung verwechselt (vermutlich beabsichtigt). Irgendwie scheint "verstehen" hier ein unerwünschtes kognitives Verhalten geworden zu sein.
Also noch mal die Kurzfassung: die Türkei befindet sich auf fremden Territorium, ist weder gerufen worden, noch bekämpfen sie die dortigen Terroristen, das Gegenteil ist der Fall. Erdogans Zustimmung in der Bevölkerung sinkt und dann greifen diese Despoten immer zum gleichen Mittel: kriegerische Handlungen inszenieren, um damit die Emotionen zuhause zu lenken: wir werden alle bedroht und müssen jetzt zusammenhalten!
Nein - und ich bin auch nicht sicher, ob der Brief Herrn Gauck überhaupt erreicht hat. Solche Menschen werden bekanntlich vor Unpässlichkeiten geschützt.
Allerdings hatte ich den Brief auch den einschlägigen Parteien und Fraktionen des Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn überlassen und sage und schreibe mal von einer einzigen Antwort erhalten, nämlich von einer lokalen Vertreterin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
zustimmende Antwort übrigens
Griechenland hat gestern eine gemeinsame NATO-Stellungnahme zugunsten der Türkei blockiert. Als einziges NATO-Land, soviel ich weiß.
damit Ihnen mal etwas klar wird:
ich habe flegel als trump -versteher bezeichnet,
nicht als trump-billiger, weil er zwar trump relativ positiv gegen
bush jr, und obama stellt, was kriegs-handlungen betrifft,
er aber nicht als trump-fan einzuordnen ist.
»Sieht man das Ganze als Interessen, ohne Ethik und Moral, wird es klarer.«
Eine derartige Betrachtungsweise gefällt mir nicht: Es gibt Halunken, die andere zu Opfern machen. – Und das möchte ich auch jederzeit so ausdrücken.
...
Ein local hero vom Range eines angeblichen Bürgerrechtlers wie der evangelisch-lutherischer Pastor Joachim Gauck aus Rostock predigt als Bundespräsident den Bürgern, dass sie sich der Staatsräson zu unterwerfen und sich an tote deutsche Soldaten infolge eines legitimen Kriegs als Ultimoratio zu gewöhnen haben, und er beruft sich dafür selbst noch auf den katholischen Papst. Und wehe, er predigt etwas anderes. Die politische Clique übt soziale Kontrolle aus, schmückt ihre braven Mitglieder zur Belohnung mit Orden, ehrt Warlord und supranationales Angriffsbündnis mit dem Friedensnobelpreis. Die Posten erlangen nur die subalternen Vasallen. Sie sind Bestandteil eines hoch wirksamen Belohnungssystems des Establishments.
Danke, die Info hatte ich noch nicht. Wundern kann ich mich schon längst nicht mehr. Solange die EU diesen unseligen Flüchtlingsvertrag mit der Türkei beibehält und der den Druck der eu-internen Streitigkeiten umlenken konnte, solange konnte der Druck noch aus dem Kessel raus.
Das klappt jetzt nicht mehr und doch versucht die EU (folglich auch die NATO) den alten Modus nicht zu ändern, was für mich nur den Schluss zulässt, dass die Differenzen wegen der Flüchtlinge innerhalb des Clubs so groß sind, dass es den ganzen Laden bedroht.
@denkzone: Ihre "Versteher" Einwürfe setzen Sie von Fall zu Fall unterschiedlich ein, im Heyden-Club jedenfalls mit völlig anderer Bedeutung.
Was mich verwirrt ist, dass sich Putin und Erdogan ja in manchen Dingen näher kamen und einigten und jetzt wieder im Konflikt sind. Und Putin hat auch die Möglichkeit, Erdogan wiwder einzufangen. Die Frage ist, wann er das tut.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-angriff-auf-soldaten-nato-erteilt-der-tuerkei-eine-abfuhr-16656148.html
Gelesen habe ich auch, dass es auf Seiten der NATO bisher eher nur zu verbalen Solidarisierungsgesten gegenüber der Türkei kam.
Habe dem Ursprungstext soeben noch eine Ergänzung per 01.03.2020 19:47 zu (*) Paul-Anton Krüger von SZ.de angefügt!!!
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"Erdogans Zustimmung in der Bevölkerung sinkt und dann greifen diese Despoten immer zum gleichen Mittel: kriegerische Handlungen inszenieren, um damit die Emotionen zuhause zu lenken [...]"
Gerade scheint sich Erdogan da aber etwas zu vergreifen. In seine Rede im Istanbuler Dolmabahce-Palast (die Prachthütte des letzten Sultans) stieg er mit blöden Witzen über die Situation in Syrien mit Schlagrichtung Russen und Amerikaner ein. Zum einen scheint er also Merkels Kondolenz nicht zu benötigen - die Stimmung scheint ja gut. Aber im Land wird ihm das angesichts der toten Soldaten in der Türkei - auf die er erst ganz zum Schluss seiner Rede zu sprechen gekommen sein soll - aber wohl sehr übel genommen. #negülüyorsunerdoğan (= "Was lachst Du, Erdogan?") soll von gestern auf heute der zweitprominenteste Hashtag im Twitter-Universum gewesen sein. Sicher - Twitter spiegelt vermutlich in erster Linie wohl die urbanen Schichten Istanbuls, Izmirs oder auch Ankaras und nicht sogleich die ganze Türkei. Aber auch abgesehen von diesem kommunikativen Ausrutscher - der bisher der einzige seit der toten türkischen Soldaten von Idlib und seit der Grenzöffnung war -, ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sich sehr viele fragen werden, warum die Türkei nun auch in Idlib mitmischen müsse.
Erdogan scheint wenig berechenbar und auch wenig verlässlich. Die Erdogan-Türkei hat große Machtambitionen in der Region. Erdogan testet Grenzen aus und schaut, wie weit er kommt. So auch mit der NATO. Ich meine, wann der Bündnisfall eintreten kann, ist doch in Paragrafen geregelt (nur, wenn ein Angriff auf einen Bündnispartner auf dessen Territorium geschieht). Und die Türken sind nicht so doof, dass sie das nicht wüssten. Es ist strategisches Kalkül, die Elastizität auf beiden Seiten (NATO/Westen/EU auf der einen, Russland auf der anderen) auszutesten.
Ja, aber ich habe gelesen oder gehört, dass Putin und Erdogan sich bald treffen. Die Leidtragenden sind die Flüchtlinge in der Region. Spielbälle.
Das ist einer der Gründe, warum die Amerikaner verstärkt auf Drohnen umgestiegen sind: die Vermeidung von toten Soldaten, die in die USA überführt werden müssen (Völkerrechtwidrigkeit bleibt dabei einfach untergeordnet).
Was ist denn falsch gedacht in der Konzeption, daß weder ein(e) Herrscher(clique) noch eine Teilbevölkerung, sei sie noch so sehr in der Mehrheit, berechtigt ist, eine Bevölkerungsgruppe aus dem gemeinsamen Lebensraum herauszusäubern. Daher muß ein Weg der Koexistenz gefunden werden. Wieso nennen Sie das Ideologie?
Und wieso beteiligen Sie sich an der Verteufelung und Schwarzweißmalerei im Fall von Putin und Assad? Warum das Herumreiten auf dem „Despoten“ und seinem Angriff auf die „befreiten Gebiete“? Die Reduktion von Assad auf Folterkeller und -knechte ist ausgesprochen blauäugig, wenn die amerikanischen und andere Folterer ausgeblendet werden; man möge sich daran erinnern, daß ein früheres westkonformes Syrien ua im Auftrag der USA gefoltert hat. Und soviel ich weiß, hat Assad-Sohn das Herrschaftssystem zu reformieren versucht, das hätte Unterstützung verdient.
Wieso bin ich blauäugig, wenn ich dem Westen kein Interesse an Frieden und Ausgleich zutraue und die unrealistische Idee einer guten Diplomatie entgegenhalte. Das nennt man hypothetisches Denken, klar, heute denkt man am liebsten so einfach wie möglich, aber von der Community erwarte ich mir mehr und werde selten enttäuscht.
Was hypothetisches oder kontrasfaktisches Denken betrifft, kann oder will man meine Ironie als Pfeifen im Walde mißverstehen?
Daß die Zivilisten von den Fundamentalisten auch als Schutzschilde benutzt werden, ist mir bewußt. Trotzdem sind natürlich viele nicht in die Idlibregion geflohen, weil sie mehr mit den Fundamentalislamisten sympathisieren und sich der Herrschaft Assads entziehen wollen.
„Finden Sie tatsächlich, dass die westliche ´Werteclique´ nicht genügend Druck auf Assad ausübt?“ Da haben Sie mich so mißverstanden wie Denkzone, siehe Vorkommentar. Ich bin durchaus der Meinung, daß man auch auf Assad Druck ausüben muß, um Frieden zu erreichen, auch Assad setzt nur auf einen Siegfrieden. Aber der Westen übt keinen solchen Druck aus, könnte das auch gar nicht, denn er will seinerseits nur eins: siegen, koste es was es wolle. Der westliche Druck soll nur dazu beitragen, das halbwegs legitime Regime zu stürzen und ein völlig illegitimes Vasallenregime zu installieren.
Auch ich frage mich, ob es jemals eine Mehrheit gegen Assad, richtiger gegen seine vollständige Entfernung von der politischen Bühne gab; wenn, dann hat sich das im Verlauf der Auseinandersetzung geändert. Ich stimme Karin Leukefeld zu, daß die syrische Bevölkerung vom Westen in Geiselhaft für die Regimechangepläne genommen wird.
- der glaube, alle herrscher hätten ein interesse
an dem gesamt ihrer bevölkerung: ist irrig.
viele sind nur um eine bestimmten klientel, die sie unterstützt, bemüht.
der rest muß nicht mal als ausbeutungs-objekt dienen:
sie wären besser nicht da, kalkulieren die despoten.
- eine verteufelung/mystifizierung von gewalt-herrschern
werden Sie bei mir nicht finden,
deren herrschaft hat ursachen, wenn auch keine guten gründe.
- und daß hitler ein kunst-sammler war und assad eine passable frau hat,
halte ich auch nicht für wesentlich.
- die folter-praxis anderer blende ich auch nicht aus, ist mir gewärtig.
- daß familien-mitglieder assads abweichende meinungen vertreten,
ist kein zeichen von reformerischen potenzen,
sondern zeigt die not-wendigkeit eines sturzes der familien-herrschaft.
Wenn wir schon bei Gemeinplätzen sind: Herrscher sind so viel oder so wenig am Wohl aller interessiert wie die Beherrschten, wegen der privilegierten Situation an den Hebeln der Macht vielleicht ein wenig weniger, wegen der herrschaftslegitimierenden politischen Theorie, die das Denken an das Ganze und das Allgemeinwohl fordert und ihnen attestiert, vielleicht ein wenig mehr. Und es sind vorrangig die Minderheiten, die an einer Gleichbehandlung, insofern am Interesse aller interessiert sind, um nicht die Verlierer zu sein.
Daß Putin eine Familienherrschaft anstrebt, ist mir nicht bekannt, und ich frage mich, ob Sie wie hier im Falle der Assadfamilie auch die Herrschaft der Bushs und Clintons gleichermaßen skandalisiert haben.
„daß familien-mitglieder assads abweichende meinungen vertreten, …. zeigt die not-wendigkeit eines sturzes der familien-herrschaft.“ - Dieser Satz scheint mir schlicht sinnfrei, wäre denn der Sturz der Familienherrschaft weniger notwendig, wenn die Familie sich einig wäre?
»Der westliche Druck soll nur dazu beitragen, das halbwegs legitime Regime zu stürzen und ein völlig illegitimes Vasallenregime zu installieren.«
Sehr richtig! Und es gibt bereits einen Krieg nach dem Krieg.
EU verhängt neue Syrien-Sanktionen und blockiert damit den Wiederaufbau. Kritiker sprechen von "Politik der verbrannten Erde".
Ziel ist der »Umsturz per Elendsrevolte.«
»Mit Blick auf das Vorgehen der westlichen Mächte hieß es bereits im September beim European Council on Foreign Relations (ECFR), "der Gedanke, dass ein erfolgreicher Wiederaufbau Syriens bevorstehen könne", sei "eine vollständige Illusion".[8] Das Land werde vielmehr "für viele Jahre" Schauplatz "intensiver geopolitischer Konkurrenz" bleiben; "dieser lange Krieg" werde sich vor allem um den Wiederaufbau und die allgemeine Wirtschaftslage drehen. Langjährige Gegner Assads, vor allem diejenigen im Westen, seien zuversichtlich, dass "eine Wirtschaftskonfrontation" ihnen klar in die Hände spiele und ihnen "größere Belohnungen" verspreche "als ihre früheren militärischen Anstrengungen". Freilich werde das Vorgehen des Westens "zu einer fortgesetzten Aushöhlung des syrischen Staates führen, für die auch weiterhin die seit langem leidende syrische Bevölkerung den höchsten Preis zu zahlen" habe.«
Auch die deutsche Bundesregierung macht ihre Wiederaufbauhilfe von politischen Bedingungen abhängig, nicht von humanitären Beweggründen jenen Menschen Gegenüber die sie selbst millionenfach mit ins Elend stürzte.
Auf der Website "The Saker" erschien kürzlich ein sehr umfangreicher Essay, der aus meiner Sicht hilfreich ist, die tagespolitischen Ereignisse einzuordnen. Im Text werden das Kräfteverhältnis der verschiedensten Mächte der letzten 100 Jahre aufgezeigt und die unterschiedlichen Methoden der Kriegsführung sowie die jetzigen Kriegsschauplätze beleuchtet.
"Don’t Hold Your Breath for ‘World War III’: World War IV Has Already Begun" von A. B. Abrams on Today’s Great Power Conflict. (Wenn nötig, unbedingt mit Deepl.com übersetzen)
"A. B. Abrams ist der Autor des Buches 'Macht und Vorherrschaft: Eine Geschichte der westlichen Intervention im asiatisch-pazifischen Raum'. Sein zweites Buch über die Geschichte des Konflikts der Vereinigten Staaten mit Nordkorea soll 2020 erscheinen. Er beherrscht Chinesisch, Koreanisch und andere ostasiatische Sprachen, hat unter verschiedenen Pseudonymen zahlreiche Publikationen zu verteidigungs- und politikbezogenen Themen veröffentlicht und besitzt zwei verwandte Master-Abschlüsse der Universität London."
Die Website "Moon of Alabama" fasst kurz die Entwicklung in Idlib der letzten Tage zusammen. Putin ist bisher es nicht gelungen, sowohl Assad als auch Erdogan zu substantiellen Zusagen zu bringen. Nach den Erfolgen der syrischen Armee der letzten Woche, die mit maßgeblicher russischer Luftunterstützung erreicht wurden, hat er kurzerhand die Luftüberwachung in Idlib ausgesetzt. Prompt gab es Drohnenangriffe seitens der Türkei, die den Syrern großen Schaden zufügten und es den Terroristen ermöglichten, einige der verlorenen Ortschaften in Zusammenarbeit mit der türkischen Armee zurückzugewinnen. Das ging bis dahin, dass die Türkei ein syrisches Flugzeug abschießen konnte. Vorher hatten russische Bomber den türkischen Streitkräften empfindliche Verluste beigebracht. Inzwischen ist der Luftraum wieder geschlossen und syrische Spezialeinheiten haben Saraqib zurückerobert und die Türken vertrieben. Syrien verhandelt jetzt auch mit General Haftar in Libyen über gemeinsame Maßnahmen gegen die Türkei. Man darf auf das Treffen in Ankara am 05.03. gespannt sein.
Jeder, der das Leid der Flüchtlinge an der griechischen Grenze anführt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass darunter ein erheblicher Anteil von Terroristen sich verbirgt, die in den letzten 10 Jahren nichts anderes getan haben als zu morden und zu plündern. Welche Gesellschaft soll denn in der Lage sein, diese Menschen wieder zu zivilisieren? Jeder Staat hatte bisher große Schwierigkeiten, seine eigenen Soldaten nach regulären Kriegen wieder einzugliedern. Eine völlig fremde Kultur und geringe Bildung potenzieren die Probleme noch einmal.
Tja, man muß Trump fast dankbar sein, daß er den Krieg lieber wirtschaftlich als militärisch ausficht. Für die Bevölkerung macht das keinen großen Unterschied. Trump führt das einzige Imperium so, wie es geführt werden muß, um zu bestehen: er duldet nur ein Handeln, das den amerikanischen Interessen dient, sonst spürt es der Handel. Daran wird sich nichts ändern, bis das Imperium gefallen ist, und fallen tun sie alle. Zynisch gesprochen ist es ein erneuter Versuch, die Menschheit so zu manipulieren, daß sie nach der einen Pfeife tanzt. Das ist aber noch nie langfristig gutgegangen. Widerstand gegen das Empire hat einen hohen Preis, trotzdem ist es besser, so früh wie möglich zu widerstehen, nur so ist eine Zukunft zu gewinnen. Ich befürchte, die Europäer werden die letzten vor den Amerikanern sein, die das begreifen.
- herrscher funktionalisieren/nutzen zuweilen ihre herrschaft,
um die beherrschten zu formieren/mobilisieren.
das ist aufwendig und gelingt nicht immer.
andere möchten beherrschte: schlicht los-werden, weil ihre macht/einkommen
von ihnen nicht abhängen(z.b.--->ressourcenfluch).
die von despoten als überflüssig erachteten können auch die mehrheit sein.
- zu bushs/clintons äußere ich mich so: demokratische legitimation
hat zahlreiche fehler-quellen und kann degenerieren(wobei wir bei putin sind).
- um ernsthaftigkeit nicht nur vozutäuschen:
werde ich keine sätze von Ihnen zu "zitaten" skelettieren,
um "sinnfreiheit" nachzuweisen.
Herzlichen Dank für Ihren hilfreichen Hinweis.
Volle Zustimmung, auch zu dem, was Sie zu Herrn Trump sagen. Und das sollten bundesdeutsche Politiker auch wissen.
Ich bitte geradezu darum. Weisen Sie nach, wie soll man sonst zu Ergebnissen jenseits eines belanglosen Meinungssalats kommen. Natürlich erfordert das ein strategiefreies Herangehen. Sie hätten mir keine Sinnfreiheit, aber einen Widersinn in meiner Formulierung „ob es jemals eine Mehrheit gegen Assad, richtiger GEGEN seine vollständige Entfernung“ nachweisen können, natürlich muß es heißen „richtiger FÜR seine vollständige Entfernung“, aber Sie sind sicher intelligent genug, zu wissen, daß das ein Fehler aus Schlampigkeit, das Gegenteil gemeint war.
es ging um das ausgelassene:"ist kein zeichen für reformerische potenzen"
Das ist auch kein Zeichen für das Gegenteil, also eine Leerformel, daher habe ich es zurecht weggelassen.
Aha, aha, nux vomica für Angela und AKK. Reichlich unpolitisch diese Aussage.
darf ich Ihnen gratulieren?
zur selbst-befreiung aus dem käfig der logik!
AM hat die Spiegelapp ihres Smartphones doch schon vor einiger Zeit direkt mit der NSA verbunden...
Wenn man jetzt nach den Veröffentlichungen in der WaPO (The intelligence coup of the century) zu den Machenschaften der CIA und des BND in Verbindung mit der Firma Crypto AG nichts wirklich wesentliches aus deutschen Medien erfährt, dann weiß man, welchen Tiefpunkt Politik und Medien in D im freien Fall bereits erreicht haben. Dazu gibt es hier ein lesenswertes Interview (The CIA’s Complicity in Recent Global Atrocities Revealed) mit einem Journalisten, der sich noch aufregen kann, wenn er einen NSA-Spezialisten interviewt.
Dann mal zur Logik.
In der Aussage „daß familien-mitglieder assads abweichende meinungen vertreten, ist kein zeichen von reformerischen potenzen, sondern zeigt die not-wendigkeit eines sturzes der familien-herrschaft.“, vereinfacht: (a→b)→c, ist die Klammeraussage a→b in logische Form gebracht eine Aussage ﬧ(a→b*), die ist so richtig wie die Aussage ﬧ(a→ﬧb*), daraus ergibt sich ein logischer Schnitt der Aussage b. Ausführlicher ergibt sich die Gleichwertigkeit der Aussagen (a→b)→c ↔ ﬧ(a→b)→c, daraus folgt allgemeingültig c, der Zusammenhang des Sturzes der Familienherrschaft hat nichts mit der Einigkeit oder Uneinigkeit der Familie zu tun.
Nicht ich habe mich, Sie haben sich aus dem Käfig der Logik befreit, Chapeau.
Das stimmt. Putin‘s Interesse ist die Widerstandsfähigkeit, die Selbstbehauptung gegenüber dem Westen. Daher liegt ihm (aus reinem Eigeninteresse) der Frieden in der Region und die Existenz von dem Westen kritisch gegenüberstehenden Mächten am Herzen. Daher versucht er, westliche Frontstaaten an seiner Grenze zu verhindern, Pufferstaaten zu stabilisieren. So versucht er Iran, den gesamten schiitischen Ring bis zum Libanon, und auch die Türkei und sunnitische Staaten in ein gemeinsames stabiles Boot zu holen. Ob das halbwegs gelingen kann, ist fraglich. Aber bislang hat Putin enorme Erfolge zu verzeichnen – und sich umgekehrt den Haß der transatlantischen Krieger zugezogen. Humanisten können, in diese blöde Alternative gezwängt, sich nur auf die Seite Putins schlagen, damit verläuft es für die betroffenen Länder am ehesten glimpflich.
´Nux vomica´ musste ich erst mal googeln. Im 1. Link steht: ´Nux vomica ist ein homöopathisches Mittel, das genau zum Geist der heutigen Zeit passt. Es wird gegen Beschwerden eingesetzt, die durch Maßlosigkeit im Umgang mit Essen, Alkohol und Drogen entstehen. ´
Witzig, welche Assoziation mein Text bei Ihnen hervorruft. Da wär ich nie drauf gekommen…;-))
Aber zurück zum politischen Kontext: Finden Sie die Reaktionen von Angela & Annegret richtig?
Brechwurz ist Nux vomica. Mir hilft das, auch wenn ich nicht gesoffen habe.
Angela Merkel hantiert verhalten "diplomatisch". Ich habe gelesen, dass die sich schon Mitte Februar zusammen mit Macron an Putin gewandt hat. es ist völlig klar, dass sie in einer Zwangslage ist, wenn Erdogan die Flüchtlinge plötzlich als eine Art Druckargument benutzt. Das hat wohl auch Ghaddafi immer mal gemacht. Annegret Kramp Karrenbauer fordert mehr Druck auf Putin und Assad. Das ist ja nicht neu.
Was der Autor vollständig auslässt ist, dass es eine berechtigte Opposition gegen Assad gab, bei der natürlich dann sofort andere Interesssenten erklärt haben, da wollten sie hilfreich mittun. Und dann kam wieder einer, der fand, dass dem Chef von Syrien geholfen werden muss und auf Verträge verwies, die diese brüderliche Hilfe legitimieren. Aber der will sich eben auch geostrategisch die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Und jetzt ist das ein Stellvertreterkrieg, bei dem ich nicht glaube, dass da irgendwelche Leute kotzen sollten.
>>Ich bin durchaus der Meinung, daß man auch auf Assad Druck ausüben muß, um Frieden zu erreichen…<<
Wieso ´auch´? Der Druck auf Assad bzw. die syrische Regierung besteht doch seit 9 Jahren! Ich kann nicht erkennen, dass seit Beginn des Konfliktes & der kriegerischen Handlungen a u c h Druck auf die Islamisten, die gern als Rebellen bezeichnet werden, ausgeübt wurde, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen.
Das Problem ist wie Sie schreiben, dass die beteiligten, westlichen Kräfte siegen wollen, koste es was es wolle & nicht bereit sind einzugestehen, dass sie verloren haben. Insofern ist das verlogene Geschwafel bzgl. ihrer Sorge um die humanitäre Krise schwer zu ertragen.
Was Assad betrifft: Was für ein Sieg soll das sein? Mit einem in weiten Teilen zerstörten Land, der Abwanderung | Flucht ca. eines Drittels der Bevölkerung, keinen Ressourcen, um das Land aus eigener Kraft wieder aufzubauen & der Ungewissheit, wie ein friedliches Zusammenleben zwischen Muslimen & Nichtmuslimen einerseits sowie den liberalen & fundamentalistischen Muslimen andererseits in Zukunft funktionieren soll. Angesichts all dieser uvm. Schwierigkeiten kann von Sieg keine Rede sein. Dass zur Befriedung des Konfliktes | Krieges auch die Kontrolle über alle Landesteile gehört, betrachte ich nicht als Siegeswillen sondern als Voraussetzung für eine neue Ebene der politischen & ökonomischen Struktur. Alles andere wäre ein eingefrorener Konflikt, der jederzeit wieder aufflammen könnte, wenn es den externen Beteiligten gefällt. Das wäre keine Basis für dringende Investitionen zum Wiederaufbau der zerstörten Städte | Infrastruktur | Unternehmen etc., die z. größten Teil aus dem Ausland kommen müssen. Doch wer investiert in eine unstabile Region? Niemand & genau darauf zielen die verlorenen Sieger.
Es ist schwer vorstellbar, dass sich die Regierung Assad ohne großen Rückhalt in der Bevölkerung so lange hätte halten können. Die Ignoranz der westlichen, sog. demokratisch orientierten Macht & deren Medien dieser Bevölkerung ggü. ist kurz & knapp bezeichnet eine S a u e r e i.
Wer noch nichts gegessen hat, kann sich einmal den neuesten Erguss auf SPON (Erdogan greift an, Putin hält still) reinziehen, auf eigene Gefahr. An dem Artikel stimmt mal wieder gar nichts, aber die Stoßrichtung und Wortwahl erinnern nicht nur leicht an eine Zeitung, die einmal "Der Stürmer" genannt wurde. Auch wenn der Korrespondent in Beirut sitzt, ist er nicht unbedingt näher am Ort des Geschehens. Sein Zahlenverständnis lässt auch zu wünschen übrig. Zur "Flugverbotszone" über Idlib hatte Moon of Alabama schon gestern wesentlich fundierter und vor allem korrekt geschrieben. SPON verbreitet hier Lügen bzw. Fake News auf neudeutsch. Die neuesten Bilder aus Saraqib, russische Militärpolizei patroulliert in der von den Türken und ihren islamistischen Verbündeten verlassenen Stadt, findet man hier nebst Karte. Dass in Idlib noch eine demokratisch gesinnte Opposition zu Assad zu finden ist, kann nur jemand glauben, der auch den Weihnachtsmann für real hält.
»Was der Autor vollständig auslässt ist, dass es eine berechtigte Opposition gegen Assad gab, bei der natürlich dann sofort andere Interesssenten erklärt haben, da wollten sie hilfreich mittun.«
Ich werde Ihnen die Auslassung nachliefern:
Den bestehenden Widerstand gegen Assad, gegen den dieser auch Waffen einsetzte, haben interessierte Kräfte genutzt: Aus geopolitischer Rivalität haben zuerst Katar und später auch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate im Verbund mit Großbritannien, Frankreich und den USA einen der brutalsten Kriege der Neuzeit entfacht, der unter anderem zur Entstehung des sogenannten Islamischen Staates geführt hatte und zu einem Magneten für Dschihadisten jeglicher Couleur wurde. Auch Deutschland und die Türkei hatten einen nicht zu verleugnenden Anteil an der versuchten Zerstörung der arabischen Republik Syrien.
(Wladimir Wladimirowitsch Putin, ist der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ während ihrer Massenvernichtung von Muslimen zwischen 1991 und September 2015 nicht in die Quere gekommen.)
Und ja – Wladimir Wladimirowitsch Putin hat diesem Treiben im September 2015 mit seinem gebieterischen STOPP gegenüber dem Westen einen eindrucksvollen Einschnitt im mörderischen Treiben des Westens bewirkt, ihn gar traumatisiert. Zu diesem Zeitpunkt lieferte der Friedensstifter Deutschland bereits seit einem Jahr die Zielkoordinaten für die völkerrechtswidrigen und verkommenen Bombenabwürfe. – Bitte vergessen Sie das nicht.
Wladimir Wladimirowitsch Putin hatte das Glück, auf Donald Trump zu treffen, einem US-amerikanischen Präsidenten, der „die Jungs nach Hause holen will“ und bisher keinen neuen Krieg angezettelt hat. – Und das hat ganz offensichtlich die Welt des politisch-medialen Komplex durcheinandergebracht.
Ist ein bisschen länger geworden, als ich eigentlich wollte. Aber wenn schon Agitation gegen Bösewichte, dann richtig!
>>…berechtigte Opposition…<<
Haben Sie da Namen_ abgesehen von den ´Rojava-Kurden´?
Ich erinnere mich noch an die Geschichte als Obama seine Mitarbeiter fragte, wie viele denn noch übrig sind von jenen sog. Rebellen, die von USA mit Waffen & Geld usw. unterstützt wurden. ´5´ sagte jemand. Obama fragte nach: 5000? Die darauffolgende Antwort war: Nein, es sind 5.
>>Und dann kam wieder einer, der fand, dass dem Chef von Syrien geholfen werden muss und auf Verträge verwies, die diese brüderliche Hilfe legitimieren.<<
Mal wieder klar, alle Vorgeschichten ausblenden & einfach losschreiben, was an Erinnerung in das eigene Narrativ passt. Doch ich helfe gern die Erinnerungslücken zu füllen:
Dieser ´Einer´ hat sich 4 Jahre lang angeschaut, wie Syrien systematisch destabilisiert wurde, jegliche Kompromisse von den externen Kriegsparteien ausgeschlagen & unterhöhlt wurden. Als der IS weite Teile des Landes unter Kontrolle bringen konnte, trotz der zigtausend US-Bomber-Flüge über diesem Gebiet, schaltete sich dieser ´Eine´ ein & die IS & ähnliche Gruppen aus. Dass dies nicht aus reiner Nächstenliebe geschah _ geschenkt. Die meisten Syrer vor Ort, die friedlich zusammenleben wollen, sind dennoch froh über das Ergebnis. Allein das zählt.
I.Ü. habe ich nicht geschrieben, dass irgendwelche Leute kotzen sollten, sondern fragte, wie sie mit ihrem verlogenen Geschwafel ihr Spiegelbild ohne Kotzen ertragen. Merke den Unterschied !
Die Bundesregierung hat keine umfassende Kontrolle über ihren Geheimdienst. Es ist nachvollziehbar, dass dies nicht öffentlich kommuniziert wird _ es könnte die deutsche Bevölkerung beunruhigen…
Volle Zustimmung !
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/fuer-sama-2019
Es ist ganz sicher so, dass die Leute in Syrien ihren Frieden wollten und wollen. Und ich glaube auch, dass - wie überall in allen Ländern mit Diktatoren - die Opposition nicht so groß war. Aber, trotzdem gab und gibt es sie. Dass sie in die Mühlen geostrategischer Kämpfe geraten sind, ist schrecklich und war auch anderswo zu verzeichnen.
Nebenher: Auch in der DDR war die "Opposition", die direkte Gegnerschaft klein, aber der Wunsch nach Veränderung bei allen Menschen groß. Es war nur einfach damals mehr Vernunft auf der Welt und Verhandlungsbereitschaft. In Syrien wird immer so getan, als hätten die Menschen dort doch überhaupt keinen Grund gehabt, sich zu empören. Und das halte ich für ungerecht.
Wer ist denn der Bösewicht? Der ganze Westen?
Offensichtlich hat jeder so seinen eigenen, zumindest, was uns beide angeht.
Ich stehe jedenfalls auf dem Standpunkt, bevor man andere kübelweise mit Dreck überzieht, sollte man sich zuerst um den eigenen kümmern.
Der politisch-mediale Komplex jedenfalls kennt in seiner perversen Omnipotenz immer nur Dämonisierung des Anderen und Konflikt-Eskalation.
Sie wissen aber, dass in Syrien mehr als 100 Nationen mitmischen? Bitte reduzieren Sie Ihre Dämonisierung nicht auf Assad allein.
Ich halte fest: Sie kennen keine konkrete ´berechtigte´ Opposition.
Sicherlich gibt es in Syrien ernstzunehmende Politiker, die sich aktuell als auch vor dem Krieg als Opposition zu den syrischen Machtverhältnissen verstehen. Doch sie tummeln sich nicht als Opposition auf den Kriegsschauplätzen herum, haben sich nicht von externen Kräften bewaffnen & für den Krieg ausbilden lassen _ zumindest habe ich das nirgendwo gehört oder gelesen, aber durchaus, dass im syrischen Parlament nicht nur die Baath-Partei vertreten ist.
Nirgendwo habe ich behauptet, dass es in Syrien keinen Grund zur Unzufriedenheit gab, lediglich die Vehemenz & Radikalität der islamistischen Gruppen, die mehrheitlich Muslimbrüder in diversen wie für uns unübersichtlichen Gruppierungen sind, kritisiert. Wo Sie schon die DDR erwähnen, würde mich interessieren, ob Sie seinerzeit es auch entschuldigend verstanden hätten, wenn die Unzufriedenen & nach Veränderung strebenden Mitbürger sich mithilfe von USA & CO bewaffnet hätten, um einen Bürgerkrieg zur Beseitigung Honeckers anzufangen.
Was den Kinofilm betrifft, interessieren mich keine einseitigen Darstellungen. Diese haben mit den tatsächlichen Gegebenheiten & Hintergründen rein gar nichts zu tun & sind ausschließlich emotionale Propaganda. Spätestens nach Jugoslawien bin ich durch mit diesen Machwerken!!!
Geht schon wieder los mit den Spams. Mach jetzt Schluss & schau später vielleicht wieder rein.....
ich taumele/wanke unter ihren schlägen.
und überlege, ob es nicht in befolgung der endemannschen befreiungs-logik
sinnvoll wäre, die generative entwicklung der familie assad abzuwarten:
je größer die familie wird, umso größere chancen ergeben sich für
reformen.
ein sturz des clans(eh unwahrscheinlich wegen putins imperialen
zielen) ist also zu vermeiden, auch wenn sich der familien-besitz syrien
kurz-,mittel-, lang-fristig leert.
"In Syrien wird immer so getan, als hätten die Menschen dort doch überhaupt keinen Grund gehabt, sich zu empören. Und das halte ich für ungerecht. "
Ich habe da einen anderen Blickwinkel: In jedem Land der Welt haben die Menschen Grund genug, sich zu empören. Aber gerade im Fall Syrien wird (vor allem in unserem/durch unseren) "Wertewesten" die berechtigte Empörung instrumentalisiert, um mit ihr den dortigen Terrorismus zu rechtfertigen, zu fördern und zu verteidigen. Allen voran durch unsere Vorzeigepolitiker und "Qualitätsmedien". Und das halte ich nicht nur für ungerecht...
Also das ist bei der FAZ wohl Rainer Hermann. Der aber hat in den Jahren 2012 zweimal nachgewiesen, dass dem Assad-Regime zugeschriebene Massaker von Rebellen verübt worden sind.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syrien-eine-ausloeschung-11784434.html
Ja sicher, aber dafür können die Menschen dort doch nichts. Und - überall auf der Welt wurde und wird Macht- und Hegemonialpolitik auch durch Instrumentalisierung oppositioneller Kräfte verfolgt.
Das war in Vietnam so, das war und ist in Afghanistan so usw. Von daher ist es sehr berechtigt, den jetzigen Syrienkrieg entsprechend zu kritisieren, aber hier wird ja getan, als sei das nur das Markenzeichen einer Seite.
Ich dämonisiere nicht Assad, das tun andere. Die DDR war mit der SAR lange Zeit befreundet. Aber, es gab eine berechtigte Opposition, die auch verfolgt wurde.
Aus dem von Ihnen verlinkten Artikel:
"Hamza betrieb gemeinsam mit einem Kollektiv das letzte noch funktionierende Krankenhaus der Stadt, nachdem die russische Luftwaffe zuvor die anderen acht in Grund und Boden gebombt hatte."
Haben Sie sich einmal die Landkarten vom Kampf um Aleppo angesehen? Es ging dort um Ost-Aleppo. Die Mehrheit der Bevölkerung lebte in West-Aleppo und war nicht russischen Bomben ausgesetzt, sondern den Raketen und Granaten Ihrer Freiheitskämpfer. Diese verhinderten übrigens brutal, dass die eingeschlossenen Zivilisten Ost-Aleppos durch die eingerichteten Fluchtkorridore aus der Kampfzone entkommen konnten. Sie wurden ganz profan als menschliche Schutzschilde missbraucht. Die Geschichten von den bombardierten Krankenhäusern haben auch ihr Geschmäckle, wenn man die unmittelbar daneben aufgestellten Geschütze ausblendet oder die dort eingerichteten Waffenlager übersieht. Und nebenbei, auf die Filme über die Krankenhäuser in Raqqa, Falludscha oder Mossul dürfen Sie ganz gewiss Ewigkeiten warten. In Raqqa steht nach den amerikanischen Bombardements kein Stein mehr auf dem anderen. Erstaunlich oder eigentlich auch nicht ist eigentlich nur, dass diese Art der Gehirnwäsche immer noch funktioniert. Zu DDR-Zeiten haben sich die Menschen noch Mühe gegeben, hinter die vorgespielten Wahrheiten zu sehen. Die Zeiten sind wohl heute lange vorbei.
Nun ja, die Förderung und Unterstützung des islamistischen Terrors halte ich schon für ein Markenzeichen einer gewissen Seite... zumindest ist es mir auf die Schnelle nichts anderes geläufig.
»Aber, es gab eine berechtigte Opposition, die auch verfolgt wurde.«
Dieser Hinweis ist in diesem Kontext so viel Wert, als würde ich sie auf den Umgangs Herrn Macrons mit dessen Opposition noch im letzten Jahr hinweisen.
++ Wo Sie schon die DDR erwähnen, würde mich interessieren, ob Sie seinerzeit es auch entschuldigend verstanden hätten, wenn die Unzufriedenen & nach Veränderung strebenden Mitbürger sich mithilfe von USA & CO bewaffnet hätten, um einen Bürgerkrieg zur Beseitigung Honeckers anzufangen.++
Hallo, habe ich das irgendwo geschrieben oder gesagt?
++ Spätestens nach Jugoslawien bin ich durch mit diesen Machwerken!!! ++
Welche meinen Sie denn? Ich bin bei dem verlinkten Film fest davon überzeugt, dass er ein Einzelschicksal schildert - sehr eindrücklich und bewegend. Es gab in einem Kommentar dazu auch einen Verweis auf einen Beitrag in den "Blättern", der versucht, die gesamten Zusammenhänge zu erklären. Aber ein Machwerk ist der Film bestimmt nicht.
Mal eine kleine Erinnerung an das perfide Spiel unserer unabhängigen Qualitätsjournaille in diesem Zusammenhang: Als Ost-Aleppo eingeschlossen wurde, war der Aufschrei im Westen riesig. Kein Wort davon, dass vorher Westaleppo mit ca. 1,6 Mio. Menschen durch die kleinen Kinder den Kopf abschneidenden, demokratischen Rebellen (z.B. Nur al-Zenki, aktiv mit Waffen durch USA/EU beliefert - das Video ist immer noch zu sehen) komplett eingekreist und belagert wurde - ca. 2 Jahre lang! Da gab es richtige Offenbarungen in den Vorzeigemedien. Von den Lulians der BILD (Reichert und Röpcke) muss man nicht groß reden, sie haben sich ihren Zusatz "Jihad-Julian" redlich verdient. Dass aber ausgerechnet ehemals einigermaßen seriöse Medien wie DER SPIEGEL in persona Christoph Sydow dann die Terrorbanden unter dem schwarzen Banner zu Aleppos letzter Hoffnung erkoren, das demaskierte die Propaganda dann wohl endgültig. Erst recht, als der SPIEGEL sich nicht zu blöde war, IS-Propaganda zu verbreiten, nur um aufzuzeigen, dass die Belagerung Mosuls doch so unblutig gegenüber der Massenabschlachtung der Zivilbevölkerung in Ost-Aleppo durch die blutrünstigen Russen verlief. Beide Artikel sind noch immer nachlesbar... Prunkstücke westlicher Qualitäts-Berichterstattung!
»DER SPIEGEL in persona Christoph Sydow…«
Z.B.
Die arabischen Herrscher machen ihren Frieden mit Assad
Hundert Raketen sind noch keine Strategie
Schlachtfeld Syrien
Assad erobert Aleppo Kriegsverbrechen lohnen sich
Aleppo und Mossul - "Ihr messt doch mit zweierlei Maß"
Belagerte Städte in Syrien - Aleppo ist überall
Die Welt und der Syrien-Krieg - Rote Linien, verpasste Chancen, verlorenes Land
Kampf um Aleppo - Syriens Schicksal liegt in Putins Hand
28.707 Beweise gegen Assad - aber keine Anklage
28.707 Beweise gegen Assad - aber keine Anklage: Hierauf habe ich ihm nachstehende E-Mail gesandt:
From: Jürgen Beineke | Sent: Sunday, March 6, 2016 4:59 PM | To: Sydow Christoph DER SPIEGEL
Subject: Mein Leserbrief zu Ihrem SPIEGEL ONLINE-Artikel: 28.707 Beweise gegen Assad - aber keine Anklage
Sehr geehrter Christoph Sydow,
„Somit entgeht Assad einem Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof.“
Sollte Ihnen entgangen sein, dass sich George W. Bush bis heute ebenfalls nicht vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verantworten muss?
Da SPIEGEL ONLINE meinen kurzen Leserkommentar ärgerlicherweise wieder einmal nicht ins Forum eingestellt hat, möchte ich Ihnen den umso mehr, dann eben per E-Mail, zur Kenntnis bringen. Die unausgewogene SPIEGEL ONLINE-Berichterstattung ist einmal mehr Beweis für die Kultur der symbiotischen Kumpanei vieler Medien und der Mainstreampolitik der Gegenwartsmachthaber der „westlichen Wertegemeinschaft“.
Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Beineke
…
Ich habe ihm zu allen o.g. Artikeln Protest-E-Mails gesandt.
"Ich habe ihm zu allen o.g. Artikeln Protest-E-Mails gesandt."
...und mit großer Sicherheit wohl nie eine Antwort erhalten?
Doch einmal:
From: Sydow, Christoph | Sent: Friday, August 19, 2016 12:00 PM | To: Jürgen Beineke
Subject: AW: Christoph Sydow am 19. August 2016, 11:19 Uhr auf SPIEGEL ONLINE: Belagerte Städte in Syrien - Aleppo ist überall
Lieber Herr Beineke,
ich kann nicht nachvollziehen, wo in meinem Text Sie auf diese Zitate gestoßen sind.
Ich habe auf der Grundlage von Fakten der Vereinten Nationen und des Welternährungsprogramms die Lage in Syrien beschrieben. Das hat nichts mit einer Kampagne zu tun, sondern schlicht damit, dass die Situation in Syrien so ist, wie sie ist.
Wenn das nicht in ihr ideologisches Weltbild passt, ist das bedauerlich. Ich kann es aber nicht ändern.
Beste Grüße nach Castrop-Rauxel, Christoph Sydow
So ähnlich war der Tenor in der Berichterstattung über Douma & aktuell nun über Idlib. Man braucht fast nur die Städtenamen austauschen & fertig ist das Werk.
So ähnlich war der Tenor in der Berichterstattung über Douma & aktuell nun über Idlib. Man braucht fast nur die Städtenamen austauschen & fertig ist das Werk.
In Ihren Texten klingt es immer so. Kaum benennt jemand Terror als Terror, erwähnen Sie die Unzufriedenheit der Menschen, die nach Veränderung streben. Ja, auch die Terroristen oder Islamisten waren unzufrieden & wollten Veränderung, nur entspricht diese kaum unseren demokratischen Vorstellungen, die aber i.d.R. ohne Anlass dort hineininterpretiert werden. Ich möchte mir nicht ausmalen, was mit allen syrischen, ethnischen wie religiösen Minderheiten passiert wäre, wenn die verschiedenen Muslimbrüder-Gangs diesen Krieg gewonnen hätten.
>>"Hamza betrieb gemeinsam mit einem Kollektiv das letzte noch funktionierende Krankenhaus der Stadt,...<<
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir in der Berichterstattung gehört haben, dass das letzte Krankenhaus der Stadt bombardiert wurde, wahlweise von der syrischen Regierung oder den Russen.
Bei allem Verständnis und allem, was Sie richtig sagen, finden sich doch auch immer wieder parteiische und eben auch propagandistische Unschärfen in Ihren Darstellungen:
Die Wurzel des "Islamischen Staates" (Daesh) liegt im Irak; er wurde dann erst zum "Islamischen Staat im Irak und in Syrien" (ISIS). Zwar ist richtig, dass "der Westen", zumal die USA mit der Installation einer gegen eine sunnitische Mehrheit schiitische Dominanz ausübenden Regierung im Irak, einmal wieder an der Schaffung von Dämonen fleißig beteiligt war. Der korrekten Einordnung in der Region sollte das aber nicht unerwähnt bleiben.
Dass "Wladimir Wladimirowitsch Putin [...] diesem Treiben ["Massenvernichtung von Muslimen"] im September 2015 mit seinem gebieterischen STOPP gegenüber dem Westen" eingriff, unterstellt implizit, dass Putin Muslimen zu Hilfe eile. Dass hier die Motivation Putins liege, Russland gar als Schutzmacht von Muslimen auftrete, würde ich doch stark bezweifeln. Russland versteht sich als eine Schutzmacht des Baath-Partei Syriens, des Syriens des Assad-Clans, das, und das wissen Sie, wohl noch weniger ein muslimischer Staat ist, als es die Türkei ist. Russland geht es hier um sein strategisches Standbein in der Region, das noch aus Sowjetzeiten dort steht. Dass Putin sowie das offizielle Russland eine große Neigung zur islamischen Welt hegten, wäre auch neu.
>>Verteidigt man den Westen nun in Syrien? Durch eine Landnahme der Türkei? <<
Das wissen doch die NATO-Hampelmänner & -frauen auch nicht mehr schlüssig zu erklären.
>>Dann sind wir schon bei Verteidigung durch Angriff.<<
Könnten sie eine einigermaßen schlüssige bzw. zu schluckende Erklärung der Wichtigkeit einer Verteidigung durch Angriff bieten (wie z.B. Afghanistan) würde das weder den französischen Michel noch den deutschen Mich(a)el, den italienischen Michele usw. ( selbstredend inkl der weiblichen Namensform) stören. Nicht umsonst heißt es: Angriff ist die beste Verteidigung. Bzgl. Syrien funzt es nicht so. Die Appelle an sog. ´Humanitäre Intervention´ oder Right2Protect greifen auch nicht mehr.
´You can fool some of the people all of the time, and all of the people some of the time, but you can not fool all of the people all of the time.´
>>Angela Merkel hantiert verhalten "diplomatisch". <<
Ach, so nennt sich das verlogene Geschwurbel. Wenn die Frau tatsächlich so korrekt wäre, wie Sie uns nahebringen möchten, wann wenn nicht jetzt könnte Sie eine überzeugende Politik betreiben & ihre Außenministerin einfangen. Diese inhaltsleeren Verkündigungen à la ´Druck auf Putin, auf Assad, auf X&Y´ sind weder zu ertragen noch tragen sie zu irgendeiner Lösung bei. Was bilden die sich eigentlich ein? Dass wir alle Idioten sind, die ihren Scheiß abkaufen?
Mich ärgern auch Ihre ständigen, entschuldigenden Erklärungen. In 1. Linie ist Griechenland in der Zwangslage, wenn Erdogan die Flüchtlinge | Migranten instrumentalisiert. Danach die Balkanländer, in die diese weitergeleitet werden bis sie an der ungarischen Grenze nicht mehr weiterkommen. Die deutsche Vertretung in der NATO hat sich, neben USA | F | GB, am Freitag ablehnend gezeigt, als die Griechen in der pro-türkisch verfassten Abschlusserklärung verlangten, dass die Einhaltung des vereinbarten Flüchtlingsabkommen mit der Türkei darin erwähnt werden muss. Daraufhin blockierten die Griechen die Erklärung. Es ist unmöglich zu duschen, ohne sich nass zu machen. Das ist auch keine Politik sondern die Perversion von Politik.
tja, warum fängt die merkel nicht ihre ministerin fürs äußerste ein?
denn damit könnte sie überzeugen, die fc wäre rehabilitiert:
von idioten zu politik-beratern aufgestiegen
und auch herr putin und sein schützling assad wären den druck los.
und die griechen, erdogan und die flüchtlinge würden sich nass machen,
ohne zu duschen. endlich perversion ohne politik.
da hätte aujch magda was zu lächeln. :-)
Ja, das ist schon ziemlich unverfroren, mit welchen Begründungen die Menschen hier für dumm verkauft werden.
"Wenn das nicht in ihr ideologisches Weltbild passt, ist das bedauerlich. Ich kann es aber nicht ändern." Und unglaublich auch immer wieder, dass Ideologen/Demagogen anderen vorwerfen, ein ideologisches Weltbild zu haben.
Aber gerade im Fall Sydow weiß man ja, dass der dreist genug ist und sogar IS-Propaganda verbreitet...
Grüße aus M-V!
"…finden sich doch auch immer wieder parteiische und eben auch propagandistische Unschärfen in Ihren Darstellungen…"
In Ihrer Erwiderung stehen Sie dem aber in nichts nach. Das erklärte Ziel Putins war und ist, die islamistischen Terroristen auf syrischem Boden zu vernichten. Er traut sich auch, dies genau so zu sagen. Sie sollen nicht die Möglichkeit haben, wieder auf russischem Territorium Unheil über die Menschen zu bringen. Das Verhältnis der russischen Politik zum Islam ist ansonsten ein sehr entspanntes. Auch wenn in deutschen Medien nicht oder nur verzerrt darüber berichtet wird, ist es der Wahabismus der dort in seiner extremen Form nicht geduldet und aus nachvollziehbaren Gründen bekämpft wird. Daran beteiligen sich auch Muslime, die dieser Richtung nicht anhängen. Eine große Anzahl von Tschetschenen ist in Syrien bei der russischen Militärpolizei im Dienst und leistete wertvolle Hilfe bei vielen Verhandlungen, mit denen weiteres sinnloses Blutvergießen verhindert werden konnte. Und man braucht sich nur das heutige Grosny ansehen, um zu erkennen, dass der Islam in Russland nicht nur toleriert, sondern in den Gebieten, in denen er verwurzelt ist, auch gefördert wird. In Moskau ist vor einigen Jahren eine der größten Moscheen Europas eröffnet worden.
/d @ Grenzpunkt 0
»Bei allem Verständnis und allem, was Sie richtig sagen, finden sich doch auch immer wieder parteiische und eben auch propagandistische Unschärfen in Ihren Darstellungen:«
Sehen Sie – das ist eben das Schöne an dieser dFC: Wenn alle mithelfen, Fakten zusammenzutragen, komplettiert sich das Gesamtbild (oder vielleicht doch nicht?).
„Unschärfen in Ihren Darstellungen“ allenfalls insofern, als ich dem Leser Interpretationsräume lasse, die er wohlwollend oder auch bösartig nutzen kann.
Und ja – ich bin propagandistisch unterwegs, indem ich versuche, eine Gegenöffentlichkeit hinsichtlich der politisch-medialen Kriegsagitation herzustellen.
…
Und nun inhaltlich:
»Die Wurzel des "Islamischen Staates" (Daesh) liegt im Irak; er wurde dann erst zum "Islamischen Staat im Irak und in Syrien" (ISIS). Zwar ist richtig, dass "der Westen", zumal die USA mit der Installation einer gegen eine sunnitische Mehrheit schiitische Dominanz ausübenden Regierung im Irak, einmal wieder an der Schaffung von Dämonen fleißig beteiligt war. Der korrekten Einordnung in der Region sollte das aber nicht unerwähnt bleiben.«
Was in meinen Einlassungen gibt den Anlass für Ihre derartige „korrekte Einordnung in der Region“?
Ich bestätige Ihnen: Der IS, den die westliche Berichterstattung nur zu gern als Ausrede für alle ihre eigenen Schweinereien einsetzt, ist Kind der dreckigen Coalition Of The Willing mit ihrer skandalösen völkerrechtswidrigen Zerstörung des Irak. Ohne dieses Verbrechen gäbe es den IS nicht. Er rekrutierte sich zunächst aus den gut organisierten Leibgarden des strangulierten Saddam Hussein, den die USA ermordeten.
…
»Dass hier die Motivation Putins liege, Russland gar als Schutzmacht von Muslimen auftrete, würde ich doch stark bezweifeln.«
Dies habe ich weder behauptet noch suggeriert, sondern habe ausdrücklich folgendes geschrieben: (Wladimir Wladimirowitsch Putin, ist der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ während ihrer Massenvernichtung von Muslimen zwischen 1991 und September 2015 nicht in die Quere gekommen.) – Es hätte übrigens „zwischen 1999“ heißen müssen.
++ Mich ärgern auch Ihre ständigen, entschuldigenden Erklärungen. ++
Sie mich auch. Ach so, nee :-))))))) Tschuldigung, mich ärgern nur Ihre ständigen Empörungsausbrüche. Politik ist immer mal Perversion, aber so schnell nicht, meist balanciert sie am Rande selbiger.
Was heißt hier "auch". Ich lächle ja auch gern, wirklich. Wenn das nicht alles so traurig wäre. Ich denke mir immer, auch Leute, die eine Gegenmacht formieren oder - hier in der FC - wenigstens formulieren wollen, sind eben Teil der Macht, wenn auch Gegen...macht. Irgendwie klingt das alles so ähnlich wie bei den wirklich Mächtigen. Und das ist doch auch traurig. Aber, ich räume ein, es sind nicht alle so gegenmächtig. Nicht alle.
Das gestrige Update auf "Moon of Alabama":
"Nach der Verwirrung, die durch den plötzlichen Rückzug der russischen Streitkräfte in Syrien und die folgenden türkischen Drohnenangriffe verursacht wurde, scheint alles wieder normal zu sein.
Russische Flugzeuge bombardieren erneut Dschihadis, und der Türkei wurde von Russland mitgeteilt, dass keines ihrer Flugzeuge oder Drohnen im syrischen Himmel sicher sein wird.
Das Pentagon kündigte an, dass es der Türkei keine Luftunterstützung leisten wird. Es wird auch keine Patriot-Luftabwehr nach Syrien schicken, aber Präsident Trump versprach, andere NATO-Länder aufzufordern, dies zu tun. Sie werden das Ersuchen wahrscheinlich ablehnen. Es scheint, dass das Pentagon den Kampf mit dem Außenministerium gewonnen hat, das den türkischen Schutzauftrag unterstützt hat.
Der türkische Präsident Erdogan sagte, die Türkei habe kein "besonderes Problem" mit den russischen und iranischen Streitkräften in Idleb. Dies geschieht, nachdem der Iran und die Hisbollah gewarnt hatten, dass die türkischen Truppen in ihren jetzt umzingelten "Beobachtungsposten" leichte Ziele sein würden. Die türkischen Einheiten, die in Idleb eingefallen sind, waren heute ruhig.
Die syrische Armee hat die Gebiete, die in der vergangenen Woche verloren gegangen sind, wieder zurückerobert. Die Stadt Saraqib ist wieder befreit. Russland hat bekannt gegeben, dass seine Militärpolizei für die Sicherheit in der Stadt sorgen wird. Das bedeutet, dass sie für einen weiteren türkischen Dschihad-Angriff gesperrt ist. Die Autobahn M5 kann nun wieder geöffnet werden und wird sicher sein."
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Man darf gespannt sein, wie sich die deutsche Qualitätspresse (s. gestrigen Spiegel-Artikel, insbesondere die Leserkommentare) dazu äußert. Ein für den 05.03. vorgesehenes vierseitiges Treffen in Istanbul (T, R, F, D) wird wohl nicht stattfinden. Stattdessen fliegt Erdogan nach Moskau. Mehr als nur ein Symbol.
Wer versteckt sich eigentlich unter dem Begriff und dem Deckmantel der sog. Rebellen? Sind das die ehrbaren Kämpfer die auch in Damaskus einmarschieren könnten und die KEIN Blutbad unter den Kopten, den Jesiden und den Christen anrichten würden?
Wäre dies dennoch der Fall dann würden sich alle Schreiberlinge einen schlanken Fuß machen und sich fürderhin anderen Themen zuwenden.
Die mediale Hofberichterstattung bemüht im Zusammenhang mit dem „Bürgerkrieg in Syrien“ auch gerne den Begriff "Rebellen", die vom Westen unterstützt werden. In Wahrheit geht es um syrische Milizen und die CIA-Unterstützung dieser Dschihadisten und Salafisten, allen voran die al-Qaida-Truppe al-Nusra (bei Verwendung unterschiedlichen Namensbezeichnungen und Allianzen) und salafis-tisch-dschihadistische Ahrar al-Sham sowie Dschihadistenformationen wie Jaysh al-Islam, die den mili-tärische Gegenblock zur syrischen Regierung dominierten. Sie bestimmten, wie der "syrische Dschihad" zu verlaufen hat.
...
Apropos al-Qaida: Waren die USA ursprünglich nicht angetreten, um sie zu zerstören? War das nicht ein Grund mit, in Afghanistan einzufallen: Umso erstaunter war ich, zu vernehmen, dass Präsident Trump im Zusammenhang mit dem Syrien-Desaster kurz nach Amtsantritt, also 16 Jahre nach dieser Ankündigung, die US-Unterstützung der kampfstärksten und entschlossensten Gegner der syrischen Regierung untersagt hat, nämlich die CIA-Unterstützung der Dschihadisten und Salafisten, allen voran die al-Qaida-Truppe al-Nusra (in unterschiedlichen Namens- und Allianzauftritten) und die salafistisch-dschihadistische Ahrar al-Sham sowie Dschihadistenformationen wie Jaysh al-Islam, die den militärischen Gegenblock zur syrischen Regierung dominierten.
Siehe auch
“Eine große Anzahl von Tschetschenen ist in Syrien bei der russischen Militärpolizei im Dienst und leistete wertvolle Hilfe bei vielen Verhandlungen, mit denen weiteres sinnloses Blutvergießen verhindert werden konnte.“
Ein Satz, wie aus dem Neuen Deutschland vor 1989. Was Sie nicht alles wissen.
Ich habe allein große Zweifel angemeldet, dass Putin wegen 'vom Westen hingemetzelter Muslime' in Syrien eingreift. Was daran propagandistisch sein soll, frage ich mich.
Sie schreiben in Ihrem Absatz, der auf “Ich werde Ihnen die Auslassung nachliefern:“ folgt, doch vom Krieg in Syrien, oder? Und dort schreiben Sie, dass damit der IS entstand. Daher meine Korrektur.
Zu Putin: Jaja, Sie schreiben zunächst, Putin habe 1991[9] ff. nicht in das 'Abschlachten' von Muslimen eingegriffen. Dann aber habe er 2015 ein großes “STOPP“ gesetzt und eben eingegriffen. Für meine Begriffe sagen Sie somit: 2015 hat er sich endlich vor die Muslime gestellt. Möglicherweise meinen Sie das nicht so. Aber immerhin schreiben Sie klar lesbar, Putin habe 1999 ff. nicht zugunsten der Muslime eingegriffen. Da frage ich nun: Warum auch hätte er das tun sollen? Weil ihm Muslime so am Herzen liegen?
Noch kurz zum 'Abschlachten' von Muslimen. Es gibt nichts zu beschönigen an der Rolle des Westens, voran der USA, in weiten Teilen der islamischen Welt. Insbesondere der Drohnenkrieg (der doch wohl auch unter ihrem Buddy Trump weitergeht). Dennoch werden mit Abstand die meisten Muslime durch Muslime getötet.
Ich muss Abbitte leisten. Sie haben recht, was diesen Passus angeht, doch es ist mir eben erst wie Schuppen von den Augen gefallen:
»Aus geopolitischer Rivalität haben zuerst Katar und später auch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate im Verbund mit Großbritannien, Frankreich und den USA einen der brutalsten Kriege der Neuzeit entfacht, der unter anderem zur Entstehung des sogenannten Islamischen Staates geführt hatte und zu einem Magneten für Dschihadisten jeglicher Couleur wurde.«
Ich habe diesen Passus schon 100 Mal verwendet und den Fehler immer übersehen.
Korrekt sollte er so lauten: »Aus geopolitischer Rivalität haben zuerst Katar und später auch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate im Verbund mit Großbritannien, Frankreich und den USA einen der brutalsten Kriege der Neuzeit entfacht, der unter anderem zu einem Magneten für Dschihadisten jeglicher Couleur wurde.«
Doch ich hatte Sie ja versichert: Der IS, den die westliche Berichterstattung nur zu gern als Ausrede für alle ihre eigenen Schweinereien einsetzt, ist Kind der dreckigen Coalition Of The Willing mit ihrer skandalösen völkerrechtswidrigen Zerstörung des Irak. Ohne dieses Verbrechen gäbe es den IS nicht. Er rekrutierte sich zunächst aus den gut organisierten Leibgarden des strangulierten Saddam Hussein, den die USA ermordeten.
ENTSCHULDIGUNG DAFÜR!!!
…
Was Ihre Interpretation hinsichtlich Putin/Muslime angeht, so betrachte ich sie allerdings als das, was sie ist: Interpretation eben.
Interessant in diesem Zusammenhang Ihr Argument »Dennoch werden mit Abstand die meisten Muslime durch Muslime getötet«.
Hiermit versuchen Sie offensichtlich meinen Hinweis auf die Massentötungen von muslimischen Bevölkerungen durch die sogenannte westliche Wertegemeinschaft zu relativieren. Das ist Ihnen offensichtlich zu ehrenrührig.
"Ein Satz, wie aus dem Neuen Deutschland vor 1989."
Ich möchte bezweifeln, dass in dieser Zeitung, so wie in den jetzt in D erscheinenden Medien irgendetwas über das 'Russian Reconciliation Center for Syria' zu lesen war. Glücklicherweise gibt es heutzutage andere Informationsquellen, wenn auch nicht auf deutsch. Sie dürfen gern googeln. Ein Beispiel finden Sie hier (Two towns in southern Syria reconcile with government). In Daara und vielen anderen Gebieten waren die örtlichen Machthaber durchaus bereit, die Kampfhandlungen einzustellen, wenn ihnen kein Assad-Angestellter gegenüber saß, sondern ein Russe, der ihre Sprache spricht und die Kultur und Mentalität kennt. Dies ist nicht zuletzt das größte Manko der Amerikaner in ihren unendlichen Kriegen. Nachzulesen ist so etwas auf TomDispatch oder Truthdig von Amerikanern wie Danny Sjursen, William Astore oder Andrew Bacevich, die Armeeangehörige waren und selbst dort kämpfen mussten. Ich empfehle z. B. "Living at War (Forever)", "I Knew the War in Afghanistan Was a Lie", "Potemkin Patrols: Performing the (Afghan) War" oder "The U.S. Military’s #MeToo Reckoning That Wasn’t".
Aber seien Sie sich bewusst, die NSA schneidet mit, wenn Sie sich auf diesen Seiten aufhalten. Die Staasi würde vor Neid erblassen und sich selbst auflösen, wenn sie von diesen Möglichkeiten gewusst hätte.
P.S. Mir ging es mehr um die Unschärfen als die Propaganda. Die scheint zumindest in Teilen bei Ihnen zu wirken.
Nein, dafür keine Entschuldigung. Wofür denn? Es ging ja nur darum, einen unabsichtlichen Fehler geradezurücken. Die Problemlage im Kern - dass die USA einmal wieder einen Dämon mit erschaffen haben - war ja deshalb nicht falsch dargestellt.
Interpretation? Betreffend "Putin/Muslime" lässt das, was Sie oben formulieren, für mich keinen anderen Schluss zu, als den, den ich hingeschrieben habe. Schauen Sie doch selbst noch einmal auf den Aufbau, den Sie der betreffenden Textstelle gegeben haben.
"Hiermit versuchen Sie offensichtlich meinen Hinweis auf die Massentötungen von muslimischen Bevölkerungen durch die sogenannte westliche Wertegemeinschaft zu relativieren. Das ist Ihnen offensichtlich zu ehrenrührig."
DAS - "Ihnen offensichtlich zu ehrenrührig" - ist eine kühne Interpretation! Wobei es stimmt, dass "Massentötungen" relativ ist. Dass ich hingegen das Treiben der "westlichen Wertegemeinschaft" nicht relativiere, habe ich deutlich hingeschrieben. Ich stelle nur fest: Es werden durch Sie, freilich nicht allein durch Sie, einzig die Tötungen durch Drohnen und Missiles der genannten "Wertegemeinschaft" als solche wahrgenommen. Niemals hingegen die durch z. B. russische Bomben. Oder kommt es Ihnen nicht auch zu simpel gestrickt vor, dass es islamischen Terrorismus, der eben in erster Linie ebenso Muslime tötet, ohne den Westen gar nicht gäbe?
Glauben Sie mir, meine Desillusionierung und Wut über die Double-standards des Westens und seine Verbrechen unter dem Vorwand von Freiheit und Demokratie sitzen tief. Allerdings gelingt es mir nicht, deshalb (!) das Treiben anderer Beteiligter in den fraglichen Konflikten, wie eben in Syrien, nicht kritisch zu sehen. Warum sollte ich denn auch? Machte ich mir damit die Welt nicht genauso einfach, suchte ich mir damit nicht genauso schwarz und weiß aus, als wenn ich kritiklos fressen würde, was der SPIEGEL über Syrien schreibt? Nein, ich muss mir im Syrien-Krieg keine Seite aussuchen und ich glaube hingegen auch genug über diese (!) Welt zu wissen, um mir keine Illusionen darüber zu machen, dass es einen Staat gäbe, der als der Gerechte gegenüber den Menschen an sich auftritt. Und daher wehre ich mich auch gegen Anschuldigungen, die mich mit jedem kritischen Gedanken, der etwa an einer, hier Ihrer, "Parteilinie" kratzen könnte, in genau eine Ecke schieben wollen.
Mit dem Verweis auf das ND zu DDR-Zeiten ging es mir freilich um die Art des Ausdrucks.
Vielleicht noch einmal kurz zu Ihrem Verweis auf den "gelassenen Umgang Russlands mit dem Islam" und die Moschee in Moskau. Ja, in Kazan, in Tatarstan etwa gibt es so einige Moscheen und die schon ziemlich lange. In den westlichen Staaten gibt es überall Moscheen und es wird betont, dass es um Freiheit der Religion, ein gleichberechtigtes Miteinander usw. geht. Und denken wir an Obamas Kairoer Rede? So, und was besagt das alles, wenn wir auf die Krisenherde in der islamischen Welt mit internationaler Beteiliung schauen? Richtig, ziemlich wenig bis gar nichts. Außerdem habe ich nicht gesagt, Russland bekämpfe Muslime, wo es sie findet.
Na dann können wir ja jetzt zum Kern kommen. Woran machen Sie Ihre Kritik an der russischen Kriegsführung in Syrien fest? Ich denke, dass Putin in maßgeblichen Kreisen der muslimischen Welt ganz anders eingeschätzt wird als Obama und alle seine Vorgänger und Nachfolger. Obama war der geschickteste Lügner, der goldene Worte von sich geben konnte und hinterrücks völlig anders gehandelt hat. Verlässlichkeit und Vertrauen sind gerade im Krieg Werte, die nicht hoch genug eingeschätzt werden können. Putin hat noch nie einen Verbündeten fallen gelassen. Betroffene wissen das sehr gut einzuschätzen. Wie die Kräfteverhältnisse aussehen, habe ich schon an anderer Stelle dargestellt.
tja, in putin haben manche einen verlässlichen, geschätzten, vertrauens-würdigen
beistand/verbündeten/kameraden: mehr als gold wert im krieg!
dagegen der katzen-goldig-heimtückische, geschickte lügner O.
war der eigentlich jude?
Ergeben wenigstens manche Ihrer Kommentare noch Sinn? Wenn Sie Obamas Reden seinen Drohnentoten gegenüberstellen, erübrigt sich eine Antwort. 'Yes we can' hat in einigen muslimischen Ländern eine ganz andere Bedeutung als im friedlichen Deitschland bei friedliebenden Bürgern, die voller Emphatie folgenlos in die Tasten hauen.
Vielleicht ist ja gerade das, was die Russophoben so verärgert: Dass die Politik Putins dann doch eher berechenbar ist und auf der Einhaltung von Vereinbarungen und Verträgen beruht - im Gegensatz zum "Wertewesten"? Sicher sind manche Aktionen überraschend und zumindest kritisch zu betrachten (Krim, Ostukraine), aber auch diese erfolgten erst als Reaktion auf vorangegangene Aggressionen.
Das ist auch meine Meinung!
Paul Craig Roberts ist einer der Publizisten, die Putin immer wieder vorwerfen, dem Westen gegenüber zu vertrauensselig zu sein bzw. nicht hart genug vorzugehen. Das kann man sicher so sehen. Wenn man aber die Verantwortung für seine Taten übernehmen muss, sehen manche Dinge ganz anders aus und es kommen Überlegungen hinzu, die zögern lassen. Auf die Ukraine oder die Krim bezogen würde ich aus meiner Sicht sagen, dass Putin in der Zwickmühle 2014 alles richtig gemacht hat, nicht nur für Russland, sondern auch für uns. Niemand kann sagen, ob wir immer noch so friedlich hier sitzen würden oder nicht schon längst atomar verschmort wären, wenn dort ein Hitzkopf an seiner Stelle gesessen hätte. Ob die Zwickmühle zu verhindern gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt und ist nur sehr spekulativ zu beantworten.
Ich kann Ihnen in keinem Fall widersprechen.
Die Besonnenheit Russlands sieht man auch in Syrien: seinerzeit als Verhinderer eines offenen Überfalls der NATO wegen des Gifgasangriffs (Obama hatte bekanntlich das Drehbuch für die "Rebellen" geschrieben), jetzt auch wieder angesichts der türkischen Aggressionen. Es ist interessant (und beunruhigend) zu beobachten, dass die geschickte Diplomatie Russlands nicht nur erfolgreich ist, sondern das darauf folgende Wutgeheul aus westlichen Medien und Politik darauf immer lauter und aggressiver wurde.
Ich habe hier keine Kritik an der russischen Kriegsführung formuliert.
Was sind denn das für Gehirnverrenkungen? Das "vertragstreue" Russland annektiert unter Missachtung aller internationaler und bilateraler Verträge, Teile und der Ukraine. Schuld daran ist eine imaginäre Aggression der Ukraine? Wo lernt man denn so was und wo muss man sein Rückgrat abgeben, um so einen Bückling zu machen?
Der Film "Für Sama" ist in der jetzigen Freitags-Ausgabe besprochen. https://digital.freitag.de/1020/konfetti-und-bomben/ - Im Moment noch digital, aber bald wird er sicher auch online gehen. Es ist kein Machwerk.
Nur weiter. Peinlicher scheint es immer zu gehen.
Sie dürfen in Ihrem Beitrag ruhig kenntlich machen, welche Propagandatechniken Sie angewendet haben.
a) Informationsflut
b) Fragmentierung
c) Dekontextualisierung
Mehrfachnennungen sind erlaubt.
Komplimente an die Teilnehmer dieser Diskussion für ihre ernsthafte und engagierte Beteiligung (mit Ausnahme von einem) und ganz herzlichen Dank.
Danke vor allem für die erfreulich klaren Positionierungen in diesem Kontext.
Beste Grüße, Jürgen Beineke
Siehe auch: Ausgebombte, Vertriebene, Flüchtlinge, Freiwild
Danke für den Blog !
Schauen Sie sich den Film an, dann sprechen wir weiter.
Wovon ich nicht ausgehe ist, dass es eine europäische 12-Filmförderung für den Film einer Mutter gibt, deren kleiner Sohn von sog. Rebellen enthauptet wurde. Dieses ´Einzelschicksal´ ist nach westlichen Maßstäben weder interessant noch relevant. Einen derartigen TV- oder Kinofilm würden unsere Werteaufrechterhalter weder fördern, produzieren noch ausstrahlen. Geschweige denn diese Mutter in ihren Schoss aufzunehmen, um ihr ein auskömmliches Leben samt Showbiz zu ermöglichen.