Email an Kevin Hagen, SPIEGEL ONLINE

Medien. Kevin Hagen, SPIEGEL ONLINE, zu seiner Veröffentlichung "Putins Bollwerk in Berlin" vom heutigen Tage.

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Er moniert die angebliche Einseitigkeit in Stellungnahmen der Partei DIE LINKE.

From: j.beineke@t-online.de
Sent: Thursday, April 19, 2018 9:58 AM
To: Kevin.Hagen@spiegel.de
Subject: 2018-04-19 - Linkspartei und der Syrienkonflikt_ Putins Bollwerk in Berlin

Linkspartei und der Syrienkonflikt
Putins Bollwerk in Berlin


»Doch die Frage muss erlaubt sein, warum die Linke seit Jahren im Vergleich kaum wahrnehmbar ist, wenn es um Assads Gräueltaten in dem Bürgerkrieg geht, um mittlerweile 27 bestätigte Chemiewaffenangriffe seiner Armee. Und um die Tatsache, dass Russland all das mitträgt, Assad weiter stützt und Lösungen im Uno-Sicherheitsrat blockiert.«


Sehr geehrter Kevin Hagen,

ich möchte die Frage gerne an Sie zurückgeben: Die Frage muss erlaubt sein, warum die mediale Hofberichterstattung des Westens kaum wahrnehmbar ist, wenn es um die Gräueltaten des supranationalen Angriffsbündnisses „westliche Wertegemeinschaft" in dem angezettelten Bürgerkrieg geht.

Kann es sein, dass DIE LINKE um Sahra Wagenknecht schlechterdings nichts anderes tut, als den medialen Hofberichterstattern den fehlenden Part der Berichterstattung zu liefern und in die Öffentlichkeit zu transportieren?

Die „westliche Wertegemeinschaft“ spielt sich seit Jahrzehnten hochmoralisch auf, betreibt dafür eine Hetzkampagne nach der anderen, jagt nach eigenen Bekundungen Schurkenstaaten und Terroristen, bekämpft die Achse des Bösen (Axis of Evil). Im Augenblick findet eine bösartige Dämonisierung Syriens und dessen Präsident Baschar al-Assad sowie Russlands und dessen Präsident Wladimir Putin statt, die den eigenen Dreck am Stecken in lauter Wohltaten uminterpretiert. Der westlichen Lesart zufolge gibt es gute Bomben und böse Bomben.
Um uns das glauben zu machen, haben sich politische und mediale Akteure in einer symbiotischen Kultur der Kumpanei zusammengefunden und agitieren uns Bürgerinnen und Bürger pausenlos mit Kriegsrhetorik.

Ihre Visitenkarte:
Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen, zumeist völkerrechtswidrigen Interventi-onskriege von mittlerweile 1,5 Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen ist die obszöne Reputation, die sich mit der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ verbindet, die mal als NATO, mal als Coalition Of The Wil-ling, mal als Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat Staaten überfällt.

„Die Medien“, haben uns für diese Verbrechen mit Chorgesang agitiert und uns den Unterschied zwischen den guten Bomben und den bösen Bomben erklärt. Sie sollten sich schämen. Doch stattdessen machen Sie weiter, schleudern Brandsätze.

Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland möchte ich Sie persönlich und die anderen Beteiligten fragen, worin sich eigentlich die Gewalt- und Tötungshandlungen der syrischen Armee von denen der „westlichen Wertegemeinschaft“ unterscheiden? Menschen verbrannten und verbrennen auch nach Bombenattacken des Westens bei lebendigem Leibe.


Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke

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Geschrieben von

Flegel

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