Trumps Makel

Medienkampagne. Noch blamabler als das der politisch-mediale Komplex augenblicklich tut, kann man sich nicht blamieren.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Dass Donald Trump beim eigentlichen Amtsenthebungsverfahren im Senat von allen Vorwürfen freigesprochen wird, was angesichts der republikanischen Mehrheit in der Kammer die mit Abstand wahrscheinlichste Variante ist und dass Trump dann im November 2020 nicht nur wiedergewählt wird, sondern seine Republikaner auch den Senat halten und das Repräsentantenhaus von den Demokraten zurückerobern, erscheint nicht unwahrscheinlich.

Genau diesen Hattrick – Weißes Haus, Senat und Repräsentantenhaus – gab Trump am Mittwochabend (18.12.2019) in Battle Creek als Ziel für 2020 aus. – Ein Triumpf des Mannes!

[Dieser Post ist auch auf meiner eigenen Homepage zu finden]

Das haben besonders einseitg fanatische Medien jetzt von ihrem obsessiven Trump-Hunting. Sie sollten sich was schämen. Doch borniert, wie sie sind, treten sie nach, konstruieren einen neuen vernichtenden Tatbestand:

Trumps Makel!!!

»Allein die Impeachment-Anklage ist ein Makel, der Trump für immer anhängen wird, von den Zeitungsschlagzeilen bis in die Geschichtsbücher.« (Marc Pitzke, SPIEGEL ONLINE)

»Für Trump ist das Impeachment schon jetzt ein Makel - auch wenn es ihn wohl nicht die Präsidentschaft kosten wird.« (Berliner Morgenpost)

»Historisches Votum im US-Kongress: Der Präsident muss ein Impeachment-Verfahren im Senat über sich ergehen lassen. Egal wie es ausgehen wird - für Trump ist das Verfahren schon jetzt ein Makel.« (Focus Online)

»Historisches Votum im US-Kongress: Der Präsident muss ein Impeachment-Verfahren im Senat über sich ergehen lassen. Egal wie es ausgehen wird - für Trump ist das Verfahren schon jetzt ein Makel.« (SZ.de)

Besonders weit aus dem Fenster lehnt sich Alan Cassidy auf SZ.de: »Nun hat er ihn, den Stempel der Schande, den kein Präsident will. Nach all den Spekulationen, Ermittlungen und Anhörungen, nach all den Brandreden und Wutbriefen ist es jetzt offiziell: Donald Trump ist der erst dritte Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten, gegen den ein Impeachment erfolgt ist. Die beiden Anklagepunkte - Machtmissbrauch und Behinderung des Kongresses - werden für immer mit seinem Namen verbunden sein. Und ganz egal, was der Rest seiner Präsidentschaft noch bringt: Das Impeachment ist für Trump eine Schmach. Die Anklage zur Amtsenthebung ist die schwerste Strafe, die das Repräsentantenhaus gegen einen Präsidenten verhängen kann. Trump hat sie verdient.«

Ebenfalls nicht von schlechten Eltern: Damir Fras (RedaktionsNetzwerk Deutschland).

Seine Agitation sowohl in meiner Tageszeitung als auch in der Märkische Allgemeine: »Trump, das ist nun schon klar, wird den Makel des Impeachments nicht mehr loswerden. Der Eintrag dazu wird in den Geschichtsbüchern nicht nur eine Fußnote sein. Doch ein wütender Trump ist gefährlich unberechenbar. Der Wahlkampf 2020 wird noch gemeiner als jener im Jahr 2016.«

Ich habe ihm soeben folgendes E-Mail geschrieben:

From: j.beineke@t-online.de | Sent: Friday, December 20, 2019 11:33 AM

To: geschaeftsfuehrung@rnd-news.de

Subject: Ausgabe 'Ruhr Nachrichten Haltern', 20.12.2019, Seite 2 | Der Präsident ist das Problem - Trumps Makel

...

Trumps Makel

»Trump übte als Präsident Druck auf die Ukraine aus, weil er sich einen persönlichen Vorteil bei der Wahl im kommenden November verschaffen wollte.« – Woher wissen Sie das eigentlich so genau. Sie spielen sich auf, wie sich selbst der oberste Richter der Vereinigten Staaten nicht aufspielen würde.

Hallo Damir Fras,

sagen Sie mal, wer sind Sie eigentlich, dass Sie die Backen so aufblasen. Unisono habt ihr Medien seit Trumps Kandidatur für das Amt des Präsidenten gegen den Mann gestänkert und gehetzt, habt ihn verleumdet und ihm dafür eine virtuelle Russlandaffäre nachgesagt, aber nie bewiesen, musstet nach der Mueller-Untersuchung gar den Schwanz einziehen. Und auch jetzt reicht es nicht für ein Impeachment-Verfahren, weil auch diese Ukraine-Affäre eine virtuelle ist, trotz eurer einseitigen und undifferenzierten trumpfeindlichen Agitation. – Dabei habt ihr euch doch so viel Mühe gegeben, uns den Mann als ein besonders verkommenes Präsidentenexemplar zu verkaufen.

Ähnlich wie Ihr verleumdeter Donald Trump sind auch Sie an Selbstgefälligkeit nicht zu überbieten:

Dass Donald Trump mit Russlandkontakten, Ukrainekontakten oder sonst wie justiziable Straftaten begangen und hierdurch die USA beschädigt hat, ist bis heute strafrechtlich nicht bewiesen. Der Kampagnenjournalismus betreibt seit Oktober 2016 üble Nachrede und überschlägt sich in der Verbreitung von Gehässigkeiten.

Die grandiose pathologische Fokussierung auf Trump lässt völlig außer Acht, dass da draußen zwei Politik-Verbrecher unbehelligt herumlaufen, die nahezu vier Millionen Menschenleben auf dem Gewissen und allein für den War On Terrorism 6,4 Billionen US-Dollar ausgegeben haben. – Und Sie skandalisieren ein vergleichsweise harmloses Telefonat zwischen Donald John Trump und Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj. Was für eine pathologisch/amnestische Entgleisung!!!

Das "Cost of War"-Projekt des "Watson Institute for International and Public Affairs" untersuchte die Auswirkungen des von den USA nach dem 11. September 2001 entfachten "Kriegs gegen den Terror" und präsentierte nicht nur der ganzen Welt, sondern auch Ihnen grässliche Zahlen:

In den vergangenen 18 Jahren kamen demnach über 800.000 Menschen durch direkte Kampfhandlungen der US-geführten Koalition ums Leben. Darunter zählen Zivilisten, NGO-Helfer, Journalisten, US-Soldaten und Söldner, Angehörige des US-Verteidigungsministeriums sowie Truppen, Polizisten und Rebellen, die an der Seite der US-Koalition kämpfen.

Professor David Vine der American University, ein Vorstandsmitglied des "Cost of War Project", betonte, dass die indirekte Opferzahl dieser Kriege in Afghanistan, im Irak, im Jemen, Pakistan und Syrien "generell viermal so hoch geschätzt" wird. Nach dieser Schätzung starben demnach mindestens 3,1 Millionen Menschen aufgrund der Kriegsfolgen (kein Zugang zu Nahrung, Wasser, Medizin, Infrastruktur etc.), "etwa 200-mal mehr als US-Tote", sagte Vine. Die US-Führung trage die Hauptverantwortung für die Entfachung von "katastrophalen Kriegen, die nie unausweichliche, sondern gewählte Kriege waren". Rund 6,4 Billionen US-Dollar hat Washington dafür ausgegeben, Tendenz steigend.

Warum verbalisieren und skandalisieren Sie das nicht? – Haben Sie die Maßstäbe verloren?

Und da ist Joe Biden:

Es ist bekannt, dass kurz nach dem Putsch in Kiew für Joe Bidens Sohn, Hunter Biden, ein zusätzlicher Sitz im Verwaltungsrat von Burisma, dem größten nichtstaatlichen Gasproduzenten der Ukraine, eingerichtet wurde. 2015 gab es deswegen Ermittlungen des ukrainischen Generalstaatsanwalts Wiktor Schokin wegen möglicher Interessenkollision, Korruption und Vetternwirtschaft. Aber die Untersuchungen konnten nicht abgeschlossen werden. Wie 2018 bekannt wurde, hatte Joe Biden den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und den Premierminister Arsenij Jazenjuk, beide Günstlinge der USA, durch Nötigung dazu gebracht, Schokin zu entlassen. Es gibt selbst noch ein dokumentarisches Video, in dem Joe Biden mit seiner damaligen Nötigung selbstgefällig herumprahlt.

Warum verbalisieren und skandalisieren Sie das nicht? – Haben Sie die Maßstäbe verloren?

»Trump, das ist nun schon klar, wird den Makel des Impeachments nicht mehr loswerden. Der Eintrag dazu wird in den Geschichtsbüchern nicht nur eine Fußnote sein.« – So die Medienlandschaft unisono im Chorgesang, das ist ihr wichtig, das ist ihre überaus wandlungsfähige, nunmehr neue Fokussierung zur zwanghaft/pathologischen Diskreditierung des Mannes.

Ihr habt euch verkalkuliert und jetzt muss wenigstens »Trumps Makel« übrigbleiben, wenigstens dafür wollt Ihr jetzt noch sorgen! Dafür tretet ihr jetzt noch nach.

Merkt ihr eigentlich nicht, dass Donald Trump es ist, der hier Regie führt und nicht ihr:

Dass Trump beim eigentlichen Amtsenthebungsverfahren im Senat von allen Vorwürfen freigesprochen wird, was angesichts der republikanischen Mehrheit in der Kammer die mit Abstand wahrscheinlichste Variante ist und dass Trump dann im November nicht nur wiedergewählt wird, sondern seine Republikaner auch den Senat halten und das Repräsentantenhaus von den Demokraten zurückerobern, erscheint nicht unwahrscheinlich.

Genau diesen Hattrick – Weißes Haus, Senat und Repräsentantenhaus – gab Trump am Mittwochabend (18.12.2019) in Battle Creek als Ziel für 2020 aus. – Ein Triumpf des Mannes!

Das Impeachment-Verfahren ist kein zwingendes, objektives Verfahren. Ob ein Impeachment-Verfahren durchgeführt wird, hängt nicht etwa vom sauberen Rechtsverständnis der US-Demokraten ab, sondern z.B. davon, ob Nancy Patricia D’Alesandro Pelosi gerade mal wieder die Hosen voll hat, wie uns die virtuelle Russlandaffäre des Donald Trump gelehrt hat. Darin unterscheiden sich Demokraten und Republikaner nicht.

Das Impeachment-Verfahren: Eine Nebelkerze, die von Ihnen als Popanz vorgeführt wird.

Trumps "America First"-Politik, die sich auch in den Schutzzöllen für die heimische US-Wirtschaft ausdrückt, steht dem Geschäftsmodell der neo-liberalen Eliten diametral entgegen, weshalb Trump nicht nur in den USA, sondern auch im gesamten Westen von elitären Globalisierungsgewinnern in Wirtschaft und Politik und dem medialen Sprachrohr der monetären Machthaber auf das Schärfste attackiert wird.

„Zu lange hat eine kleine Gruppe hier, in der Hauptstadt unseres Landes, die Früchte eingefahren, während die Menschen da draußen dafür bezahlt haben. Washington ging es gut, aber die Menschen konnten an diesem Wohlstand nicht teilhaben; den Politikern ging es gut, aber die Arbeitsplätze wanderten ab und die Fabriken wurden geschlossen. Das Establishment hat sich nur selbst geschützt, aber nicht die Bürger unseres Landes. Ihre Siege waren nicht die Siege des Volkes, ihre Siege waren nicht eure Siege. Während sie hier gefeiert haben, in der Hauptstadt eures Landes, gab es für ganz viele Familien da draußen im ganzen Land wenig zu feiern. Das alles ändert sich gerade hier und jetzt.“ – So Donald Trump in seiner Antrittsrede.

»Der frühere Bauunternehmer«, wie Sie ihn in despektierlich/abwertender Absicht nennen, und Multimilliardär hat sein eigenes Geld mitgebracht, gebärdet sich unabhängig und entzieht sich so den Seilschaften des Washingtoner Sumpfes, den ja offensichtlich auch Sie unterstützen. Das macht sie so furios.

Und ein ganz besonderes Lob für den Mann: Hat er doch, im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern (dem Republikaner George W. Bush und dem Demokraten und Friedensnobelpreisträger Barack Hussein Obama II) in den drei Jahren seiner Amtszeit bisher weitgehend auf die Massenvernichtung von Menschen zur Durchsetzung seiner politischen Absichten verzichtet.

Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Beineke

...

[Dieser Post ist auch auf meiner eigenen Homepage zu finden]

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Flegel

Manches, was vom Tisch gefegt wird, findet sich unter dem Teppich wieder.

Flegel

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden