Rache-Slapstick à la Tarantino: Percival Everetts Krimi „Die Bäume“

Literatur Percival Everetts Roman „Die Bäume“ ist eine gnadenlose Krimi-Parodie auf die Lynchmorde in den USA. Ein Buch, das sich über Genregrenzen hinweg bewegt und in seiner Geschwindigkeit und seinem Witz an Filme, wie „BlacKkKlansman“ erinnert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2023
Percival Everett
Percival Everett

Foto: Imago/agefotostock

Vor Rassisten haben die meisten Menschen aus guten Gründen Angst. Wer den Mut hat, kann sich über Rassisten aber auch einfach lustig machen, so wie der im südlichen US-Bundesstaat Georgia geborene und heute in Los Angeles lebende schwarze Schriftsteller Percival Everett. Gemessen an dem ernsten, brisanten Thema, ist sein Roman Die Bäume fast schon gnadenlos komisch. 2022 war er damit für den renommierten Booker-Preis nominiert.

Seit 40 Jahren schon veröffentlicht der heute 66-jährige Everett Romane, die sich mit der afroamerikanischen Geschichte und Gegenwart beschäftigen. Die Bäume handelt von der entsetzlichen Tradition der Lynchjustiz. Als es 2021 im englischen Original erschien, fiel es in den USA mitten hinein in eine politische Debatte. Im