„1Q84“ von Haruki Murakami: Romane für Weltbürger

Globalisierung Zwischen Jazzmusik und Misosuppe – Anmerkungen zum Erfolg von Murakami Harukis neuem Werk „1Q84“
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Der neue Murakami kann durchaus als Opus Magnum durchgehen. Über 1000 Seiten dick, vereinigt 1Q84 sämtliche in seinen früheren Romanen vorkommenden Motive: von den erotischen Frauenohren und den rezeptartigen Kochszenen über Jazzmusik bis hin zur Sinnsuche von 30+-Singles – inklusive phantastischer Elemente und historischer Exkurse. Sogar das Thema seines Sachbuchbestsellers Untergrundkrieg wird zu einem zentralen Handlungsstrang. Denn unter anderem geht es in diesem Roman um eine totalitäre Sekte, die zwar keinen Anschlag plant oder durchführt, aber im postideologischen Universum Murakami Harukis als Referenzpunkt für Fundamentalismus und neue Religiosität steht. Das alles wird in der üblichen minimalistischen Sprache und mit einem genial