Schlingenhaftigst

Fantastik Hanebüchene Karibik: In Rita Indianas Kurzroman „Tentakel“ purzeln die Figuren durch Zeit und Körper
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2018

Manche Romane, leider nur die wenigsten, sind so spannend und mitreißend in Dramaturgie, personeller Ausstattung und stilistischer Umsetzung, dass einem beim Lesen so richtig schwindlig wird. Das Buch zur Seite legen, geht dann wegen der Spannung einfach gar nicht. Bei Rita Indianas Tentakel muss man das auch nicht, denn ihr Roman ist ein gerade mal 160 Seiten langes furioses Spektakel, in dem neben einem heimtückischen Mord an einer alten Frau auch Zeitreisen durch die Jahrhunderte, ein Ausflug in die Gegenwartskunst, eine längere Gefängnisstrafe, prekäre Callcenterjobs, jede Menge karibischer Musik, Voodoopraktiken, zauberhafte Strände und ökologische Meereskatastrophen eine Rolle spielen.

Hierzulande ist die 1977 geborene, in Miami lebende Dominikanerin