Sozialkritische Literatur, die berührt

Erzählkunst Daniel Alarcón ist ein junger lateinamerikanischer Autor aus den USA. Sein Buch „Stadt der Clowns“ ist schlicht brillant
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Um zu Überleben, nehmen urbane Menschen die Identität von Clowns an
Um zu Überleben, nehmen urbane Menschen die Identität von Clowns an

Foto: Rodrigo Buendia/AFP/Getty Images

Vor drei Jahren machte der 1977 in Lima geborene und in Kalifornien lebende Daniel Alarcón mit seinem Debütroman Lost City Radio Furore. In Deutschland wurde ihm für die komplex komponierte Parabel über Gewalt, Bürgerkrieg und Diktatur in Lateinamerika der Literaturpreis des „Haus der Kulturen der Welt“ verliehen. Mit dem Band Stadt der Clowns kommen nun etwas ältere Erzählungen neu in deutscher Übersetzung heraus.

Stadt der Clowns vereinigt neun Erzählungen, die in Peru und mehrheitlich in Lima angesiedelt sind. Meist sind die Akteure Migranten, die aus der Provinz in die Großstadt gekommen sind. Sie sind entwurzelt, leben prekär und befinden sich nicht selten am Rand der Legalität, was mit Armut, in einigen Fälle