Zombies im Eis

Sorokin Wahrscheinlich wird auch Vladimir Sorokins neuer Roman den Hass der Putin-nahen Jugend auf sich ziehen. Dabei ist „Der Schneesturm“ eines seiner bislang besten Bücher
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Der 1955 in der Nähe von Moskau geborene Vladimir Sorokin gilt als herausragender Vertreter der Postmoderne, vor allem aber ist er in der russischen Gegenwartsliteratur der Mann fürs Grobe. In seinen Romanen essen die Protagonisten schon mal jede Menge Kot, ganze Wohnblocks werden mitsamt den darin lebenden Menschen abgerissen und in seinem Science-Fiction-artigen Russland laufen an allen Ecken und Enden Faschisten herum. Daher überrascht Sorokins neuer Roman. Der Schneesturm ist ein im ersten Moment vergleichsweise harmlos daherkommendes Wintermärchen, das am ehesten an die russischen Erzähltraditionen von Gogol und Tolstoi erinnert. Aber auch dieses gerade mal gut zweihundert Seiten umfassende Büchlein hat es in sich.

Ungleiches Duo

Der Schneesturm könnt