Mir geht es hier mit dieser schnellen Analyse, um die Betrachtung durch die Brille des Medienexperten, Menschenrechtlers und Antikapitalisten.
Und ebenso wichtig: das persönliche emotionale Gleichgewicht angesichts der jüngsten Horrorszenarien in Syrien, Gaza, Ukraine oder Nord-Irak, die unseren Planeten schon morgen in ein Armageddon - im Sinne eines künstlich herbeigeführtes Weltuntergangsszenariums - verwandeln könnten.
Wie verarbeite ich meine Betroffenheit, Ohnmacht und Empörung angesichts des “zum Himmel schreienden” Unrechts der aktuellen Verbrechen, für das ich mich als NATO-Schutzbefohlener, EU-Bürger und deutscher Wähler, mitverantwortlich und mitschuldig fühle? Und selbst meine zwangsmitgliedschaftlichen GEZ-Gebühren, die nachweislich zur Desinformation und Propaganda “zweckentfremdet” werden, tragen dazu bei, dass ich mich menschlich immer wieder in einem Zustand wiederfinde, der mich psychologisch so stark belastet - das ich mich handlungsunfähig fühle. Auch ein Kalkül der Schock-Strategie.
“Not in my name!” Interessiert dies Irgendjemanden im NATO-Hauptquartier? Es wird einfach weiter alles zugebombt in Rafah, Luhansk oder Kidal. Und PR-Offiziere und Account Manager börsennotierter staatlich akkreditierter Waffenlieferanten arbeiten ebenfalls auf 24/7 auf Hochtouren. Krieg ist 2014 ein Bombengeschäft. Und ich rede hier von Multi-Milliarden...
Wie kann ich mit dieser inneren Zerrissenheit umgehen, einerseits ein friedliches aufgekärtes Leben (hier in der privilegierten Welt des Westens) leben zu wollen und andererseits fast wahnsinnig vor Wut zu werden, angesichts der dumm-dreisten ewig-gestrigen Schlägerbanden und High-Tech Söldnern im “Expendables 3” Outfit hier und durchgeknallten sadistischen Milizen und wahnsinnigen religiösen Fanatikern dort? Hier und dort hat übrigens nichts mit rechts oder links zu tun, auch nicht mit West oder Ost - alle diese Typen “Mann” dienen den Kapitalisten mittlerweile als “Standardinstrumentarium” - sozusagen als beliebig einsetzbare Sekundärsoldaten ohne Rang- oder Hoheitsabzeichen - zur Destabilisierung, Terrorverbreitung und Bevölkerungsvertreibung. Je nach Inszenierung passt halt das eine oder andere Outfit zu dieser oder jeder Operation. Nicht zu vergessen: mediale Bilder "realisieren" die Mehrheiten für Berater, Bombardierungen oder Bodentruppen.
Neue Märkte und Zugänge zu Ressourcen werden sozusagen heute gerne “militärisch gerodet” - ja der Begriff ist sprachlich verwandt mit dem Wort „ausrotten“. Inszenierte “Revolutionen”, Umstürze oder Bürgerkriege - mit allen Extras wie z.B. Entführungen, Folterungen, Massakern und Exekutionen oder auch Passagierflugzeugabschüssen - sind der neue Exportschlager der Wall Street. Und Europa zieht mit. War Joschka Fischer wirklich der letzte deutsche Aussenminister der Eier in der Jogginghose hatte?
Oder war das auch alles nur Show und es gibt schon lange ein stilles Abkommen im Westen, das ein gemeinsamer - letzter siegbringender - Kreuzzug der heiligen christlich-jüdischen Krieger unvermeidlich und notwendig sei? Wieso haben die Heiden eigentlich genauso viel Öl vom lieben Herrgott zugeteilt bekommen wie die Texaner? Also lasst es uns holen, wer seine Öl-Felder nicht “freiwillig” hergibt wie die Saudis, der wird einfach zum Terroristen-Staat oder wahlweise zur Diktatur erklärt und wird three, two, one samt seiner Ressourcen militärisch befreit! “Gott will es!”, höre ich sie wieder brüllen. Zuerst also die finale Revanche gegen die “Heiden” im Mittleren Osten und danach - nun endlich und ein für alle Mal - gegen den Russen...
Diesmal wird niemanden mehr die Vergebung aller Sünden versprochen - das zieht nicht mehr. Heute bewegst Du die Massen in Richtung Krieg indem Du ihnen folgendes gut verkaufst: Unterstützung einer Demokratiebewegungen; Abwendung von Gefahr für die zivilisierte Welt - also das Standardszenario: irrer Diktator hat Massenvernichtungswaffen (auf uns gerichtet); präventive Verteidigungsmassnahmen zur Erhaltung staatlicher Existenzrechte (Hitler nannte dies noch viel verständlicher: Blitzkrieg für mehr Lebensraum); “Wir bringen diesem oder jenem armen unterdrückten Volk endlich dıe langersehnte Freiheit (und Coca-Cola und McDonalds und Facebook)!” - der Klassiker bei der Werbung von minderjährigen Soldaten an amerikanischen Kleinstadt-Schulen; Blackwater bzw. alle aktuellen Söldner-Arbeitsvermittlungen (ich frag mich, wann die deutschen Job Center auf diesen Trend aufspringen und staatlich geförderte Umschulungsmassnahmen zum internationalen Söldner anbieten - vielleicht etwas zu krass für uns braven Deutschen, aber Drohen-Pilot wäre doch mal ein Anfang, natürlich erstmal nur um Pizza auszuliefern…); zur Not geht immer noch der Panik Joker: Terroristen jagen, Terroristen unschädlich machen, Terroristen entwischen lassen, knapp entwischen lassen, nicht finden und dann doch finden... - das gute bei dieser Inszenierung ist, keiner fragt wo diese - immer wieder neu erfundenen - “Terroristen” herkommen oder was die eigentlich wollen (Terrorist ist übrigens ın diesen Kontext ein Überbegriff für Freiheitskämpfer, Separatisten, Unabhängigkeıtskrieger, Rebellen u.a.). Einfach alle und immer erstmal Al-Qaeda zuordnen und fertig.
Mit dem Label Terrorist wirst Du erst erschossen dann werden Fragen gestellt - später wirst Du ins Meer geworfen und die Weltöffentlichkeit ist einfach wieder froh und erleichtert und kann ganz beruhigt weiter ihre Lieblingsserien glotzen und die Kinder dürfen wieder allein von der Schule nach Hause kommen...
Ja, es gibt ne Menge Kommunikationskonzepte, um ein Volk von Wählern zum ok-wenn-es-denn-sein-muss Kriegseintritt zu bringen… sind ja in Deutschland mittlerweile ja auch alles Freiwillige und Berufssoldaten. Aber das ist alles bla bla bla und gelogen. Natürlich geht es hinter den Kulissen ganz profan nur um eine Angelegenheit. Es geht um die Sicherung und den Zugang zu den letzten Öl-Reserven. Aber das kannst Du den Leuten natürlich nicht so einfach in der Tagespresse verkaufen. “Wie das Öl ist bald alle? Die grosse Party ist jetzt schon vorbei?” Nee, die Wahrheit ist hier keine Option. Erst töten, dann die Ressourcen ausser Landes schaffen, mit Wiederaufbauprogrammen die eigene Wirtschaft ankurbeln und dann vielleicht einige unangenehme Frage beantworten - wenn der Drops schon lange gelutscht ist. Zur Not die unangenehmene Fragen einfach als Verschwörungstherorie brandmarken oder als antisemitisch bezeichnen.
Zusammengefasst: Das moderne Imperium der Angelsachsen braucht Öl - unvorstellbar viel Öl. Öl ist alles. Militärisch, Ökonomisch. Politisch. Wer das meiste Öl hat, wird den “Endsieg” erringen - so zumindest das Denken der Falken und anderer Pentagon-Strategen. Und die globale Umsetzungs-Taktik: “War with Terror.” (so hätte der gute George Bush Junior es sagen sollen, hat sich aber - vor lauter Aufregung - versprochen und einen “War against Terror” ausgerufen. Macht nichts. Fällt kaum einem auf…).
Meine innere Umerziehungs- und Züchtigungsphantasien kann ich ganz gut im Zaum halten… (die FEMA Camps könnten ausreichend Platz haben für das 1%) dennoch zerreist es mich, immer wieder aufs Neue - weil die Gewalt nicht abreisst und die Gewalt schlimmer, brutaler und unübersichtlicher wird: Lybien, Mali, Afghanistan, Irak, Syrien und jetzt Ukraine. Und ich auch nicht aufhören kann, mir die Berichte und Bilder immer wieder “reinzuziehen” - ohne eine Lösung gefunden zu haben, wie ich damit umgehen kann. Wohin mit all dem erahntem Leid? Wie kann ich reagieren? Was kann ich tun?
Ich muss gestehen, dass auch die Konflikte in meiner Mitwelt sich häufen: Familien-Streitereien wegen grösserer und mittlerer Kleinigkeiten, eskalierende Diskussionsrunden im Freundeskreis, bitterböse Zungen hinter vorgehaltenden Händen in Projekten oder am Arbeitsplatz, … geht es nicht nur mir so und die innere Wut der Ohnmacht in Verbindung mit latenter Existenzangst sucht sich ihre Kanäle selbst? Wer nicht zur Waffe greift, wird verbal handgreiflich… eine Ahnung durchstreift mich. Kaltes Entsetzen macht sich in mir breit. Sind dies die ersten Zeichen der Apokalypse? Das Ende der Menschheit? Es werden nicht die ansteigenden Weltmeere sein, die uns verschlingen - es wird unser eigener Hass und unsere innere Zerrissenheit sein, die uns vernichten und diesen Planeten unbewohnbar machen werden… die Hölle auf Erden - mir wird übel und schwindelig.
Ich muss schreiben, meine Stimme erheben. Die Fakten benennen und von meiner Position aus, mit meinen Erfahrungen und Fähigkeiten, Anderen mitteilen was ich sehe, denke, fühle.... Gegengewicht schaffen. Propaganda kann nur mit den Unwissenden funktionieren. Wir alle können Kriege verhindern, wenn wir es schaffen, das Stimmungsbarometer zu beeinflussen. Soziale Medien sind der Gradmesser - auch für die Kriegstreiber mit formaljuristischen demokratischen Strukturen - diesmal ist die Hürde der kritischen Masse auf unserer Seite. Auf der Seite des Friedens. Schreiben, kommentieren und teilen im Netz ist heute aktive Friedensarbeit.
Ich atme tief durch. Ja, atmen hilft. Tief und klar. Nach einigen Atemzügen erlange ich mein inneres Gleichgewicht wieder und die destruktiven Gedanken lösen sich so schnell auf, wie sie gekommen sind...
Wie kann ich - als Enkelsohn eines deutschen Soldaten, der aus dem französischen Lazarett dem Aufruf des Führers freiwillig Folge leistete und sich 1945 bei der Verteidigung Ostpreussens in der „Festung“ Königsberg opferte - anstatt bei der Evakuierung der Zivilbevölkerung zu helfen - wie kann ich mich heute moralisch oder ethisch korrekt verhalten? Angesichts einer erneuten humanitären Katastrophe in Osteuropa, in der immer mehr Hinweise auftauchen, das unter deutscher Beteiligung erneut die Vernichtung von Zivilisten im Osten Europas geplant, umgesetzt und vertuscht wird.
2014 wiederholt sich in der Ukraine ein Konflikt, der in erschreckender Weise die Jugoslawienkriege (1991-1995 und 1999-2001) wie einen Testlauf ausschauen lassen. Die USA, EU und ihre NATO wirken heute in ihren Erklärungen und Medienauftritten wie ein groteskes Zerrbild unserer braunen Vergangenheit: “Adolf Obama”, “Angela Goebbels” oder “Anders Fogh Göring” treten vor die Weltöffentlichkeit und lügen in einer souveränen Dreistigkeit direkt in die Kameras, dass es mir kalt den Rücken runterläuft; gleichzeitig kann ich mir ein wirr-ungläubiges inneres Grinsen (versucht diesen Mimik-Mix mal vor dem Spiegel ) nicht verkneifen - angesicht dieser surrealen Muppetshow der Weltpolitik. Humor soll helfen. Also nicht so ernst weiterschreiben, denke ich mir - soll sich ja keiner der Leser einen Strick nehmen oder zum Spätkauf rennen und sich nach x Monaten erfolgreichem Nichtraucherleben wieder ne Fluppe ins Maul flippen oder wie immer das auch zu beschreiben wäre…
Zurück zu den drei exemplarischen Monstern “Adolf, Angela und Anders” - btw ist “Fogh” eigentlich ein zweiter Vorname? Und wie spricht man das aus? Fock oder Fohk?
Anyway, the fuckin' Fuck is fuckin' fucked!
Als mögliche Erklärung taucht David Icke in meinem komprimierten Kopfkino auf und erklärt mir, das alle Drei A-Gestalen - und noch jede Menge anderer Illuminaten - in Wirklichkeit reptiloiden Hybriden sind, die von außerirdischen Geisteswesen “beseelt” werden... Ja, entgegne ich ihm, das scheint mir noch die vernünftigste Erklärung für deren merkwürdiges mediale Auftreten zu sein, David. Danke für Deinen Gastbeitrag in meinem Artikel.
Aber kein Präsident kann so cool agieren und gleichzeitig in einer charmanten pinocchiohaften Naivität die Welt “vor dem Bösen” beschützen wollen, wie der nette Herr Amerika, der immer so gut gelaunt, selbstbewusst und hemdsärmelig sportlich-fit unterwegs ist. "Obama Superstar" passt aber irgendwie nicht so zu David Icke’s Theorie - vielleicht ist die Erklärung viel einfacher: politische Macht versteinert die Herzen und verzerrt die Wahrnehmung der Realität. Die mächtigen Männer und Frauen sind schlichtweg wahnsinnig geworden. Oder es sind verdammt gute Schauspieler, weil sie ne “Heidenangst” haben, mit ‘nem Kopfschuss-Foto auf dem nächsten Titelblatt abgedruckt zu werden…. ich glaube letzters gilt leider auch für Hussein.
Wahrscheinlich ist es einfach die eiskalte Berechnung der elitaren Oberschicht, die auf ihrem Weg an die Spitze jegliche Menschlichkeit abhanden gekommen ist und in deren Weltanschauung Menschen nur noch als Netzwerke, Humankapital, Zielgruppen, Wähler, Klientel, Geldgeber, Aktionäre oder eben als Terroristen, Rationalisierungspotential oder Kollateralschäden wahrgenomen werden können?
Hatte Voltaire Recht als er uns eindrücklich vor dem Typus des Tyrannen warnte: “So long as the people do not care to exercise their freedom, those who wish to tyrannize will do so; for tyrants are active and ardent, and will devote themselves in the name of any number of gods, religious and otherwise, to put shackles upon sleeping men.”?
Sklaverei hat noch nie so perfekt funktioniert, wie heute. Ja, und die dürfen sogar wählen gehen und haben alle ein eigenes Bankkonto. Darüber muss man mal nachdenken...
Nicht oft, aber immer öfter zeigen die globalen Kriegstreiber ihr wahre Gesinnung. Zwei Beispiele aus dem Jahr 2014 möchte ich in hier aufführen. Yulia Tymoshenko, dieser ukrainische blonde Engel der “Orangenen Revolution”, äußerte sich während der Krim-Krise in einem abgehörtem und auf youtube.com veröffentlichtem Telefonat u.a., sie sei bereit „...diesem Bastard in die Stirn zu schießen...“, wobei sich diese Äußerung eindeutig auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezog. Tymoschenko gestand später auf Twitter ein, dieses Telefonat tatsächlich geführt zu haben - vorher wurde noch hastig versucht, die Verschwörungstheorie zu verbreiten, der Audiomitschnitt sei eine Fälschung... natürlich von einem russischen Geheimdienst.
Zweites Beispiel: Die israelische Abgeordete Ajelet Shaked, ein brünetter Engel, gab Spekulationen über die Echtheit erst gar keinen Vorschub und veröffentlichte nach der Ermordung dreier Jugendlicher im Westjordanland im Juni 2014 auf ihrer Facebook Seite einen Artikel eines israelischen Journalisten, in dem dieser forderte, auch „die Mütter der Märtyrer“ zu töten. „Sie sollten ihren Söhnen nachfolgen...sonst werden sie weitere kleine Schlangen großziehen“, hiess es in dem Post. Wenig später bestätigte eine Sprecherin Shakeds das Posting, bestritt aber, dass die Abgeordnete damit zur Gewalt aufrufen wollte.
Noch Fragen…? Ja, die Emanzipation ist in den oberen Machtetagen gar kein Thema. Kopfschüsse und Massaker als politische Instrumentarium. Das sind klassische Merkmale der Faschisten.
Wer sind diese neuen Faschisten? Wer sind diese israelische, deutsche, dänische, afroamerikanische oder ukrainische Faschisten? Wer sind diese Männer und Frauen an der Spitze unserer Welt, die Friedensnobelpreise erhalten, obwohl sie Krieg führen und in ihren Lagern jahrelang foltern lassen; einem Sternenbanner Gefolgschaft schwören; zu einem “ehrfurchtgebietenden” Gott beten; NATO-Angriffskriege als “koordiniert militärisches Eingreifen zur Durchsetzung einer eingerichteten UN-Flugverbotszone” deklarieren; Präsidenten in den Kopf schiessen wollen; Kinder und Frauen in die Hölle schicken wollen; per “Kanzlerdekret” die Kriegsverbrechen des Apartheidregimes des Staates Israels zur deutschen Staatsräson erklären; christlich-karriereorientiert ihre politische Fahne in Smartphone-Echtzeit in den Wind halten lassen und sogar europaintern mit ihrer Austeritätspolitik in Griechenland nicht nur sprichwörtlich über Leichen gegangen sind...
Von wem lassen wir uns erzählen, wir müssen jetzt Waffen in den Nord-Irak liefern und für die Ukraine in den Krieg ziehen? Von wem lassen wir uns da regieren? Von wem lassen wir uns in den nächsten Krieg gegen Russland oder den Iran treiben?
Die Mafia der Konzerne und ihre unheilvolle Allianz mit den Kapitalisten hat ihre Unterarme vertikal-rektal bis zum Hals in diesen politischen Karriere-Puppen und Kravatten-Hampelmänner stecken. Die dunklen Puppenspieler in ihren sauberen weissen Kragen spielen global ein sehr dreckiges Spiel... Top-Manager internationaler Mega-Konzerne und ihre Bankiers gehen ein- und aus in den Präsidentenpalästen und Kanzlerämtern der Welt und treffen sich danach “ganz unter sich” in abgeschiedenen Privatanlagen und Clubs, die hermetisch abgesicherten Festungen gleichen. Gesichert werden die Interessen der Shareholder und ihrer undurchschaubaren internationalen Fonds.
Eiskalte Militärs und verblendete Soldaten; gehirnlose Schlägerpolizisten und Menschenhasser in Uniform; gefährliche alte Männer und ihre Think-Tanks voller junger Falken; faschistoide Bürokraten und sadistische Verwaltungsangestellte; karrieregeile Mitläufer, hohle Parteimitglieder und Socialmedia-Laufburschen; endlose Seilschaften von Juristen, Anwälten, Beratern und anderen kleinen und großen Blutsauger; verschworene Komitee-, Ausschuss- und Logenmitgliedern; herzlose Analysten und gewissenslose Software-Handlanger; skrupellose Ingenieure und Ärzte ohne Skrupel... und korrupte Wissenschaftler stehen auf ihren fetten Lohn- und Honorarlisten. Hab ich jemanden vergessen?
Journalisten und Lobbyisten hab ich ja bereits in meinem Artikel "Feindbilder sind gut für's Geschaft" ausführlich meine Aufmerksamkeit gewidmet.
Gut, also wer noch? Vasall-Präsidenten und Diktatoren; WTO, IWF Freibeuter, Sklavenhändler und Hitmen; die TPP, TTIP, CETA, PA, TiSA Pfeffersäcke und Geheimniskrämer; die Federal Reserve Junkies und Kriegstreiber; die Codex Alimentarius Giftmischer; die IPRED, ACTA, ... Gedankenkontrolleure; NSA, MI6, BND Überwachungstaatler, Stasizweinullerschreibtischtäter; Auftragskiller und Attentäter, USA PATRIOT Act Paranoiker und Hinterzimmer-Mördern sowie größenwahnsinnige religiöse Fanatiker mit krankhaften Allmachtsphantasien haben gemeinsam jahrhundertelang ein gigantisches System struktureller Gewalt aufgebaut, eine entfesselte giga-dynamische Maschinerie die im sekundentakt Tod, Zerstörung und Leid in die Welt bringt und uns Menschen unserer angeborenen Rechte und Freiheiten beraubt - Stück für Stück für Stück. Kontinent für Kontinent, Land für Land, Stadt für Stadt. Mensch für Mensch.
Diese Maschinerie generiert Macht und immer mehr Macht - mit nur einem einzigen unverrückbaren Ziel.
Was in der Hollywood-Triologie Matrix als düstere Zukunftsvision für die Menschheit aufgezeigt wird, ist abstrakt betrachtet längst bittere Realität geworden: Menschen hängen an Maschinen und werden ohne ihr Wissen ausgebeutet. Die Menschheit lebt in vollkommener Illusion ihrer eigentlichen Existenz.
Das Ziel: Profit. Profit ist das Einzige was in unserer heutigen Welt für die Mächtigen noch zählt. Der globale Irrsinns einer jahrtausendalten imperialen Elite hat eine Maschinerie geschaffen, die nur einem Zwecke dient: Selbstbefriedigung auf unterstem geistigen Niveau. Es ist schlicht und einfach die Gier nach materiellem Luxus und die damit einhergehende Sucht nach Sex, Drugs und Rock’n Roll.
Die unstillbare Gier der Elite und ihre Dekadenz haben Geld zum allerhöchsten Gut auf dieser Erde gemacht. Und dieser Tanz um ihr “goldenes Kalb” schafft für die 99% ein allesvernichtendes Inferno unvorstelllbaren Leids. Die 99% sind die arbeitenden Sklaven, Slavenantreiber und Vorarbeiter mit gewissen Privilegien - aber auch sie sind versklavt - auch wenn sie es gern vergessen mögen.
Menschenleben, Biodiversität, Natur, Artenvielfalt, Wasser, saubere Luft und gesunde Nahrung, ethische Werte, Moral, Menschlichkeit, Solidarität, Freundschaft, Kunst und Kultur, Wahrhaftigkeit, spirituelle Erkenntnis, persönliches Wachstum, gegenseitige Unterstützung, Teilen, Empathie, Frieden, ... und selbst die Liebe wurden schon lange zu Produkten degradiert, sinn-entleert und vermarktet - als billiger Ramsch oder unermesslich-dekadenter Luxus für einige wenige Privilegierte auf diesem Planeten. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste vermarktet - Profit ist alles was in System zählt - koste es was es wolle.
Alles was sich nicht dem System unterordnet wird ausgegrenzt, gezwungen und normiert. Alles was dem System als nicht verwertbar erscheint, wird weg rationalisiert, abgeschoben und vernichtet.
Alles was dem System gefährlich werden könnte, wird überwacht, sabotiert, bedroht, erpresst, verhaftet, gefoltert und ermordet.
Das ist die Welt in der wir leben. Und die Festung Europa sowie der Nordamerikanische Kontinent haben nicht nur unüberwindliche Grenzen um sich herum aufgebaut, es sind vor allem die geistigen Grenzen und egoistische Ignoranz in unseren Köpfen, die uns das Leid und die Zerstörung von Menschen, Tieren und Natur - um uns herum aber auch direkt vor unseren Haustüren - nicht mehr wahrnehmen lassen.
Wir schauen weg und machen weiter. Der wunderschöne blaue Planet - eine Hölle der Sklavenhalter...
Kommentare 43
Es freut mich das es noch Menschen gibt die rational denken.
In der Bibel wird von der Hure Babilon gesprochen die mit ihrem Wein getränkt hat alle Völker und die Kaufleute sind Reich geworden von ihrer üppighkeit.
Im Buch Daniel und in der Offenbarung wurde Prophezeit was in unserer gegenwart bereits geschieht.
Die Welt naht sich dem Ende, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der Heiland zurückkommt mit all seiner Heerscharen.
Zuvor wird es Kriege, Erdbeben,Umweltkatastophen,Hunger,etc...
geben.
Ich empfehle euch Walter Veith (Sturm aus dem Norden) bei Youtube anzuschauen, es sind glaub ich 14 folgen, dieser man weiss mehr als irgendeiner auf diesen Planeten was hinter den Kulissen werklich passiert und er stützt sich auf die Bibel!!!
Nicht vergessen Walter Veith (Sturm aus dem Norden) bei Youtube.
Alles Gute und Gott mit euch!!!
Gern gelesen, mitgedacht, gefühlt.
Joschka Fischer als letzter Außenminister mit Eiern: das ist aber ein kleiner Scherz, ja?
"Wer sind diese neuen Faschisten?"
Das ist ohne Zweifel ein rhetorische Frage. Du hast es geschrieben. Ich füge hinzu: es sind die tragischen Adepten der patriarchalischen Utopie, laut der alles sterben muss ehe es zur von Menschen geschaffenen Welt wird. Es sind die alten Faschisten ...
Dieses Denkmodell entwickelt seit mehr als 2500 Jahren irreversible Zerstörung. Der globalisierte Kapitalismus ist sein aktuelle Ausprägung. Man träumt u.A. von der Singularität der künstlichen Intelligenz, der Geburt ohne Mutter, der Neuerschaffung des Lebens durch den Mann.
Dieser ist der monotheistische "Pater" als Instanz der hierarchischen Herrschaft. Er ist nicht der Missbraucher sonderen der Initiator desssen, was wir "Wissen" und "Fortschritt" nennen sollen. Die alchemistische Parxis ist nicht gescheitert, sondern hat nur die Methoden modernisiert. usw.
Das Patriarchat entwürdigt den Mann zu einer funktionierenden Unterdrückungsmaschine, die Frau zu einer Arbeiterin ohne Bezahlung und Rechte. Die Herrschaft ist totalitär ....
Die "Priesterschaft" dieser esoterischen Perversion ist schwach, auch wenn der Mythos nach wie vor lebendig und stark wirkt. Sie haben kein Macht. Ihre Herrschaft ist Gewalt, die Gewalt die jedem Handeln innewohnt dem und denen gegenüber, die nicht handeln, sich behandeln lassen, dennen gegenüber, die sich aus Angst verhalten, anstatt diesem Handeln mit klarem Nein Einhalt zu gebieten. Deie Macht dazu haben "wir", denn die Macht liegt im Miteinander. Das sprichwörtliche eine Prozent generiert wenig originäre Macht. Man simmuliert diese mit purer Gewalt und Terror, erhält sie mit Lügen und "Sicherheitssystemen"... Das hast Du das ja mehr als beeindruckend beschrieben.
Hallo Fahrwax, vielleicht bezieht sich das auf seinen einzigen mutigen Auspruch: "I'm not convinced" (IRAK II). Danach verließ ihn der Mut freilich. Hat sich wahrscheinlich eine böse Rüge dazu eingefangen, das arme Bengelchen.
Hugh!
In meiner Sicht verlor er die Klöten bereits als er vom Sitz des Taxifahrers auf die Rücksitzbank wechselte. War wohl zu scharf, diese Kante.
Wie passt die aktuelle Zusammenarbeit auf der ISS in dieses Szenario?
Dieser Kommentar gibt nicht nur die Meinung des Autors wieder, sondern auch meine....
Das eine Prozent geriert aufgeblasene Wahnvorstellungen / Psychosen die jedes Miteinander verätzen. Das Ablassen der stinkigen Luft aus diesem gewalttätigen Papiertiger ist kein Job für Ich-AG's.
"Kartoffel mit grüner Soße" ist eine Frankfurter Spezialität.
Überall wo Menschen begreifen können das sie aufeinander angewiesen sind gibt es keine Probleme.
Huch, ein Linker, vor dem man den Hut ziehen muss!
Und, ganz vergessen: Chapeau! :)
Noch etwas inhaltliches zu Teil eins: Das All-In or Nothing erinnert auch an den Dialog zwischen Hitler und Göring.
Göring: Wir sollten aufhören, va banque zu spielen-
Antwort Hitler: Ich habe immer va banque gespielt.
Und der Nato-Generalsekretär der Herzen spricht sich Anders "Fo" Rasmussen, mit ein klein bisschen "ch" im Auslaut wie in Kuchen, nicht aber "Foch".
Super Blog, weiter so! KK
Danke
Lange schon machte ich mir Gedanken,wie ich meinen Zustand in dieser Zeit, beschreiben und vermitteln könnte.Sie haben es für mich getan.
Leider fehlt mir der Zugang zu irgendeiner Form der religiösen,philosophischen oder spirituellen Quelle,welche meinen inneren Furor und die Verzweiflung zähmen könnte.
Übrig bleibt nur noch schiere Verzweiflung , eine tiefe Trauer und extreme Schuldgefühle,daß ich es gewagt hatte einen Sohn in die Welt zu setzen,die ihn möglicherweise nie erwachsen werden läßt.
Mal nicht "verrücktmachenlassen" - ist halt gerade Schei..wetter;)
https://www.youtube.com/watch?v=Hyk-Vdd_Qrk
hallo Konfuzikuntz, links oder rechst is nich mehr. Es gibt nur noch demokratich oder antidemokratisch.
Radikal Friedlich!
Aber mit Stumpf und Stiel. Da sind wir unerbittlich.
Nochmal alles quergelesen, korrigiert und Feinheiten eingeflochten. Danke an alle Leser- und Leserinnen der ersten Version - Danke für Eure Nachsicht.
hallo Konfuzikuntz, links oder rechst is nich mehr. Es gibt nur noch demokratich oder antidemokratisch.
Exakt. Darauf kommt es an. Die Traditionsdemokratie Amerika, in der die Lobby im Namen des Volkes Gesetze schreibt, das ist demokratisch. Und der weithin bewunderte Harmoniestaat Buthan, eine Monarchie, bis vor kurzem sogar eine absolute: Kein Spekulationsirrsinn, keine Globalisierung, keine Massentierhaltung, keine vermüllten Ozeane, keine Kriegstreiberei, keine Depressionsepidemie, nichts was Demokraten und Demokratieverbreiter den ganzen Tag so treiben. Das ist antidemokratisch. Oder zumindest undemokratisch.
Was soll man von Oppositionellen halten, die damit anfangen, das zentrale Propagandaideologem ihrer Gegner aufzusagen, das ein Schüler durchschauen kann?
Nichts gegen Rechtsstaatlichkeit.
Aber volle Breitseite gegen die die Behauptung, Parlamente, in den sich alles um Geld dreht, seien der ideale Gesetzgeber. Never ever. Und diese schiere Tatsache wird dem losen Schlagwort "Demokratie" mehr getarnt als enttarnt. Das Problem ist nämlich nach akzeptablen Grundsätzen gewählt.
Du würdest vermutlich nicht bestreiten, dass Westdeutschland 1949 unter Anleitung bestimmter Mächte eine Demokratie wurde, oder? Also. Like it or hate it. Aber zieh Deine Schlüsse daraus.
Und wenn Du bloß eine utopische Demokratie vor Augen hast, gibt es keinen Grund, die real existierende dadurch aufzuwerten, dass man mit ihrem Leerbegriff um sich wirft. Im Mittelalter war alles "Gottes Wille", in der Neuzeit muss alles "Demokratie" sein. Und der Stempel passt auf vieles, was traditionsfeindlich ist. Von den USA über die DDR bis nach Nordkorea. Die "Demokratie" angelsächsischen Musters ist drauf und dran, der "Volksrepublik" der Kommunisten in den semantischen Gully zu folgen.
PS: Schon gehört? Die Ukraine ist jetzt auch eine Demokratie! ^^
lieber Konfuzikuntz, alles richtig und ich verstehe deine Ironie sehr gut....aber: dass die "real existierende Demokratie" nur eine propagandistischen Hülle ist, dafür kann die Demokratie nichts. Die "real existierende Demokratie" entspricht so antidemokratisch sie ist "semantisch" lediglich der Newspeak-Ordnung einer bekannten Dystopie. "Man" folgt dieser Vision scheinbar wie einer Betriebsanleitung. Die Demokratie aber ist und bleibt eine Option für die Zukunft, falls es die noch geben sollte.
So leid es mir tut und so sehr ich auch Deinen Realismus teile, ich denke es wird keine andere Lösung geben können als diesen Begriff und seinen ursprünglichen Inhalt zu behaupten. Gerade weil die "Demokratie angelsächsischen Musters drauf und dran ist, der "Volksrepublik" der Kommunisten in den semantischen Gully zu folgen", weil sie nie Demokratie war genauso wenig wie die "Volksrepublik" kommunistisch, ist der Inhalt so lebendig wie schon lange nicht mehr. Den Augenschein dieses semantischen Verfallsprozesses erleben alle am eigenen Leib. Jeder Schüler kann das tatsächlich durchschauen, wie du sagst.
Was bleibt anderes als wirklich demokratisch zu handeln, um den Druck, der diesem Anspruch ohne Zweifel innewohnt, und der gerade, weil er gefürchtet wird, strategisch zur öden Verpackung stilisiert wird, auf die auszuüben, die diese Mogelpackung deswegen jeden Tag neu erfinden (müssen)?
Widerstand dagegen ist nicht mit Gewalt möglich, sondern nur mit tatsächlicher Demokratie, Einigung im Miteinander. Sobald sie in der Welt erscheint, erkennt und erlebt "jeden Schüler" sie als solche ... und den blutrünstigen Zombie derselben ebenso als diesen.
Wir können uns natürlich gerne auch auf einen neuen Begriff einigen, aber es wäre trotzdem im Kern immer noch Demokratie. Zu einer Situation wie in Buthan wird es keinen direkten Weg geben, und ob der überhaupt wünschenswert ist, ausgewählt würde, bleibt dahingestellt.
Du nennst Demokratie wenig überzeugt "utopische Demokratie". Utopien haben die Eigenart unmöglich zu sein und sich in Dystopien zu verwandeln. In diesem Sinne ist gerade "die real existierende" als solche erkennbar. Ich habe sie weiter oben angesprochen. Sie wird nicht das erste mal verkleidet .... und noch nicht lange als "Demokratie". Aber der "Tyrann" ist wie immer nackt und machtlos.
Die Demokratie, von der ich schreibe, ist keine Utopie, weil sie ja tatsächlich als die besser Seite der Welt bereits und schon immer parallel existiert. Die Welt ist geteilt in Menschen, die bereit sind sich zu einigen und in die, die dies verhindern zu ihren eigenen Gunsten.
Es heißt im Grunde "nur": das Ritual zu wechseln. Welchen Mythos wollen wir bedienen? Den der "heiligen" Herrschaft oder den der Selbstbeherrschung. Weil wir die Ergebnisse des ersten zur genüge kennen, wäre das allein schon Grund genug vom Glauben abzufallen. Glauben versetzt Berge - egal welchem Mythos man folgt, und ohne wird es nicht gehen. Wir sehen wie Berge versetzt werden. Wir können uns nur zu wenig noch vorstellen, dass man nicht nur andere Berge versetzen kann, sondern das auch anders machen kann.
Ich weiß nicht in wie weit du meine Äusserungen verfolgst, daher sehr verkürzt: Demokratie läuft für mich auf kooperativen Kommunismus hinaus. Der Mythos ist die rituelle Verbannung der Herrschaftsgewalt, die Vertreibung des Tyrannen, und eben kein Passionsspiel.
Das ist auch meine Erfahrung aus Sommercamps, in denen sehr viele verschiedene Menschen aus aller Welt zusammen den ganz normalen Tag organisieren mußten.
Diskussion kommt mir bekannt vor. Setze statt Demokratie Sozialismus ein. Real existierender, Utopie und Wortbedeutung. Bis 1989 war es - selbst bei DDR-Oppositionellen - ein Tabu, den Sozialismus aufzugeben, es ging nur darum, den richtigen zu finden. Dann - von einem Tag auf den anderen - verschwand er.
Wie wär es mit Nachdenken über Anarchie? Zur Abwechslung. Das Verhältnis von Staat und Mensch. Wie souverän darf ein Mensch sein? Darf ein Mensch so souverän sein, dass er z.B. selbst darüber entscheidet, ob er selbst/seine Kinder an einem Krieg teilnimmt/teilnehmen lässt?
Wir haben nur das, was wir haben und müssen das beste darus machen bzw. können nur da ansetzen. Wie sagte es Daniele Ganser, als er über lügende Generäle und Präsidenten sprach? Da fragen die Leute, kann man die nicht ins Gefängnis stecken? Tja, nicht so einfach, wenn denen die Gefängnisse gehören.
Man fühlt sich ein bisschen hilflos, weil man nicht damit gerechnet hat, was gerade passiert und den Zeitpunkt verpasst hat (eben weil man nicht damit rechnete) sich dagegen zu organisieren.
Aber die Nummer ist noch nicht vorbei. Europa ist für die Kriegstreiber eine etwas härtere Nuss. Und die Gaucksche Herrschafts-Demokratie, die europäische Banken-Demokratie und wird, wenn der Spuk vorbei ist, vorgeknöpft. Bezeichnung egal.
iDog schrieb am 17.08.2014 um 22:29 Uhr "@Konfuzikuntz, hallo Konfuzikuntz, links oder rechst is nich mehr. Es gibt nur noch demokrati(s)ch oder antidemokratisch."
„Links oder is nich mehr, (…) nur noch demokratisch oder antidemokratisch.“ Von wegen!
„Das politische Spektrum wird ohne hegemoniales Links-Rechts-Schema noch weiter nach rechts geschoben.“
Die Querfront, also die Einverleibung linker Ideologien durch Rechtsextreme (Neo-Nazis stellen die Falle, in die naive Linke tappen), ist seit langem bekannt und beschrieben. Derzeit feiert sie - wohl angesichts der unglaublichen Naivität sog. "kritischer Kreise" - eine Wiederkehr (Stichwort: "Wahnmachen"), siehe dazu die nachstehenden Links (u.a. vom Netzwerk gegen Nazis):
https://de.wikipedia.org/wiki/Querfront
http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/querfront
https://www.freitag.de/autoren/goedzak/hundert-jahre-querfront
https://www.freitag.de/autoren/jangreve/links-rechts-schwaeche
„(…) Diese Gleichsetzung von Links und Rechts halte ich persönlich für gefährlicher als all die offenen antisemitischen und nationalistischen Parolen zusammengenommen. Denn diese Auffassung schaltet das demokratische Element der »Alternative« aus. In Zeiten, in denen »alternativlos« als »Unwort des Jahres« taugt, irgendwie auch nicht verwunderlich (…)“
http://www.neues-deutschland.de/artikel/930969.linke-leute-von-rechts.html
Reparierter Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Querfront
@DAVIDO_001 schrieb am 17.08.2014 um 19:42 Uhr u.a.
„(…) Die Welt naht sich dem Ende, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der Heiland zurückkommt mit all seine(n)r Heerscharen. Zuvor wird es Kriege, Erdbeben, Umweltkatast(r)ophen,Hunger, etc geben (…)“
----------
Nur Menschen, die innerlich und äußerlich rein sind, haben nichts zu befürchten (- Video 1 -)
Vielleicht helfen aber nicht nur handgefertigte Wurzelbürsten und natürlicher Badezusatz, sondern auch Pfarrer Demenzia (- Video 2 -)
und erneuerbare Energie-Engel aus dem Schutzengelkreis (- Video 3 -)
Sehe ich auch so und finde ich auch kreuzgefährlich, solche Aussagen.
Teil 2 habe ich gekürzt und einen dritten Teil "Innenansicht" online gestellt:
https://www.freitag.de/autoren/florian-zacharias-raffel/ukraine-buergerkrieg-ausser-kontrolle-teil-3
Ich bin nicht IDOG, vermute aber stark, dass seine und meine "Naivität" ziemlich konform mit der von Rosalja sind.
“Nicht die europäische Solidarität, sondern die internationale Solidarität, die sämtliche Weltteile, Rassen und Völker umfaßt, ist der Grundpfeiler des Sozialismus im Marxschen Sinne. Jede Teilsolidarität aber ist nicht eine Stufe zur Verwirklichung der echten Internationalität, sondern ihr Gegensatz, ihr Feind, eine Zweideutigkeit, unter der der Pferdefuß des nationalen Antagonismus hervorguckt.
Ebenso wie wir stets den Pangermanismus, den Panslawismus, den Panamerikanismus als reaktionäre Ideen bekämpfen, ebenso haben wir mit der Idee des Paneuropäertums nicht das geringste zu schaffen.”
“Und jedes Mal, wo bürgerliche Politiker die Idee des Europäertums, des Zusammenschlusses europäischer Staaten auf den Schild erhoben, da war es mit einer offenen oder stillschweigenden Spitze gegen die „gelbe Gefahr“, gegen den „schwarzen Weltteil“, gegen die „minderwertigen Rassen“, kurz, es war stets eine imperialistische Mißgeburt.”
Rozalia Luksenburg
Hallo Mo, - ja, habe die Anarchie nicht vergessen, keine Sorge. Es geht hier nur erst um Begriffe, den der Demokratie als Handlungsrahmen, um Pluralismus ... oder nicht.
Den kritischen Geistern wird aufgefallen seien , dass es Demokratie im eigentlichen Sinne nicht in der Demokratie gibt , die wir repräsentativ nennen, und die "uns" gerade in einen weiteren herrschaftsorientierten Krieg manövrieren möchte. Wir werden zum Narren gehalten oder halten uns selber zum Narren, je nach Gusto und Blickwinkel, je nachdem ob wir bereit sind das System, das uns beherrscht, als Gewaltherrschaft oder Unrechtsherrschaft zu erkennen / zu erleben oder nicht, je nach dem ob wir meinen, dass wir legitime Täter oder letztendlich doch Opfer sind und sein werden. Dem ideologischen Legitimationsgeschwurbel sind da keine Grenzen gesetzt wie wir jeden Tag erleben müssen. Und das wird wie selbstverständlich über diesen angeblichen und hohlen Demokratiebegriff geführt. Das dümmste Totschlagargument - zB. : Du hättest ja anders wählen können oder ähnlicher Schwachsinn, wird zum öffentlichen Diskurs, um die Tatsachen zu negieren. Von anderen semantischen Waffen, wie der der Querfront - oder der Antisemitismuskeule will ich gar nicht reden. Es wäre schlicht lächerlich, wenn diese Art des Irrsinns nicht so tragische Folgen nach sich ziehen würden.
Nun ist es an sich leicht verschiedene Handlungsschemata zu unterscheiden. Links oder rechts ist aber kein Handlungsschema, sondern eine ideologische Bewertung desselben. Demokratisch im besten aller Sinne als Miteinander nach erfolgter Entscheidungsfindung auf Augenhöhe ist weder hierarchisch noch herrschaftskonform. Alles andere ist antidemokratisch und stellt den Herrschafts- und Deutungsanspruch dar, die verbindliche Entscheidungshoheit im besonderen durch das Handlungsschema Gewalt. Dieses wird - wem sag ich das? - durch die besagte fantomdemokratische Verfasstheit an die Frau und den Mann gebracht. Wer es glaubt wird selig? Nein, wer es glaubt wird in letzter Konsequenz Kanonenfutter und immer Opfer einer inkohärenten und heuchlerischen Ideologie, wie wir beispielhaft in all den "demokratisierten" Regionen dieser Welt ohne Zweifel erkennen müssen und an den angeblich legitimierenden Narrativen dazu.
Eine pluralistische Gesellschaft ist das also nicht. Nur daher kann diese totale Gewaltherrschaft nach aussen auch so leicht zu einer inneren werden. Faschismus ist dazu auch nur ein Begriff von vielen. Im Umkehrschluss heisst das, dass die angeblich pluralistische Gesellschaft, sobald massive Kritik an ihrer Politik auftritt, sich als Tyrannis entpuppt. Diese "heilige Herrschaft" durchsetzt alle institutionellen Niveaus von der Regionalpolitik bis zur UNO etc.. Gerade dort wird aber der Einfluss ideologischer Ansprüche und Lippenbekenntnisse gegeneinander oder miteinander verhandelt, ausgehandelt, ausgespielt je nach Zustand der beanspruchten Herrschaft bzw. entsprechend des Zustimmungsangebots, das diese Gewaltherrschaft doch noch pseudodemokratisch tragen wird. Die besagte Gefahr des Rechtsrucks wird dabei zur Notwendigkeit der selber rechtskonservativen und faschistoiden Herrschaft sich ansonsten fehlender Zustimmung zu versichern. Wer im angelegten Zweck-Mittel Utilitarismus nicht vor der Kooperation mit offen faschistischen Handlungsschemata zurückschreckt, der nutzt wie selbstverständlich auch die ideologische Mitläuferschaft dieser grundsätzlich herrschaftskonformen Richtgung.
Wenn man hier also befürchtet, das Linke zunehmend zu ideologisch rechten Handlungsschemata neigen, dann hieße das logisch, dass diese "Linken" den rechtskonservativen Herrschaftsanspruch verteidigen werden. Tun sie das, sind sind keine Linken mehr oder tatsächlich Linksfaschisten - soll's ja geben. Tun sie es nicht, ist schon der Versuch diese Linken als Rechte zu bezeichnen herrschaftskonform und damit "rechts". Dies alles natürlich nur, wenn man sich auf diese grundsätzlich herrschaftskonforme Klassifizierung in links und rechts überhaupt einlässt.
Wenn wir denselben Gedanken mit den Begriffen demokratisch - antidemokratisch durchspielen wird es interessanter. Antidemokratische Linke und antidemokratische Rechte mögen durchaus die kritisierte Querfront bilden. Demokratische Linke und die demokratische Rechte aber sind zuallererst einmal bereit zu einem demokratischen Pluralismus, der dann auf Augenhöhe entscheidet wohin der Reise gehen soll. Das ist die einzige realistische Chance auf eine wirklich demokratischere Gesellschaft. Das Verteidigen grundsätzlich demokratischer Prinzipien jenseits des antidemokratischen Herrschaftsanspruchs bleibt ausschlaggebend für die Bereitschaft zur Demokratie. Und schon hat man eine viel klarere Situation. Erst dann könnte sich Demokratie beweisen. Alle andere ist Showbusiness, Theater.
Dieser Beweiß wird aktuelle natürlich durch den Fakt kompliziert, dass es sehr viele gibt, die eine wirklich demokratisch handelende und verhandelnde pluralistische Gesellschaft für unmöglich halten. Das sind die, die weder daran glauben können, dass eine Gesellschaft jenseits der "heiligen Herrschaft", der Gewaltherrschaft überhaupt möglich ist, noch dass der Bürger überhaupt die Kompetenz besitzt sich selbst als Multitude kooperativ zu beherrschen. Es sind die, die die Macht des Miteinander grundsätzlich bezweifeln und daher nach im Grunde heillosen Möglichkeiten suchen die Gewaltherrschaft von innen heraus zu bändigen. Diese Versuche aber scheitern immer wieder und das zunehmend, wie die aktuelle Situation wieder zeigt. Wer also Hierarchie absolut setzt hat kein Chance ihr und ihren Folgen zu entgehen. Er wird zwangsläufig zum Opfer. Da es offensichtliche Unterschiede gibt in der Opferrolle - von Letalen bis zum willigen Vollstreckertum des ersten, ist die Angst in der Gewaltherrschaft das Treibmittel ihrer Existenz und der Futtertrog ihrer Adepten zugelich. Lieber andere wissentlich weg bomben lassen, als selber dieses Schicksal zu teilen, ist dabei nur der kürzste aller Schlüsse.
Demokratie wird damit, wie gesagt immer zu einer Art Sozialismus/Kommunismus neigen müssen ist mMn im Anspruch die Verneinung der hierarchischen Gewaltherrschaft, notamment demokratische Anarchie. Demokratie ist mit Hierarchie nicht vereinbar. Wir wissen es alle.
Lieber Saul, bitte betrachten sie diesen Kommentar auch als Antwort an sie
"Aber die Nummer ist noch nicht vorbei. Europa ist für die Kriegstreiber eine etwas härtere Nuss."
Das hoffe ich mit Dir
Ja danke Fahrwax, das hilft.
und im besonderen an Sie gericht ist die Bemerkung, dass ich keinesfallls links und rechts gleichsetze. Ich behandele es als das, was es ist, eine Aufbockpartie für ideologisch herrschaftskonforme Feindbildschaffung.
... und noch eine Ergänzung zur bildlichen Verdeutlichung : die Begriffe "Links" und "Rechts" sind heute genauso im Innenraum des manipulativen Spieglkabinetts der Herrchaftsideologie gefangen wie der Begriff Demokratie auch. Diesen semantischen Innenraum braucht die Herrschaft, um jede Kommunikation ausserhalb ihres ideologischen Legitimationskonstrukts unmöglich zu machen.
Wir können diese Verdunkelung aber beenden indem wir einfach das Fenster öffenen, und Licht hereinlassen.
Leibe Magda, das Wort "kreusgefährlich" finde ich wirklich gut, es bezieht sich "herrlich" auf den von mir abgelehnten Gesllschaftsmythos des Passionsspiels.
Demokratie als Ausdruck souveräner Willensbildung darf nicht verwechselt werden mit der Herrschaft von Gewaltmonopolisten die sich hinter unverbindlichen, sporadischen Ankreuzbekundungen ihrer Schlachtlämmer verstecken.
Deren Vorstellungen von Verantwortung produzieren fortgesetzt Mord & Todschlag die sie zu Ordnung umdefinieren.
ja, ich würd sogar sagen: freiheitliche Willensbildung !
Danke für das ausführliche Gedankengut, dem ich nicht widersprechen will, sondern ein paar Assoziationen anfügen möchte:
-Rechts-Links: Das würde nur dann Sinn machen, wenn Links tatsächlich die 99 Prozent der Beherrschten und Rechts die 1 Prozent Beherrscher (wahlweise auch Besitzenden) bezeichnen würde. Als ideologisches Fluidum, das sich an verschiedenen Stellen ineinander vermischt, unbrauchbar.
-Anarchie, Demokratie, Sozialismus, Kommunismus: Etwas abgewetzte Begriffe. Wichtig wäre, das Verhältnis Mensch-Gesellschaft zu definieren. Was sind unverrückbare individuelle Grundrechte und was sind Rechte, die man an Gemeinwesen abzugeben bereit ist? Grund- oder Bürgerrechte sind immer individuelle, somit auch Minderheiten-Rechte. Religionsfreiheit z.B. bedeutet die Erlaubnis, aus der Reihe zu tanzen ohne dafür verfolgt oder sanktioniert zu werden. Wie weit kann man bei diesen Rechten gehen? Bzw. andersrum: Wo muss man auf Rechte verzichten und sie dem "Leviathan" zur Verfügung stellen? Wo sind die Intellektuellen, die darüber nachdenken? Oder sind alle von Kampfbegriffen wie Querfront, Antisemitismus, Rechts etc. so eingeschüchtert, dass es keine Denkversuche mehr gibt? Oder sind alle vom Konsum so eingelullt, dass es kein Denken mehr gibt? Oder ist man als Intellektueller nur noch überlebensfähig, wenn man ein Zeugnis aus einem Thinktank von Goldman-Sachs vorweisen kann?
-Herrschaftsdemokratie: Allein schon der Begriff "Mitbestimmung" zeigt, wie es sich die Gauckler vorstellen. Es gibt Bestimmer und die erlauben Mit-Bestimmung. Wir sollten doch froh sein, dass wir wählen dürfen. Das sagen Leute, für die das Bestimmen über sich selbst, den eigenen Körper und Geist kein Recht ist, sondern eine Erlaubnis der Obrigkeit. Analog könnte man folgern: Frauen sollen froh sein, dass sie nicht mehr geschlagen werden dürfen. Schwarzhäutige, dass sie nicht auf Baumwollplantagen als Sklaven arbeiten müssen. Aus vergangenem Unrecht, nach dessen Abschaffung ein heutiges Privileg zu konstruieren - wie nennt man das? Obrigkeits-Zynismus?
DEMOKRATIE
"Obrigkeits-Zynismus?"
ja sicher, etwas Schlechteres kann man sich immer vorstellen und dieser Approach ist nicht weniger als die implizite Androhung der Gewalt, falls diese minimal Privilegien der Subordinierten als solche kritisert werden. Es ist die stereotype Reaktion. Genau wie der ewig gestrige und sinnlose Vergleich mit noch totalistäreren Regims, das plumbe : "Geh doch nach drüben" einer opportunen Konformität der selbstzufriedenen Vollstrecker.
"Anarchie, Demokratie, Sozialismus, Kommunismus: Etwas abgewetzte Begriffe"
... auch sicher, aber in Ermanglung besserer bleiben sie trotz aller Vereinnahmung , das was sie definitorisch sind. Wenn jemand nicht merkt , das die kapitalistische Herrschaft keine Demokratie sein kann, liegt das nicht an der Demokratie als Denkmodell, sondern ist Ergebnis einer Täuschung darüber durch eine Maskerade im semantischen Raum. hier habe ich versucht das zu veranschaulichen - Du hast es sicher gesehen.
Enttäuschung hilft ... aber alle rufen ängstlich: Die Maske ist lieb , ach wenn sie mir doch blieb. Die psychologische und emotinale Verankerung der Lüge und des Selbstbetrugs ist Phänomen der beabsichtigten Abhängigkeit und Unterwerfung des Einzelnen, seiner Vereinzelung im Sinne eines extremen Teile-und-Herrsche, und kann vielleicht nur im festiv-sozialen Miteinander auf Augenhöhe aufgelöst werden. Alles andere ist Gladiatorenshow, zu Kunst und Unterhaltung stilisierte Konkurrenz, der Verweis auf die billigen Plätze, Genie-Mythos, Kasperletheater der "Stars" als Pausenclowns der Gewalt.
Alle Quellenangaben / Links stehen jetzt als Liste auf der letzten Seite: https://www.freitag.de/autoren/florian-zacharias-raffel/ukraine-buergerkrieg-ausser-kontrolle-teil-3?seite=2
Hallo Tausendsassa, nun habe ich die Zeit gefunden mir den ersten Vortrag zur Demokratie anzuhören. Ich finde ihn wirklich interessant, es lohnt, sich die Zeit dafür zu nehmen.
Ich stimme mit der angebotenen Analyse weitgehend überein. Sie ist in sofern besonders, als der Redner die Demokratie bzw. den Begriff aus Sicht des Antikapitalismus zur verbrannten Erde erklärt. Er meint im Gegensatz zu mir, dass Demokratie nicht rehablitierbar ist, sondern mit dem Kapitalismus untergehen muss. Sie ist für den Vortragenden also unweigerlich und ausschließlich mit dem Kapitalismus verbunden, basierend auf der marxschen Wertkritik.
Ich kann die Argumentationslinie inklusive der an der demokratischen Linken als Erfüllungsgehilfe der kapitalistischen Herrschaft gut verstehen und hab im Grunde nichts auszusetzen an seiner formalistischen Zuordnung der Demokratie als Herrschaftsstruktur.
Die Ausschließlichkeit der Zuordnung unterscheidet sich natürlich von der meinen. Ich sehe Demokratie als Handlungsschema jenseits eines Wertekontext, der alle Kampfbegriffe der kapitalistischen Herrschaft wie Freiheit, Markt, Staat, Nation etc. und eben auch Demokratie, einschließt. Schandel behauptet es können logisch keine alternative Demokratie geben.
Einerseits lässt er den Zuhörer nach gelungener Sezierung der aktuellen Marktdemokratie alleine, denn er gibt keinerlei Anhaltspunkte auf ein emanzipatorisches Handlungsschema, bemüht sich aber andererseits mehrfach darauf hinzuweisen, das genau darauf alles hinauslaufen müsse durch diese kritische Betrachtung der Demokratie, die für mich die sogenannte nur ist.
Während ich, anscheinend tatsächlich naiv in seinem Sinne, davon ausgehe, dass die "real existierende Demokratie" nur eine semantische Maskerade ist, die auch bevor diese Maske vom politischen System des Kapitalismus als politisches Lippenbekenntnis adaptiert wurde - etwa Mitte des 19ten Jahrhundert, existierte, geht er davon aus, dass sie einer Kontinuität der Herrschaft entspricht, die gerade durch diesen Wertekontext wie ein verinnerlichter Mythos nicht kritisierbar ist bzw. jede Kritik allenfalls auf Modifizierung zielt, aber Konsolidierung ist.
Ich müsste also für das was ich als Handlungsschema jenseits von Herrschaft beschreiben will nach Schandel unbedingt einen anderen Begriff bemühen. Es fragt sich allerdings inwieweit zB Anarchismus oder Kommunismus als Begriffe besser vermittelbar sein sollte als praktisches Handlungsschema. Wie wird im Anarchismus/Kommunismus entschieden? Wie nennen ich eine Entscheidungsfindung, die kooperativ und auf Augenhöhe zur kollektiven Willensbildung führt? So weit geht der Redner dann eben leider nicht, wie gesagt. Die von ihm geforderte Emanzipation von der Herrschaft wird nicht berührt. Für diese fehlen, folgt man seiner kategorischen Analyse, also nicht nur die praktischen Ansätze, sondern auch die Begriffe.
Man bekommt den vagen Eindruck, dass hier auf den Grundlagen von Marx und Engels weitgehend richtig analysiert wird, aber keinerlei strategische Gedanken an eine Emanzipation verschwendet wird, sogar, dass es kein Alternativen geben kann. Damit befindet er sich als Kritiker direkt in der formalen Kategorie, die er dem Kritiker der Demokratie in seiner Analyse zuweist.
Seine auf dem internet auffindbare Kritik an Occupy bzw David Graeber gibt Hinweise dazu. Man fragt sich also worauf zielt diese Analyse weiter als auf theoretische bzw. wissenschaftliche Analayse der Kritik. Ist sie damit überhaupt noch Kritik? Denn Schandel erklärt, dass jede Kritik an diesem marktdemokratischen Wertekontext unmöglich ist. Er kann das gut begründen. Er sagt, wir leben im paradoxen Zeitalter. Was meint er wohl damit? Auf der Stelle treten bis zum Weltende ja wohl nicht?
Für Menschen ohne Studium der Politikwissenschaft oder der Philosophie wird das irgendwie zum Kreissschluß. Man lernt, wenn man will, wie es ist, aber auch, dass man nichts daran ändern kann, weil es so ist wie es ist, um es mal blöde auszudrücken.
Damit kann man in der Praxis, im antikapitalistischen Widerstand nicht viel anfangen, obwohl phänomenologisch alles sehr gut erklärt ist. Es kann allenfalls als Motiv für den Widerstand, die Emanzipation dienen, nicht der Emanzipation selbst.
Das ist nun aber das, was mich wirklich interessiert. Wie verhalten wir uns, um die reklamierte Emanzipation zu praktizieren. Nach Schandel blieben da negativ gesehen nur die Grassroots als absolutes Aussteigermodell oder die internationale Revolution, oder das Abwarten des nach seiner Analyse selbst verschuldeten und absehbaren Untergangs dieser marktdemokratischen Herrschaft, falls es ein Danach noch geben kann.
Was meinen Sie?
Freut mich, dass sie Zeit dafür gefunden haben.
Eine dem Thema würdige und angemessene Antwort, Erwiderung oder Kritik kann ich hier schon aus Zeitgründen gar nicht leisten, was sicherlich nötig wäre, besonders was die von Robert Kurz erfundene und auch von Schandl übernommene Theorie ang. „Subjektloser Herrschaft“ betrifft. Unter anderen verlinkte ich deswegen auch das Referat von Decker (Gegenstandpunkt) als Kontrapunkt.
Ich hoffe vielleicht später mehr dazu schreiben zu können.
Eine alternative Anleitung für erfolgreiche gesellschaftliche Entscheidungsfindungsprozesse, jenseits von Herrschaft und ihren (demokratischen) Staat, will das Deckerreferat allerdings auch nicht sein. Er referiert über die zweckmäßige Tauglichkeit der Demokratie als Mittel für die herrschenden Eliten, wie über ihregenerelle Untauglichkeit als Mittel für die Interessen der Gedeckelten.
Schon gelesen? http://www.nachdenkseiten.de/?p=22496#more-22496 Lesenswert!
Auszug: "Putin und die Separatisten – eine Geschichte voller Missverständnisse Die Separatisten im Donbass sind ein Spielball der Ultranationalisten rund um den Isborsky Club, der erst vor wenigen Tagen in Donezk seine erste „Außenstelle“ eingeweiht hat. Putin selbst hat auf sie keinen nennenswerten Einfluss, ihr Einfluss auf Putin ist umgekehrt jedoch auch marginal. Genährt werden die Ultranationalisten vor allem durch die Konfrontationspolitik des Westens. Wenn man sich den Kampf zwischen den Ultranationalisten und den Nationalliberalen wie ein Pendel vorstellt, dann bewirkt jede Sanktion, jede einseitige Schuldzuweisung und jede konfrontative Geste, dass das Pendel stärker zu den Ultranationalisten ausschlägt. Sie sind die eigentlichen Nutznießer der Konfrontationspolitik. Nun haben die Ultranationalisten den „Beweis“ dafür, dass der Westen Russland aggressiv unterjochen will, Verträge nicht eingehalten werden und Russland alleine dasteht – zumindest sehen dies viele Russen so. Das Kunststück, das nun von Nöten ist, wäre ein Ende der Eskalations- und Konfrontationsspirale. In Moskau wird dieser Wunsch bei allen, die den Ultranationalisten nicht nahe stehen, auf offene Ohren stoßen. Es ist allerdings am Westen, dieses Signal auszusenden. Bleibt es aus, droht eine weitere Stärkung der Ultranationalisten. Fragt sich, ob wir die Geister, die wir riefen, dann noch einmal loswerden?
"