Das Zarte im See

Empathie Dea Loher bringt mit ihrem faszinierenden Roman „Bugatti taucht auf“ gegenwärtige soziale Fragen auf den Punkt
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Der erste Eindruck von Dea Lohers Roman Bugatti taucht auf ist rätselhaft, scheinen die drei Teile des Buches doch nur eines gemeinsam zu haben: den Namen Bugatti. Der erste Teil, „Aus dem Tagebuch von Rembrandt Bugatti“, sind fiktive Aufzeichnungen des Bruders von Ettore Bugatti, dem berühmten Autokonstrukteur. Der Künstler, der für seine kleinen Tierfiguren aus Bronze bekannt war, nahm sich 1916 in Paris das Leben. Dea Loher schildert ihn als einen sensiblen, introvertierten Mann, der sich tagelang im Zoo von Antwerpen aufhielt, um Studien für seine Skulpturen anzufertigen. Der sich immer wieder unglücklich verliebte und für den die Arbeit im Lazarett während des ersten Weltkriegs ein Schock war.

Im zweiten Teil, „Der Mord“,