Tröstende Sinnfreiheit

Massenträgheit Im neuen Roman von Frank Schulz lässt sich ein Hartz-IV-Empfänger von nichts irritieren – auch nicht von einer St.-Pauli-Unterweltsgröße
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Der Hamburger Schriftsteller Frank Schulz ist ein Phänomen. Unendlich scheint sein Vorrat an originellen und witzigen Vergleichen, Metaphern und Wortneuschöpfungen zu sein. In der Hagener Trilogie hat er das gezeigt, aber auch in seinem zuletzt erschienen Band mit Erzählungen Mehr Liebe. Heikle Geschichten. Ganz zentral für seine Kunst ist dabei der Sinn fürs Mündliche. Alles, was vor allem im Norden Deutschlands gerade an Slang, Neusprech oder sonstigen sprachlichen Blüten im Umlauf ist, wird von ihm aufgenommen und verarbeitet. Seine Liebe zum Mündlichen geht so weit, dass er in seinem neuen Roman Onno Viets und der Irre vom Kiez zum vollen akustischen Genuss einiger Wörter und Sätze sogar die Lautschrift des Duden einsetzt. Allerdings nu