Wer hat mich gemacht?

Aufarbeitung „Was wir erben“ von Björn Bicker ist weiß Gott nicht der erste Roman einer Vatersuche. Aber er kommt ganz ohne Klischees aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013

Als Anfang der sechziger Jahre Alexander Mitscherlichs Die vaterlose Gesellschaft erschien, las man ein Buch, das nicht nur die physische Leerstelle der vom Krieg getöteten Väter beschreibt, sondern auch die Schwierigkeiten der aus dem Krieg zurückgekehrten Männer, Vater zu sein. Männer, deren Identität die NS-Zeit und die Kriegserlebnisse radikal in Frage gestellt hatten. Die oft nur im Simulationsmodus Väter waren, mit gravierenden Folgen über die nächste Generation hinaus. Die mit ihrer Ich-Schwäche den Vater nur spielten und damit die Identitätsbildung ihrer Kinder erschwerten.

Von daher ist es nur folgerichtig, wenn der in München lebende Dramaturg Björn Bicker in seinem Romandebüt Was wir erben eine Schauspielerin a