Wo bleibt das Herz?

Versuchsautor Antonio Machado hat die spanische Lyrik erneuert
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Madrid, Anfang der dreißiger Jahre. In einem Café trifft sich die "Tertulia de los Machados", die allabendliche Runde der Brüder Machado: Antonio und Manuel, die beiden unzertrennlichen Dichterbrüder, sowie José, der Maler. Hinzu kommen noch befreundete Künstler und Schauspieler, die zur erweiterten Runde gehören. Rafeal Alberti, der damals noch junge Dichter, beschreibt die Männer an diesem Abend als "seltsam altmodische Herren, die den Eindruck machten, als kämen sie aus der Hinterstube eines kleinstädtischen Ladens". In einem Antiquariat hatte er gerade einen seltenen Band der Erstausgabe von Rimbauds Gedichten erstanden und zeigte sie nun stolz dem bewunderten Antonio Machado. Der beäugte den Band mit einem "beifälligen Brumme