In Tuchfühlung mit dem Gerichtsvollzieher

GRIECHENLAND Die Opfer deutscher Kriegsverbrechen fordern weiter die Pfändung des Goethe-Instituts und anderer Einrichtungen
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Tiefe Trauer und Scham empfand Johannes Rau, als er im April mit seinem griechischen Amtskollegen Kostis Stefanopoulos an einer Gedenkfeier in Kalavrita, einem Dorf auf dem Peloponnes, teilnahm. Vor 57 Jahren exekutierten hier deutsche Besatzungstruppen etwa 1.500 Menschen. Nur die Frauen überlebten diese »Sühnemaßnahme«, wie Racheakte gegen die Zivilbevölkerung genannt wurden. Zum ersten Mal besuchte ein deutscher Bundespräsident die Gedenkstätte von Kalavrita. Nur wer seine Vergangenheit anerkenne, könne einen Weg zu einer besseren Zukunft finden, meinte Rau. »Der Präsident entschuldigt sich für die Kriegsverbrechen, ohne die Frage der Entschädigung zu berühren. Eine sehr wohlfeile Entschuldigung«, kommentierte ei