Ecuador: Die urbane Erneuerung der Hafenstadt Guayaquil wird zur sozialen Provokation

Reportage Bei der Erweiterung der Hafenstadt Guayaquil werden den Bewohner*innen vernachlässigter Viertel in der Millionenmetropole Luxushotels und Apartments vor die Nase gesetzt. Frank Braßel über den Hochmut der ecuadorianischen Regierung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2023
Die renovierten Fassaden der Altstadt Guayaquils
Die renovierten Fassaden der Altstadt Guayaquils

Foto: Zoonar/dpa

Viele Bananen und viele Drogen gehen von hier in die Welt. Heiß, hässlich, gefährlich – klassische Attribute für Guayaquil, die größte Hafen- und Handelsmetropole Ecuadors mit gut drei Millionen Einwohnern. Kein klassisches Touristenziel, höchstens ein Zwischenstopp unterwegs zu den Galapagos-Inseln. Doch wer die Stadt besucht und sich einen Eindruck verschaffen will, besteigt wahrscheinlich den Cerro Santa Ana, den Altstadt-Hügel am Ende der Uferpromenade „Malecón 2000“ des Flusses Guayas. Tatsächlich bietet sich hier ein Spaziergang an, der Einblicke in die Geschichte und die krassen Widersprüche der Stadt liefern kann.

Gemäß einer Legende haben sich Guayas, ein Führer des Puruhá-Volkes, und seine